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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

China, Ende der 1990er-Jahre, ein Mittagessen in der Großfamilie. Der Vater arbeitet im fernen Shenzhen und ist nur selten daheim, die Großmutter kocht und behält die Kinder im Blick. Unbeschwertheit, Sehnsucht und Übermüdung liegen in der Luft.

Kritik

Es ist kaum möglich den Angehörigen des Drei-Generationen-Haushalts, den Wenqian Zhangs filmische Familienskizze durch den titelgebenden schwülen Sommertag begleitet, zuzusehen, ohne Assoziation an ihr Langfilm-Debüt A long Journey Home  und eigenes Familienleben. Jenes stand im Zentrum des persönlichen Dokumentarfilms; ein Exposé der toxischen Beziehungsmuster der Familie der chinesischen Regisseurin. Ihre vorläufige Rückkehr zur fiktiven Kurzform wirkt wie der filmische Entwurf einer Spielfilmadaption der eigenen Biografie. 

Die Kamera übernimmt dabei wiederholt die Perspektive der kindlichen Mitglieder der 8-köpfigen Verwandtschaft, deren Tagesabläufe sich für ein paar angespannte Augenblicke am Esstisch der gemeinsamen Wohnung überschneiden. Doch das Beieinander ist kein Miteinander. Auf allen lastet ein unsichtbarer Druck, den die Hitze verstärkt. Die stickigen Temperaturen werden zur meteorologischen Metapher der zwischenmenschlichen Spannungen, die sich im Gegensatz zum Luftdruck nicht in dem heraufziehenden Gewitter entladen. 

Fazit

Mit intuitivem Blick für die unterliegende Dynamik, die sich in äußerlich trivialer Interaktion verrät, skizziert Wenqian Zhang die unsichtbaren Risse hinter der funktionalen Fassade einer Familie, die ihre eigenen sein könnte. Durch Kinderaugen entschlüsseln statische Aufnahmen die unbewusste Körpersprache innerer Gereiztheit. Trotz geöffneter Fenster evozieren die durch das Interieur eingefassten Bilder das Gefühl einer nicht nur räumliche Enge, deren destruktive Nachwirkungen der ferne Donner drohend ankündigt. 

Kritik: Lida Bach

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