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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Olivia versteckt sich unter dem Bett. Der Geist einer verflossenen Liebe verfolgt sie. Sie tauscht Blumen mit ihm gegen tröstende Regenwolken. In der assoziativen Welt des Animationsfilms ist sie nicht die einzige, die sich mit romantischen Beziehungen schwer tut. 


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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wohin gehen romantische Gefühlen, wenn sie sterben? Sie werden zu Gespenstern, die in der leeren Wohnung warten, um ungefragt wieder hervorzukriechen. Tomás Pichardo-Espaillats assoziative Animationen sind voller solcher Emotionen, die zu vertrackt und flüchtig sind, um darüber zu sprechen. Also bleiben die Charaktere, die der Regisseur und Drehbuchautor durch ein halbes Dutzend surrealer Segmente begleitet, lieber still. Sie reden aneinander vorbei oder nebeneinander her oder mit ihren Topfpflanzen, die in ihrer Vorstellung zu Partnern werden.

Im Grunde handeln die gesammelten Geschichten, deren an naive Malerei angelehnte Form und narrative Reduktion im Kontrast zu symbolischen Komplexität stehen, von der Einsamkeit. Besonders jener, die man fühlt, wenn man in Gesellschaft allein ist. Diese emotionale Isolation transferiert die Inszenierung durch eine ideosynkratische Form-Sprache. Jede der farbintensiven Facetten grenzt sich nicht nur durch einen individuellen Stil, sondern variierende Technik von den übrigen ab. Dennoch fügen sich die feingeschliffenen Fragmente spielerisch zu einem schillernden Mosaik.

Dieses erzählt vom schwierigen Umgang mit oft romantisch gefärbten Gefühlen, die manchmal die Figuren selbst nicht begreifen können und noch weniger erklären oder artikulieren. So sind die ausdrucksstarken Bilder in einer auf die vorgeblich therapeutische Wirkung des Redens fixierten Gesellschaft auch eine Anerkennung der Begrenzung sprachlichen Ausdrucks. Mit universellen Metaphern erzählen die Szenarien von seelischem Ballast, der wie ein vollgestopfter Koffer herumgeschleppt wird, und den Geistern verblichener Liebe, die bei Erwachsenen statt Monstern unterm Bett sitzen.

Fazit

Gemeinsam mit einem Kollektiv kreativer Kollaborateur*innen schafft Tomás Pichardo-Espaillat ein phantastisches Potpourri magisch-realistischer Miniaturen von Zweisamkeit und Zwischenmenschlichkeit und allem, was auf der Suche danach verloren geht. Das zugrundeliegende Prinzip der Limited Animation wird entgegen des Namens zur Basis einer zauberhaften visuellen Vielfalt. Stop-Motion, Handzeichnungen, Cut-outs, Claymation und Realfilm vereinen sich zu einer cineastischen Collage, deren elliptische Episoden bisweilen die dramaturgische Erdung verlieren. Traumlogik und frei assoziative Abstraktion generieren mehr eine Installation als Kino.

Kritik: Lida Bach

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