4.0

MB-Kritik

Officer Downe - Seine Stadt. Sein Gesetz. 2016

Action, Sci-Fi, Comedy

4.0

Kim Coates
Tyler Ross
Reno Wilson
Bruno Gunn
Tracey Vilar
Meadow Williams
Shawn Crahan
Alison Lohman
Sam Witwer
Ankur Bhatt
Jarvis W. George
Mark Neveldine
Erich Anderson
Nic Nac
Adi Shankar
Phil Morris

Inhalt

Officer Downe (Kim Coates) sorgt auf brutalste Weise für Gerechtigkeit, während er ein unsterbliches Geheimnis trägt. Er ist weit mehr als der ultimative Mensch, er ist der ultimative Super-Cop! Nicht einmal der Tod selbst kann Officer Downe stoppen! Ein einzigartiges telepathisches Wissenschafts-Experiment lässt ihn als Geißel der Unterwelt LAs immer wieder auferstehen. Dieser Cop kriegt nie genug und kommt immer wieder zurück.

Kritik

Eigentlich ist Musiker. Ein Perkussionist, der sein Instrument als Clown maskiert in der bekannten Metal-Band Slipknot spielt – gerne auch mal mit dem Baseballschläger. Für sein Spielfilmdebüt als Regisseur verfilmte er nun das Comic von Chris Burnham und Joe Casey, während letzterer sich ums Drehbuch kümmerte. Wer die Vorlage nicht kennt, was wohl auf die meisten zutrifft, dem sei gesagt, dass die Verfilmung den Vibe der Voralge durchaus gut überträgt. Es geht um einen hard boiled Cop, der mit modifiziertem Revolver, Rammbock und gepflegter Marke gegen das Verbrechen zu Felde zieht. Handlungsort ist dabei nicht das einfach Los Angeles, sondern Motherfuckin' Los Angeles.

Die Welt, in der Officer Downe - Seine Stadt. Sein Gesetz. spielt ist pures Comic: brutal, bunt, laut, unruhig, frei von einigen Naturgesetzen und vollgestopft mit allerhand Abseitigem und Kuriosem. Da hätten wir Hip Hop Ninjas, ein Gangsterboss-Trio die amorphe Tiere sind – oder einfach drei Leute mit Tiermaskierung - , ein Titelheld der immer wieder dank telekinetischen Kräften wiederbelebt wird und Nonnen mit weiten Dekolletees. Officer Downe - Seine Stadt. Sein Gesetz. fährt von Beginn an mit 180 Limit durch das Genre-Panoptikum.

Bei den Figuren hört das natürlich nicht auf. , den viele Serienfans noch als Biker Tig aus Sons of Anarchy kennen könnten, verkörpert den Elite-Cop wie eine Abziehbild gängiger Lone Wolf-Klischees. Ein echter Bulle, der auf Gerechtigkeit steht, es durchaus begrüßt, wenn er Verbrecher abknallen kann und am liebsten knurrige Selbstgespräche im Spiegel über das Gesetz und seine Berufung hält. Natürlich ist alles davon nicht ernst gemeint. Officer Downe - Seine Stadt. Sein Gesetz. verzichtet zwar auf über-ironische Augenzwinkerei, dennoch ist es  dem Film stets anzusehen, dass hier alles getan, nur eben kein ernsthafter Cop-Film abgeliefert wird.

Zu Beginn macht dieser zügellose Marsch durch die Übertreibungen des Genres auch gehörig Spaß. Die makellos überspitzen Darstellungen der Akteure, die blutige Action, die von A bis Z durchdesignten Szenerien, dies alles wummert den Bildschirm ordentlich durch. Bis den Machern irgendwann die uft ausgeht und sie dazu verfallen den Film repetitiv zufüllen. Dazu kommt auch, dass irgendwann nicht mehr Officer Down im Fokus steht, sondern das Greenhorn Gable (, Zombieland). Dieser fungiert quasi als Konterpart zum Titelhelden. Problem: Seine Figur ist nicht nur öde und fad, auch die Geschichte, die er einleitet, erweist sich als zu bemüht.

War Officer Downe - Seine Stadt. Sein Gesetz. in den ersten Minuten noch frech und frisch, verkommt der Film mit zunehmender Laufzeit zu einem Werk, das viel zu zwanghaft versucht sich selbst immer wieder toppen zu müssen. Das strengt beim zusehen an, zerstört die Kurzweiligkeit und macht aus der Comicverfilmung eine Produktion, welche als Kurzfilm wahrscheinlich wesentlich besser funktioniert hätte. Auch weil Regisseur Shawn Crahan leider beweist, dass er vielleicht versteht Percussions mit einem Baseballschläger zu spielen, nicht aber wie man vernünftig Action inszeniert.

Fazit

Laut, brutal, unruhig, bunt und stets auf dem Gaspedal. Diese Comicverfilmung macht zu Beginn tatsächlich eine Menge Spaß. Doch die Freude schwindet mit zunehmender Laufzeit. Irgendwann ist der krude Unfug einfach nur noch lärmend, repetitiv und zu sehr angestrengt, sich immer wieder selbst beweisen und übertrumpfen zu müssen.

Autor: Sebastian Groß
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