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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Carrincha und seine Bande von Halsabschneidern reiten durch das kalifornisch-mexikanische Grenzgebiet und terrorisieren die Rancher. Da ist Indio, der sadistische Mestize, dann der eiskalte Ted Corbin, den nichts auf der Welt so interessiert wie Geld. Und Tom Leader, elegant und gefährlich, der die Bande gerne selber anführen würde. Sie alle sind nur an Raub und Mord interessiert - und an der süßen Alma. Die aber ist die Geliebte des Bandenschefs. Doch was keiner von ihnen weiß: Der Mann, den sie kürzlich in einem grausamen Duell ermordeten, war der Bruder von Django. Und Django schwört blutige Rache. Allein reitet er zur Ranch der Bande, um mit den Schurken einen nach dem anderen abzurechnen.

Kritik

Auch wenn Jose Luis Merinos („Das Geheimnis von Schloss Monte Christo“) Italowestern „Requiem für Django“ weitestgehend in Vergessenheit geraten ist, so galt der Film im Jahr 1968 als äußerst brutaler Vertreter seiner Zunft. Um ganze 20 Minuten war die deutsche Fassung damals gekürzt, aus heutiger Sichtweise fast schon lächerlich. Natürlich bringt der Film die für das Genre notwendige Härte mit, doch als wirklich schockierend dürfte wohl keiner die Gewaltdarstellung einstufen. Mittlerweile wurde die damalige Einschätzung auch längst revidiert und es gibt den Film ungekürzt in einer FSK 16 Fassung zu sehen.

Schon immer hat sicher der Western fröhlich beim japanischen Samuraifilm bedient. Man denke an Sergio Leones Italowestern „Für eine Handvoll Dollar“, der maßgeblich von Akira Kurosawas „Yojimbo“ beeinflusst wurde. Oder „Die glorreichen Sieben“, der „Die sieben Samurai“ ins Western Setting verlagert. Auch „Requiem für Django“ erinnert im Aufbau seines finalen Showdowns unweigerlich an „Harakiri“. Zwar wird die tiefergreifende Ebene der Vorlage komplett ignoriert und auch die Regiearbeit erreicht bei Weitem nicht die Kunstfertigkeit von Masaki Kobayashi, doch funktioniert die unchronologische Erzählweise in Kombination mit der dadurch entstehenden Verzögerung wunderbar als effektiver Spannungsaufbau.

Selbstverständlich ist Lang Jeffries („Einer gegen Rom“) kein Clint Eastwood („Zwei glorreiche Halunken“), Franco Nero („Django“) oder Jean-Louis Trintignant („Leichen pflastern seinen Weg“), doch mimt der kanadische Schauspieler dennoch einen überzeugenden Antihelden. Als Hobbyastronom und in Leopardenfell gekleidet markiert er gar einen Paradiesvogel, den man auf diese Art noch nicht gesehen hat. Sein Auftreten ist dennoch, dem typischen Protagonisten eines Italowesterns entsprechend, abgebrüht, unnahbar und dauercool. Schweigsam dezimiert er die Verbrecherbande, körperlich wie geistig immer eine Sekunde voraus.

Wer in seinem Leben auch nur eine Handvoll Italowestern gesehen hat, der wird in „Requiem für Django“ nicht sonderlich viel Neues erleben. Wer das Genre jedoch schätzt, der weiß auch, dass Kreativität und inhaltliche Raffinesse nicht zu den essentiellen Elementen des Spaghettiwestern zählen. Vielmehr, und hier kann auch Merinos Film zumindest mit Abstrichen überzeugen, liegen die Schauwerte in der formalen Gestaltung. Intensive Schießereien, dreckige Bilder, karge Landschaften, abgebrühte Verbrecher und ein wortkarger (Anti)Held. All das lässt sich auch in „Requiem für Django“ finden. Stellenweise treibt er typische Stilmerkmale des Subgenres sogar soweit auf die Spitze, dass ihr Einsatz fast schon überzeichnet und parodistisch wirkt. Im Sekundentakt wechselt die Kamera von einer Totalen in eine Nahaufnahme, unaufhaltsam springt die Aufmerksamkeit zwischen den Figuren hin und her. Was zunächst merkwürdig anmutet, zeigt bald Wirkung als effektiver Spannungserzeuger.

Fazit

„Requiem für Django“ erfindet den Italowestern zwar nicht neu, schafft es innerhalb von altbekannten Mustern aber durchaus einen inhaltlich wie inszenatorisch ordentlichen Genrebeitrag abzugeben. Gradlinige Rachestory trifft auf exzentrischen Antihelden, dazu noch jede Menge Schießereien und eine obligatorische Liebestory. Lässt sich flüssig wegschauen, stellt aber wohl nur für echte Genrefans eine Empfehlung da.

Kritik: Dominic Hochholzer

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