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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Adam Cassidy kommt aus Brooklyn und ist ein junger, talentierter Angestellter bei Wyatt Telecom, einem der führenden US-Hightech-Unternehmen der Mobilfunkindustrie. Sein ganzes Leben schon arbeitet er auf seine große Chance hin - den einen Moment, in dem er es allen beweisen kann. Als sein Ex-Chef, Wyatt Telecom CEO NicolasWyatt, ihm mit einem unmoralischen Angebot diese Gelegenheit bietet, muss er zugreifen und geht einen gewagten Deal ein. Er soll sich bei Wyatt Telecoms größtem Konkurrenten Eikon Systems einschleusen. Um erfolgreich bei Eikon Systems und dessen exzentrischen CEO Jock Goddard einzusteigen, wird Adam neu ausgebildet: erstklassiger Stil, perfekte Manieren und ein Auftreten, maßgeblich geprägt von Geld und Erfolg. Mit einer grandiosen Idee gewinnt er Goddards Vertrauen. Doch oben in der Welt der Topunternehmen angekommen, begreift er, dass seine Entscheidung ein fataler Fehler war. Diese Erkenntnis bringt nicht nur ihn, sondern sein ganzes Umfeld in größte Gefahr. Vor allem Emma, die den wahren Menschen in ihm sieht, möchte er um keinen Preis verlieren. Adam entschließt sich, das riskante Spiel einzugehen und Nicolas Wyatt die Stirn zu bieten. Doch auch Jock Goddard ist ihm immer einen Schritt voraus und so bleibt ihm nur ein einziger Versuch, um das Blatt zu wenden.

Kritik

Überwachung und Spionage waren dank der NSA-Enthüllungen ja wahrlich inflationär benutzte Begriffe im vergangenen Jahr. Und wenn man kürzlich veröffentlichten Kommentaren Edward Snowdens Glauben schenken darf, machte die NSA auch vor Wirtschaftsspionage nicht halt. Ein brisantes Thema. Da wundert man sich glatt, wieso dies noch nicht häufiger von Hollywood zur filmischen Verarbeitung aufgegriffen wurde.
"Paranoia" ist jetzt so ein Film, in dem der größte (frei erfundene) Telekommunikationskonzern der Welt, Eikon (Chef: Harrison Ford), vom zweitgrößten namens Wyatt Corporation (Chef: Gary Oldman) durch einen eingeschleusten Informanten ausspioniert wird. Dieser Informant (Liam Hemsworth) ist ein aufmüpfiger selbstverliebter Eliteuni-Absolvent, der das große Geld (1,5 Mio. Dollar), schöne Frauen (Amber Heard) und schnelle Autos (Maserati) sieht und sich auf ein gefährliches Spiel einlässt.
Und schon befindet man sich in der Welt der Hightech-Smartphones, in der jeder über all Deine Schritte bestens informiert ist. Dazu passt die Aussage des Eikon CEO Jack Goddard:
"Die Leute sind heutzutage so gestresst, dass sie überhaupt nicht mehr wissen wer sie sind. Aber wir wissen es. Wir kennen sie besser als sie sich selbst."
Das würde auch zu Apple passen, die ja letzten Sommer ohne Erlaubnis der Nutzer Bewegungsprofile über das iPhone erfasst haben.

"Paranoia" von Regisseur Robert Luketic eifert dem offensichtlichem Vorbild „Wall Street“ nach, in dem der unerfahrene Jungspund in eine Welt voller Intrigen und Betrügereien gezogen wird, sich vom Bösen verführen lässt und am Ende gegen sein Gewissen ankämpft. Leider ist die fauschistische Chose in "Paranoia" überaus klischeehaft und einschläfernd ausgefallen. Obwohl der Look schön modern und düster ist, ist der Film für einen Thriller zu vorhersehbar und nur leidlich spannend. Jeder Twist in der Handlung wirkt erzwungen und ist schon meilenweit im Voraus erkennbar. Auch als Actionfilm ist "Paranoia" nicht geeignet, denn diese Sparte hat sicherlich mehr zu bieten als eine Verfolgungsjagd durch ein Restaurant mit dem obligatorischen Run durch die Großküche.

Kommt einem das nicht bekannt vor?  Ja, denn der ganze Film ist zusammengesetzt aus Versatzstücken, die man anderswo schon besser gesehen hat. Dazu gesellen sich ein paar Schauspieler, die trotz aller Prominenz kaum in Erinnerung bleiben und austauschbar sind. Liam Hemsworth hat noch lang nicht die Präsenz und das Charisma seinen großen Bruders und rennt mit dem immer selben Gesichtsausdruck seine typischen Film-Stationen ab. Harrison Ford ist nur in wenigen Filmminuten zu sehen und wirkt müde und lustlos. Da denkt man sofort an ein Interview mit dem Spiegel (anlässlich der Premiere von Cowboys & Aliens) in dem er zum Ausdruck gab, eigentlich keinen Bock mehr auf das Filmbusiness zu haben und nur noch dem Geld wegen Filme zu drehen. Amber Heard nimmt man die Marketing-Expertin, die sie im Film gibt, keine Sekunde ab und ist nur das hübsche Love Interest mit flachen Dialogen. Nicht einmal die Liebesszenen taugen etwas, denn die sind absichtlich so abgedunkelt, dass man den Film auch den jüngeren Zuschauern zumuten kann. Einzig Gary Oldman gibt sich keine Blöße und reißt jede Szene, in der er auftritt, sofort an sich. Nach "Air Force One" ist "Paranoia" übrigens eine Oldman / Ford Reunion.
Zu guter Letzt wird auch noch Josh Holloway (Sawyer in Lost) als FBI-Agent mit erhobenem Zeigefinger verheizt. Der Mann hätte eigentlich schon längst mal eine größere Rolle verdient.

Aber zurück zur Handlung. Erst nach 60 Minuten kommt so etwas wie ein Hauch von Tempo und Spannung auf, nämlich dann, wenn Hemsworth nicht mehr weiß wem er trauen kann und sein Leben bedroht wird. So wie es der FBI-Agent prophezeit hat. Paranoid wird im Film aber niemand, höchstens der Zuschauer auf Grund der Überraschungsarmut. Schließlich mündet "Paranoia“ in ein miserables Happy End und beweist nicht mal hier etwas Mut. Symptomatisch dafür ist das Fazit, das Liam Hemsworth am Ende seiner Tour de Force in den Mund gelegt wird: "Ich hätte auf dich hören sollen, Dad!"

Um nochmals auf die Firma Apple zurückzukommen: Da dreht sich im Film alles um zwei Konzerne, die innovative Smartphones (u.a. das erste faltbare der Welt) entwickeln und trotzdem wird man von penetrantem Product Placement für iMacs und iPhones genervt. Da passt etwas nicht zusammen.

Fazit

"Paraonia" hätte ein guter Thriller werden können, hätte er den Fokus mehr auf die dramatischen Elemente der Handlung gesetzt, anstatt den Hauptdarsteller zum Helden zu stilisieren. Dass dieser zum Beispiel auf das schmutzige Geld angewiesen ist, um die medizinischen Rechnungen seines kranken Vaters zahlen zu können, ist dem Regisseur nur eine Randbemerkung wert.
So taugt Paranoia immerhin wunderbar als Einschlafhilfe nach einem paranoiden Arbeitstag.

Kritik: André Schiemer

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