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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Die aufstrebende New Yorker Opernsängerin Christine Day findet in einer Bibliothek eine Partitur des unbekannten Komponisten Erik Destler. Von den Noten in den Bann gezogen beginnt sie, das mysteriöse Stück zu singen, und wird prompt von der Musik zurück durch die Zeit ins viktorianische England katapultiert, an die Oper von London. Dort geistert Destler als geheimnisvolles Phantom durch die Katakomben und verliebt sich unsterblich in die junge Frau. Schon bald steigt Christine zum Star des Opernhauses auf – doch sie verdankt den plötzlichen Ruhm eine Reihe grausamer Morde…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Runde ein Dutzend Mal wurde die weltberühmte, literarische Vorlage von Gaston Leroux aus dem Jahr 1910 bereits verfilmt, ganz zu schweigen von den zahlreichen Bühnenadaptionen. Ende der 80er Jahre wollte Menahem Golan (Over the Top) mit dieser Version sein finanziell stark angeschlagenes Studio Cannon wieder in die Erfolgsspur bringen. Man konnte die Idee im Kopf vom einstigen Marketingfuchs Golan unschwer erahnen: Ein Klassiker des Horrorfilms im neuen Gewand, mit dem Nightmare On Elm Street-Star Robert Englund, unter der Ägide von Halloween 4 – Michael Myers kehrt zurück – Regisseur Dwight H. Little. Golan schwebte gar ein groß angelegtes Double-Feature vor. Ein Jahr nach Phantom der Oper sollte mit Phantom of Manhattan noch ein Sequel folgen, dessen Drehbuch schon in der Schublade lag und für das man sich schon die Zusage von Robert Englund gesichert hatte, doch dann kam alles anders als geplant. Noch während der Vorproduktion musste Cannon endgültig Konkurs anmelden und Golan zerstritt sich mit seinem Cousin und langjährigen Geschäftspartner Yoram Globus. Den Film konnte er lediglich trotzdem fertigstellen, allerdings unter dem Dach seiner neuen Produktionsfirma 21st Century Film und mit erheblich Einschnitten im Budget.

Das Resultat fiel dann auch alles andere als zufriedenstellend aus, zumindest zum damaligen Zeitpunkt. Kommerziell machte der Film zwar halbwegs seinen Schnitt, die Kritiken waren durch die Bank allerdings verheerend. Gepaart mit der allgemeinen Abwärtsspirale des Horrorfilms – denn auch die erfolgsverwöhnten Serientäter Freddy Krueger, Michael Myers und Jason Vorhees pfiffen Ende 1989 schon aus den letzten Löchern und gingen kurz danach in den (vorläufigen) Ruhestand – sorgte dies für den K.O. des geplanten Sequels, dem Robert Englund nach eigenen Aussagen bis heute etwas hinterhertrauert, sah er in diesem doch sogar mehr Potential. Dessen geplante Existenz erklärt immerhin, warum der Plot auch zunächst im New York des Hier und Jetzt angesiedelt ist und Protagonistin Christine (Jill Schoelen, The Stepfather) erst durch einen extrem seltsamen Zeitsprung zurück in das viktorianische London befördert wird, wo sich dann der Rest der Handlung abspielt. Dies wirkt isoliert betrachtet eher skurril und völlig unnötig, macht jedoch unter dem Aspekt Sinn, dass die nie entstandene Fortsetzung im modernen New York angesiedelt war und die Handlung in die U-Bahnschächte von Manhattan verlegen wollte.

Das Phantom der Oper ursprünglich mit etwas mehr Budget geplant war lässt sich hier und da noch deutlich erkennen, denn in Sachen Kostümen, Ausstattung und Kulissen sieht das manchmal, wenn auch nicht durchgehend, relativ aufwendig aus. Vermutlich musste direkt während des Drehs einiges eingespart werden und die dezent prunkvolleren Momente entstanden noch zu der Phase, als die Finanzierung noch etwas zuversichtlicher aussah. Laut Aussagen von Englund wollte man sich an der (allgemein viel zu wenig wertgeschätzten) Version der Hammer-Studios aus dem Jahr 1962 orientieren (in Deutschland bis heute unter dem ungelenken Titel Das Rätsel der unheimlichen Maske vertrieben) und das schimmert partiell sogar durch. Als klassischer Gruselfilm funktioniert der Film natürlich ganz und gar nicht, dafür ist man hier trotzdem zu deutlich im Horror-Sujet der 80er Jahre verankert, in dem viel Wert auf schnelle, effektvolle Oberflächenreize gesetzt wurde. Dementsprechend geht die Erzählung irgendwo plump, aber sehr flott von der Hand und der Blutzoll fällt verhältnismäßig zünftig aus.

Die handwerklichen Aspekte zählen dabei zu den größten Vorzügen dieses Phantom der Oper. Den plastischen Effekten und besonders dem für die Mittel hervorragenden Make-up gebührt ein großes Lob, da lässt sich diese Produktion alles andere als lumpen. Zudem sprüht Vollblutmimen Robert Englund von Spielfreude und erfüllt die zuvor und danach oft verkörperte Figur mit einer Leidenschaft, die bestimmt nicht jeder in so eine Produktion investiert hätte. Denn eins muss unmissverständlich klargestellt werden: Das ambivalente Wörtchen Trash steht hier wie der altbekannte Elefant dick und fett im Raum. Man kann und darf den unübersehbaren Dickhäuter aber auch mühelos Guilty Pleasure nennen. In seiner eigenen Bubble des schon viel zu ausgelutschten Spät-80er-Horrors bietet er eine irgendwie erfrischende Abwechslung an, obwohl bzw. gerade, weil er sich mal wieder an einer ganz klassischen Grundlage versucht und diese mit dem sicher ungestümen, selten geschickten, aber meist noch engagierten Verve dieser Tage versucht neu zu interpretieren. Der Film mag Vieles sein, aber ganz bestimmt nie langweilig oder nicht bemüht. Da steckt viel Leidenschaft drin und ist trotz dieses leicht cheasigen 80er-Charme noch längts nicht so absurd wie beispielsweise die 1998er Version von Dario Argento – nur um das mal in Relation zu setzen.

Fazit

Ein ernsthaft guter Film ist die (gewohnt) viel zu großkotzig kalkulierte Vision vom einstigen B-Movie Goldgräber Menahem Golan während der Dying Days von Cannon natürlich nicht – aber ein wirklich unterhaltsamer. Unter den gegebenen Umständen beinah erstaunlich, was aus dieser problematischen Produktion herausgeholt werden konnte und wie sehr alle Beteiligten sich noch ins Zeug gelegt haben, das Bestmögliche abzuliefern. Das hat viel Charme, zum Teil sehr gute Effekte und ist gerade im Vergleich mit so vielen lieblosen, beliebigen Horrorstreifen seiner Zeit immerhin ein mutiger Versuch. Das klappt sicher nicht immer wie geplant, aber das Resultat ist auch in seiner Unvollkommenheit oftmals besser als gedacht. Schade, dass es nie zum geplanten Sequel kam, denn damit hätte das Ganze tatsächlich noch interessanter werden können.

Kritik: Jacko Kunze

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