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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Jon war jahrelang eine Puppe, bis er von seiner Herstellerfirma und dessen sadistischem Vorstand wieder eingesammelt und als Fabrikarbeiter eingesetzt wurde. Tagein, tagaus zieht er nun Babys, wie er selbst eins war, aus Kohlköpfen und macht sie zur weiteren Verarbeitung fertig. Allerdings träumt er von mehr. Einem richtigen Zuhause, einer Familie und Sicherheit. So beschließen er und seine Frau Mary mit ihrem illegal geschmuggelten Kohlbaby aus dem kleinen Regime zu flüchten und in der Menschenwelt Unterschlupf zu suchen.

Kritik

Es ist schwer, Patch Town in ein größeres Bild einzuordnen, da man dafür zwangsweise einen Vergleich mit anderen Filmen machen müsste, was bei dem abgedrehten Mix verschiedener Stile in dem Film ziemlich schwierig ist. Am ehesten ließe sich Patch Town noch mit Die Stadt der verlorenen Kinder vergleichen, da bei beiden eine märchenhafte Thematik mit ein wenig Steampunk-Optik sowie sehr düsteren und leicht verstörenden Elementen verknüpft werden.

Die Haupthandlung ist relativ einfach und auch ziemlich kitschig: Der naive und gutmütige Riese Jon flieht aus einer stalinistisch angehauchten Unterdrückung in die Welt der Menschen. Allerdings ist unsere "freie" Welt kein Gegenentwurf zur totalitären Zwangsarbeitgesellschaft von Patch Town: Die neue Wohnung von Mary und John sieht mindestens ebenso schäbig aus, wie die alte und hat sogar einen Kreideumriss auf dem Boden. Die Geräuschkulisse ist der typische Teppich aus Sirenen, Schreiben und Schüssen, der den Albtraum des urbanen Lebens deutlich machen soll. Der einzige Unterschied besteht in der Möglichkeit persönlicher Freiheiten, wie Familiengründung und Süßigkeiten. Eine solche Schwarz-Weiß Kontrastierung wäre auch zu einfach und stünde im Gegensatz zur wahrscheinlich wichtigsten Botschaft des Films: Ein Heim ist vor allem von den Menschen abhängig, mit dem man sie füllt.
Dann zwingen die Umstände Jon jedoch zurück zu kehren und mit der Hilfe seiner Freunde den bösen Yuri zu bekämpfen und Patch Town zu befreien. Nebenbei wird das Ganze dann noch mit der einen oder anderen, eher kurzen Gesangsnummer unterlegt.

Bei aller Märchenhaftigkeit ist der Film letztlich aber nicht für Kinder geeignet. Es gibt ja durchaus Filme, die sowohl eine erwachsene als auch eine junge Zielgruppe auf ihre Art ansprechen können, wie etwa Die Muppets oder Wall-E, das fällt in diesem Falle aber heraus. Zu düster sind einige Szenarien und Handlungen, zu verstörend einige Szenen. Nicht, dass es zu besonders gewaltsamen Szenen kommt, aber der Gegenspieler ist immerhin ein geisteskranker Sadist, der im industriellen Maßstab Babys tiefgefriert, verkauft und später wieder entführen lässt um sie als Sklavenarbeiter einzusetzen.

Diese Gegensätzlichkeit spiegelt sich auch im Humor von Patch Town wieder, der teilweise ebenso naiv daherkommt wie Jon, andererseits aber auch zynisch und schroff sein kann, was am Besten in der Figur von Sly Truckguy zum Ausdruck kommt.
Es ist als hätte Patch Town zwei vollkommen unterschiedliche Gesichter, die aber in ein einziges zusammengepanscht werden, was ein kleines bisschen lustig, aber auch erschreckend wirkt.

Fazit

Patch Town ist ein bunter Haufen zusammengewürfelter Elemente deren Zusammenspiel sehr gut funktionieren kann, aber wahrscheinlich nicht für jeden funktionieren wird. Musical-Fans wird nicht freuen, dass einige der Gesangsnummern nicht so lang und auch nicht besonders überragend sind, für einen Märchenfilm ist er eigentlich für Kinder zu ungeeignet, für Horrorfans ist er zu kitschig. Wenn man diese sehr widersprüchlichen Töne akzeptieren kann, ist Patch Town allerdings eine interessantes Erlebnis, dessen Unvergleichbarkeit ihm auch Pluspunkte für Originialität einbringt.

Kritik: Sören Jonsson

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