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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Dude ist ein hartgesottener Einzelgänger. Seine Mutter ist alkoholsüchtig, seine Freundin Donna hat immer nur das Eine im Kopf. Teddy, der Sohn des Sheriffs, und dessen unterbelichtete Kumpel versuchen Dude ständig zu provozieren. Dieses Leben ist irgendwie die Hölle. Die Situation eskaliert von Tag zu Tag mehr, und mittlerweile will ihn auch der Sheriff lieber tot als lebendig. Nachdem die Bad Boys Dudes einzigen Freund exekutiert haben und auch noch seine Flamme Donna in ihre Gewalt bringen, setzt er sich in seinen Chevy, kämmt sich das Haar zurück und fährt zum Showdown…

Kritik

Der zweite Spielfilm vom kindsköpfigen Tausendsassa Robert Rodriguez („Machete“) nach seinem Ultra-Low-Budget-Debüt „El Mariachi“ dürfte sein unbekanntestes Werk sein. Kein Wunder, denn seine erste US-Arbeit entstand im Rahmen einer TV-Reihe, die als Hommage an die Rebellen-Filme der 50er Jahre gedacht war. Hierzulande wurde er auch erst nach seinem großen Durchbruch mit „Desperado“ und „From Dusk Till Dawn“ unter dem schlotzigen Titel „Bad Boys Never Die“ auf VHS veröffentlicht, große Beachtung fand er dennoch nicht. Erst Jahre später erhielt er durch KOCH-Media seine erste Auswertung auf DVD – immer noch unter ferner liefen – und wird nun von dem Label erneut ausgelegt, diesmal auch auf Blu-ray. Nicht ganz zufällig, pünktlich zum Heimkinostart von „Sin City: A Dame to Kill For“ soll mit dem Namen Rodriguez wohl noch mal Kasse gemacht werden (was allerdings in diesem Fall ja nicht mal mit seinem aktuellen Film geklappt hat, zumindest im Kino). Mit diesem Vorhaben geht man offen hausieren, man beachte nur mal das Cover der Neuauflage. Das auf den letzten Film verwiesen wird ist halt gängige Praxis, doch damit nicht genug: Der Titel-Schriftzug in Form und Farbe identisch, dazu alles in schwarz-weiß gehalten, bis auf die Signalfarbe Rot. Hat optisch mit „Roadracers“ gar nichts zu tun, könnte jedoch einige interessierte Kunden zum schnelleren Kauf verleiten. Plump, aber wahrscheinlich sogar effektiv.

Schicke Aufmachung hin oder her, die verspätete Adelung zur vergessenen Perle wird dem Film nach wie vor verwehrt bleiben. Rodriguez bekam halt die Chance, sich in den USA seine Sporen zu verdienen, mal mit etwas mehr als 7.000 Dollar und unter professionellen Bedingungen zu arbeiten. Kann man ihm kaum verübeln, schließlich stand mit „Desperado“ sein erstes Millionenprojekt vor der Tür und so konnte er sich schon mal ausprobieren. Außerdem wollte er „Roadracers“ nutzen, um die Studiobossen von Columbia Pictures von Salma Hayek („Savages“) zu überzeugen, was nachweislich funktioniert hat. Unter dem Gesichtspunkt der Fingerübung und Karrierestarthilfe (neben Hayek auch für David Arquette, („Scream“), und John Hawkes, („Identität“) somit als Erfolg zu verbuchen, losgelöst davon war und ist der Film absolut belanglos. Der Themenvorgabe entsprechend eine Reanimation von Halbstarken, Lederjacken und Pomade. Der unangepasste Rüpel in einer verschlafenen Kleinstadt der spießigen 50er, in love mit dem heißesten Mädel weit und breit sowie im Dauerclinch mit dem kantig-konservativen Dorfsheriff und dessen hitzköpfigen Sohnemann. Viel mehr hatten einige Filme der damaligen Zeit auch nicht zu erzählen, doch Rodriguez spult die altbekannte Leier zwar technisch verspielt und gewohnt liebevoll, allerdings auch ohne neue, nennenswerte Impulse ab. 

Die Darsteller, zumindest die prominenten Gesichter, sind allesamt bemüht und rufen durchaus brauchbare Leistungen ab, allen voran Hawkes und Routinier William Sadler („Die Verurteilten“) als grimmiger Gesetzeshüter. Rodriguez arbeitet, ähnlich wie bei „El Mariachi“ und später „Desperado“, mit einem geschulten, talentierten Auge und lässt seinen Film durch geschickte Shots etwas aufwändiger wirken, als er tatsächlich ist. In nur 13 Drehtagen wurde die Sache durchgekurbelt, großartige Postproduktion nicht möglich, da muss man vorrausschauend drehen, um sich Arbeit am Schneidetisch zu ersparen. Das konnte Rodriguez schon immer und rudimentär lassen sich hier schon Dinge erkennen, die seine späteren Arbeiten so immens cool machten. Mehr als diese technischen Fähigkeiten gibt es dann kaum positiv vorzuheben. Ohne markante Höhepunkte schleppt sich die gedrosselte Milchzahn-Nummer mit teils zu überzeichneten Figuren und witzlosen Humoreinlagen blutleer dahin. „Roadracers“ wirkt so schnell geschrieben wie gedreht und vermag seiner Geschichte nie den entscheidenden Kick zu versetzen, um wirklich Interesse an der dutzendfach gesehenen Variation des Themas aufzubauen. Da bringt auch Rodgriguez‘ offen vorgetragene Liebeserklärung an den Science-Fiction-Klassikers „Die Dämonischen“ („Invasion oft he Body Snatchers“) und einem Cameo dessen Stars Kevin McCarthy nicht. Nett, aber für die Handlung völlig wurscht. So wurscht wie der Film an sich. Das Ende ist immerhin schön ruppig geworden, doch für die 10 Minuten muss man nicht zwingend 1 ½ Stunden blasser TV-Kost hinter sich bringen. Maximal als Schließen einer Bildungslücke für beinharte Fan-Boys zu empfehlen…und die werden den wahrscheinlich eh schon kennen.

Fazit

Robert Rodriguez übt für die große Leinwand und dreht nebenbei einen Film. Von „Roadracers“ sollte ohnehin nicht zu viel erwartet werden, mehr als nur einen schnellen Job und Tutorial für das eigene Handwerk hatte der Rodriguez wohl nie vor. Dementsprechend banal ist das Resultat. Eine hübsch anzusehende Salma Hayek, engagierte Jungdarsteller, ein zugegeben sehr passend ausgesuchter Soundtrack und das grobe Handwerk des Regisseurs können halbwegs überzeugen, in den wesentlichsten Dingen erleidet der Film leider Motoschaden: Er ist eigentlich total uninteressant und letztlich scheißegal.

Kritik: Jacko Kunze

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