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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Für die Highschool-Freunde David und Quinn scheint ein großer Traum in Erfüllung zu gehen: Sie schaffen es, den Prototypen einer Zeitmaschine von Davids Vater in Gang zu bringen, und gestalten sich mit ein paar Zeitreisen nun die Welt, wie sie ihnen gefällt. Die ehemaligen Außenseiter und ihre Clique sind auf einmal die Stars jeder Party und genießen ihr neues Teenie-Leben in vollen Zügen, bevor es aufs College gehen soll: Festivals, bestandene Schultests und sogar ein Lottogewinn machen ihr Leben zu einem echten Abenteuer! Doch als David aus Liebe zur süßen Jessie, in die er schon lange heimlich verliebt ist, einen Alleingang unternimmt, gerät das zerbrechliche Gefüge aus Vergangenheit und Zukunft gehörig ins Wanken. Der anfängliche große Traum von Freiheit und zweiten Chancen verwandelt sich in eine spannende und verrückte Reise der Clique durch die Zeit mit unabsehbaren Folgen, und das vielleicht für die gesamte Menschheit...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Was haben wir nicht schon alles im heißgeliebten Found Footage-Stil sehen dürfen? Horror, Horror, Horror, Superhelden, Horror, besoffene Teenager und schließlich Horror. Wirklich gut waren davon nur wenige (“Chronicle”, “Blair Witch Project”), sodass das Genre nach kurzer Zeit des Hypes (und der Verwurstung) sowohl von Zuschauer- als auch Kritikerseite nicht mehr viel Gegenliebe bekam. Vielleicht war das einer der Gründe, aus dem es für einige Zeit (glücklicherweise) etwas ruhiger um den diskutablen Stil geworden ist. Aber jetzt ist er wieder da. Und zwar nicht in Form von ermordeten, saufenden oder umherfliegenden Teenagern, sondern in Form von zeitreisenden Teenagern: “Project Almanac”. Ein Film, der sich ganz im Stile von Found Footage Party-Komödien à la “Project X” mit den Problemen seiner jugendlichen Darsteller befasst, als auch ihren Romanzen und dem Wunsch non-stop Party zu machen. Dass der Zeitreiseaspekt dabei leider über weite Strecken untergeht, ist nur eins von vielen Problemen, die einem spaßigen Abenteuer im Wege stehen.

Dabei birgt die Idee des Films ja grundsätzlich das Potenzial auf oberflächlichen, aber unterhaltsamen Spaß. Eine Gruppe von Teenagern stößt unvermittelt auf eine Zeitmaschine, mit der jene nun durch die Zeit reisen, Spaß haben und verhunzte Ereignisse der Vergangenheit richtig stellen wollen. Dies führt allerdings zu Problemen, denn wie wir aus Filmen wie “Butterfly Effect” wissen, kann nur eine kleine Veränderung in der Vergangenheit die Zukunft komplett auf den Kopf stellen.

Doch wie macht sich das im Found Footage-Stil? Weder wirklich gut, noch wirklich schlecht. In “Project: Almanac” wird der Found Footage Aspekt hier und da kreativ eingesetzt, wirklich Sinn macht er aber nicht. So werden voreingenommene Gegner dieser durchgeschüttelten Inszenierung auch von “Project Almanac” nicht ans andere Ufer gelockt werden. Da schüttelts und rüttelts die ganze Zeit, die Kamera filmt Momente, die kein normaler Mensch filmen würde und die Technik übersteht brutalste Zeitsprünge, die selbst widerstandsfähige Werkzeuge zu brodelnder Suppe zerfließen lassen. Was der Stil also im Endeffekt zum Film beiträgt ist, bis auf ein, zwei nette Szenen, ziemlich fragwürdig. Immerhin werden die Momente des Zeitsprungs so etwas eindringlicher, wirklich immersiv oder packend wird der Film dadurch dennoch nicht.

Aber der cineastische Wackeldackel-Stil ist nicht einmal das größte Problem des Films: Das ist eher der Verlauf der Geschichte, der den total falschen Fokus wählt. Denn in “Project: Almanac” geht es erstaunlich wenig um die im Ansatz spannenden Probleme des Zeitreisens, sondern viel mehr um die Beziehungen und Romanzen der Hauptdarsteller. Das transformiert den Film eher in eine Tennieromanze mit Zeitreiseaspekten, als ein Zeitreiseabenteuer mit Teenagern. Und das führt leider zu jeder Menge Leerlauf: Davids (Jonny Weston - “Taken 3”) Problem seine Flamme Jessie (Sofia Black-D’Elia - “Gossip Girl”) anzusprechen und zu küssen geht einem schon nach kurzer Zeit heftigst auf den Senkel, was dazu führt, dass die gestreckte Romanze des Films überhaupt nicht aufgeht. Und ist der anfängliche Spaß, den die Gruppe mit den Zeitsprüngen hat (ein Gewinn im Lotto, oder einfach der Versuch eine bessere Schulnote zu bekommen), noch sympathisch und witzig, fungieren diese im Laufe der Zeit nur noch als Möglichkeit dazu, dass die Teenies an verschiedensten Orten ordentlich Party machen können. “Project Almanacs” Mittelteil pendelt so arg oft zwischen witzig und langweilig hin und her und fühlt sich in seinen schwächsten Momenten eher wie eine schnarchige Partykomödie an.

Wie gesagt: Mit einem anderen Fokus hätte dies gelungener gelöst werden können. Doch auch das Pacing will nicht so recht funktionieren: Der Anfang ist zwar nett gemacht, nimmt sich aber etwas zu viel Zeit für die kleinen (aber zugegeben sympathischen) Scharmützel zwischen der Gruppe und auch die Entwicklung der Zeitmaschine nimmt frustrierend viele Zeigerbewegungen von der Uhr. Zudem ist der Film gerade zu überladen von Product Placement. Für die Finanzierung ist das sicher okey, aber muss mir als Zuschauer eine Red-Bull-Dose in Zeitlupe entgegenfliegen, ohne dass dies irgendeinen Mehrwert für den Film hat? Das stößt einen doch brutal von dem Film als spannedes und immersives Erlebnis ab. Immerhin folgt der Film einer konsequenten Linie, auch wenn er dabei weder wirklich logisch oder kohärent ist und auch das Ende wenig Sinn macht. Die endgültigen, interessanten Konsequenzen der Zeitreise kommen dabei viel zu kurz, der dramatische Aspekt gegen Ende verflacht, der Film reißt so gut wie gar nicht mit. Ohne Frage hatte “Almanac” Potenzial, was man vor allem an der stimmigen Atmosphäre und einigen guten Ideen merkt. Dieses wird aber größtenteils verschenkt.

Fazit

Am Besten ist “Project: Almanac” immer dann, wenn die relativ sympathische Zeitreisegruppe sich mit den Konsequenzen, als auch kleinen Späßen befasst, die eine Zeitreise mit sich bringt. Dennoch wählt der Film dabei den absolut falschen Fokus und präsentiert dem Zuschauer eher eine laue Teenieromanze, als ein packendes Zeitreiseabenteuer. Der Found Footage-Stil geht zudem in mancherlei Szene arg auf die Nerven und bringt nicht genug Mehrwert in die Inszenierung hinein, als dass er seine Daseinsberechtigung wirklich untermauern könnte. “Almanac” verschenkt so das Potenzial ein unterhaltsamer oder gar spannender Film über die Konsequenzen von Zeitreisen zu sein, indem er seine ansprechenden, frischen Aspekte an den Rand und seine einfallslosen, trivialen Aspekte in den Mittelpunkt stellt.

Kritik: Thomas Söcker

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