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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Eine syrische Familie lebt seit fünf Jahren in Kanada. Während Farah in ihrer Gemeinde in Toronto Fuß fassen möchte, hadert Rashid, Arzt ohne Lizenz, mit den Brüchen in seiner Biografie. Ein Film über die Mühen der Ebene nach der Ankunft im neuen Land.

Kritik

Ein Anflug der bitteren Ironie, die mit der dumpfen Depressivität Antoine Bourges’ Spielfilm-Debüts kollidiert, klingt bereits aus dem Titel des abstrakten Amalgams aus improvisierter Fiktion und dokumentarischer Studie. Ein Auffangbecken, dessen Struktur und Topografie organisches Wachstum und Entfaltung nicht vorsehen, ist ein treffendes Bild für Torontos Thorncliffe Park. „Arrival City“ nennen die Anwohnenden den Komplex aus erdrückenden Betonbauten, die vor allem Zugewanderte verschiedenster Nationen beherbergen.

Seit fünf Jahren bewohnen die syrischen Geflüchteten Rashid (Hussam Douhna) und Farah (Amani Ibrahim) und ihr kleiner Sohn Ammar (Abdullah Nadaf) eines der triesten Apartments, deren Enge zum Synonym für die Beschränkung ihrer sozialen Chancen und materiellen Möglichkeiten wird. Während der ehemalige Arzt den gefühlten Verlust männlicher Autorität durch inoffizielle Behandlungen der Nachbarschaft und Sprachkurse zu kompensieren versucht, engagiert sich die frühere Schauspielerin Farah ehrenamtlich.

Die meist wenig subtilen Mechanismen von Xenophobie, Rassismus und Klassismus blockieren jedoch den gesellschaftlichen Neubeginn noch mehr als den individuellen. Rashid verrät sein durch den Mangel an Sinnhaftigkeit erschüttertes Selbstbild durch latente Aggression, deren distanzierte Beobachtung indes nie in eine hintergründige Untersuchung fragiler Männlichkeit. Ähnlich unterentwickelt bleiben die Motive urbaner Ghettoisierung und systemischer Stigmatisierung in den ermüdenden Episoden, deren lähmende Leere auf das Publikum übergreift.

Fazit

Die toxische Tristesse in städtischen Betonfestungen, die ihre Bewohner:innen mit unsichtbaren Mauern struktureller Benachteiligung und institutioneller Diskriminierung gefangen halten, fängt Antoine Bourges’ behäbiger Beitrag zu Berlinale Forum so perfekt ein, dass seine richtungslose Millieu-Studie selbst in erschöpfendem Ennui ertrinkt. Mit einem aus Laien und Profis zusammengewürfeltem Ensemble tastet sich der Regisseur an relevante demographische Faktoren, deren analytische Ansätze zu oft in faden Pointen münden.

Kritik: Lida Bach

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