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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

In einem Schwedischen Arbeiterviertel müssen sich die Schwestern Laura, Steffi und Mira allein durchschlagen. Ihre Mutter verschwindet immer mal wieder für Wochen oder Monate und hat sich schon lange nicht mehr gemeldet. Als das Jugendamt einen Kontrollbesuch ankündigt, schmiedet Laura einen gewagten Plan.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Das Band geschwisterlicher Gemeinschaft, das die drei jungen Mädchen im Zentrum Mika Gustafsons Spielfilmdebüts verbindet, trägt auch die episodische Handlung des Jugenddramas. Dessen starke Momente sind die des impulsiven, oft rauen und ruppigen, aber stets liebevollen Miteinanders der Schwestern, deren letzten gemeinsamen Sommer die unstete Kamera verfolgt als sei sie die unsichtbare Vierte im Bunde zwischen der jugendlichen Laura (Bianca Delbravo), der vier Jahre jüngeren Mira (Dilvin Asaad) und der 7-jährigen Steffi (Safira Mossberg).

Sie rauchen, trinken Alkohol, den ihnen eine Bekannte aus dem schwedischen Vorstadt-Viertel beschaffen, schwimmen heimlich in Nachbars Pool. Bis zu einem Anruf vom Sozialdienst. Der will ein Treffen mit ihrer Mutter, die seit Weihnachten weg ist - offenbar nicht zum ersten Mal. Ohne ihre Schwestern zu informieren sucht Laura nach jemandem, der ihrer Mutter spielt, und findet eine Kandidatin in Hanna (Ida Engvoll, Liebe und Anarchie). Die frustrierte Mitdreißigerin hat allerdings selbst unerwünschten Nachwuchs und anderes Interesse an Laura. 

Dass Mira zum ergrauenden Sasha (Mitja Siren, Schlacht um Finnland) eine ähnlich ambivalente Beziehung unterhält, suggeriert Motive von Missbrauch, die indes nie konkretisiert werden. Beide Verbindungen erscheinen irritierend unbedenklich, wie auch die soziale Situation der Protagonistinnen. Die angeblichen Arbeiterkinder leben in Mittelstands-Komfort in einem sauberen Familienhaus. Ist der Kühlschrank leer, bedient man sich im Supermarkt. Keine wirkt überfordert oder unterversorgt. So authentisch die Jungdarstellerinnen spielen, so verzerrt ist die Vorstellung des Alltags der unteren Schichten als paradiesische Party.

Fazit

Wie die junge Heldin driftete Mika Gustafsons Coming-of-Age-Story von einem Szenario ins nächste. Zärtlichkeit und Zorn ringen in dieser mehr mit Emotionen denn Aktionen befassten Inszenierung miteinander wie das junge Figuren-Trio. Dessen intuitive Dynamik ist der Fixpunkt der mäandernden Momentaufnahme, die sich das Leben außerhalb des bürgerlichen Rahmens als wild und abenteuerlustig ausmalt. Vernachlässigung erscheint als Freiheit, Übergriffigkeit als Spiel, Betäubung als Belustigung. Diese Ambivalenz macht die unstete Milieuskizze zum Vexierspiegel bürgerlicher Beschränkungen und Begehren. 

Kritik: Lida Bach

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