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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Die taffe Jonny ist unerschrocken, geradeheraus, knackt Schlösser mit links und scheint ganz gut für sich sorgen zu können. Ihrem alleinerziehenden Vater steckt sie Geld für die Miete zu. Die Beziehung der beiden ist brüchig und doch seltsam symbiotisch. Der überforderte Vater entscheidet sich, Jonny zu einer entfernten Tante zu schicken. Doch auch in der Obhut der strengen Hildie kommt der Teenager nicht zur Ruhe. Zu ihrem 18. Geburtstag bekommt Jonny einen Kuchen, gebacken nach magischem Familienrezept, der eine radikale Metamorphose auslöst.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Demonstrativ mürrische Protagonistinnen wie aus einer 80er-Jahre-Fernsehserie? Alberne Outfits, irgendwo zwischen Fetisch-Look und selbstgebasteltem Faschingskostüm? Ganz viel Kunstblut, das aus weiblichen Körperöffnungen tropft? Esoterische Monologe und um Schlagworte und Statements herum gebaute Dialoge? Nach Discounter-Mystik miefende Kulissen? Wurden alle Boxen gecheckt, sitzt man in einem Jennifer-Reeder-Film, der mit allem aufwartet, was die in pseudofeministischer Prätention getränkten Werke der Regisseurin so nervtötend macht. Das beginnt bei den austauschbaren Charakteren, die von einem Reeder-Drehbuch ins nächste wandern.

Da hilft es auch nichts, dass Hauptfigur Jonny (Kiah McKirnan, Night Sky) ein Bones & All meets Wendell and Wild Make-over bekommt. Sie bleibt das abgedroschene Stereotyp der delinquenten Rebellin. Ihre Klassenkameradinnen an der neuen Schule, in der offenbar aus Budgetgründen nur ein halbes Dutzend Schüler:innen rumlaufen, sind die hilf- und ahnungslosen Pretty Girls. Dann gibt es noch die verkrampfte Schulkrankenschwester, deren Unsicherheit und körperliche Unzulänglichkeiten Reeder (Blood below the Skin) zum Running Gag macht, und den schmierigen Direktor und Sportlehrer. 

Letzter ist das in Reeders Weltbild und Filmwelt fest verankerte Negativklischee des schmierigen Perversen, der nach weiblichem Frischfleisch giert. Diesmal wortwörtlich, denn die wirre Story voller Penetrationsphantasien und Menstruationsmetaphern will diesmal ein Horrorfilm sein. Deshalb fängt der lüsterne Rektor die unartigen Mädchen in (Schul)Uniform. Deren Sexualisierung, versteckt hinter melodramatischen Mahnungen vor mörderischen Männern, demaskiert den voyeuristischen Blick der Regisseurin. Ihren von Doppelmoral und fetischistischer Fixierung geprägten Schulhorror kann auch Alicia Silverstones (Senior Year) Camp-Cameo nicht aufwerten.

Fazit

In ihrem kruden Konvolut aus Monstermär, Coming-of-Age-Klischees und Serienkiller-Krimi predigt Jennifer Reeder erneut pseudofeministische Phrasen und esoterische Emanzipationsbehauptungen. Gruseliger als die in Gothic-Kitsch getunkten Versatzstücke besserer Filme ist die systematische Abwertung sämtlicher männlicher Charaktere sowie der einzelnen Frauenfiguren, die nicht Reeders intolerantem Ideal selbstermächtigter Weiblichkeit entspricht. Szenenbild und Kostüme sind so schäbig wie die Ideologie der von Logikbrüchen zerstückelten Handlung. Der fehlen neben Atmosphäre und Spannung offenkundig Darstellende und Statisten. Verständlich, dass hier niemand mitmachen wollte.

Kritik: Lida Bach

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