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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

Or de viewurde in einer Goldmine im Süden von Burkina Faso gedreht. Der Teenager Rasmané arbeitet mit Gleichaltrigen von morgens bis abends im Stollen. Ohne Schutzkleidung und unter prekärsten Bedingungen schuften sie bis zur Erschöpfung 100 Meter unter der Erde, nur mit Spitzhacken bewaffnet, um an das ersehnte Gold zu gelangen. Dass sie minderjährig sind, interessiert niemanden.

Kritik

Wenn einer der jungen Minenarbeiter im Zentrum Boubacar Sangaré aufrüttelnder Debüt-Doku erzählt, das Dschinn das Gold in der Erde versteckt hätten, dringt durch, dass in dem erwachsenen Körperbau mit staubigem Gesicht noch ein Kind steckt: mit phantastischen Vorstellungen und Träumen wie dem von einem besseren Leben. Zu erreichen hoffen es der 16-jährige Rasmané und seine gerade mal zwölf und dreizehn Jahre alten Kollegen Missa und Dramane durch die zermürbende Arbeit in Burkina Fasos Goldminen. 

Bergbau ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige des Landes, dass der viertgrößte Goldlieferant des Kontinents ist. Dass viele der Arbeiter, die in über hundert Metern Tiefe unter oft lebensgefährlichen Bedingungen nach Edelmetallen graben, minderjährig sind, ist hier normalisiert. Manche Kinder wie die Freunde Missa und Dramane ziehen die physisch und mental destruktive Tätigkeit der unentlohnten Feldarbeit bei ihren Familien vor. Andere wie Rasmané haben gegen den elterlichen Rat die Schule abgebrochen und sparen auf eine Perspektive.

Doch optimistische Zukunftsaussichten scheinen unendlich weit weg vom goldenen Leben, das der doppeldeutige Titel heraufbeschwört. Mit bemerkenswerter Vertrautheit erfasst die Kamera neben der erschöpfenden Tagesroutine beiläufige Momente der Verbundenheit und freundschaftlichen Gespräche unter den jungen Charakteren. Deren Situation nährt sich Sangaré, der als Jugendlicher selbst in den Mienen arbeitete, mit der instinktiven Verbundenheit, die geteilte Erfahrung erzeugt. Frei von Sentimentalität und Sensationalismus zeigt sein systemkritisches Porträt die düstere Seite der Globalisierung, wo sonst niemand hinschaut.

Fazit

Der Verlust der Kindheit ist Teil eines lukrativen wirtschaftlichen Geschäfts, bei dem Burkina Fasos minderjährige Minenarbeiter nur verlieren können. Unaufdringlich und ungeschönt dokumentiert Boubacar Sangaré das Leben dreier Jugendlicher zwischen dem erstickenden Dunkel des Schachts und einem unsichtbaren ökonomischen Abgrund, der noch bedrohlicher scheint als die tägliche Schwerstarbeit. Barackendörfer am Rande der Gruben werden zu Sinnbildern der Permanenz des Provisorischen in einem Job, dem viele nicht entkommen. Eine ebenso niederschmetternd wie zeitaktuelle Chronik der Ausbeutung.

Kritik: Lida Bach

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