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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Isabel und ihre Familie beziehen die Villa ihrer Mutter im ländlichen Mexiko und nehmen Kontakt mit der früheren Hausangestellten Maria auf. Doch seit dem Weggang von Isabels Mutter ist dort nichts mehr, wie es war. Das einst gepflegte Haus ist leer und vernachlässigt. Isabel und ihr Mann sind dabei sich auseinanderzuleben, ihre Kinder sehen es mit Sorge. Maria hat das Verschwinden ihrer Schwester dazu gebracht, sich auf kriminelle Machenschaften einzulassen.

Kritik

Bildausschnitte, eine fragmentierte Erzählung und zersplitterte Szenen unterstreichen die jegliche gesellschaftlichen, institutionellen und familiären Strukturen auflösende Zerstörungskraft männlicher Gewalt in Natalia López Gallardos drakonischem Regiedebüt. Dessen Story erschwert das Verständnis der um drei Protagonistinnen zentrierten Ereignisse einerseits durch perspektivische Zerstückelung und gezielte narrative Unvollständigkeit, andererseits durch Adrián Durazos kryptische Kamera. Deren atmosphärische Aufnahmen zeigen das Geschehen losgelöst vom weiteren Kontext, verfestigen sich auf scheinbar zufällige Objekte und fokussieren dekorative Details mit beständig wachsender finsterer Symbolkraft.

Letzte durchdringt die brutale Fabel über den unentrinnbaren Kreislauf aus Verbrechen und Tod, in den die wohlhabende Isabel (Nailea Norvind, Chronic) eindringt. Ihre fehlende Einsicht in die komplexe Verstrickung von Polizei und Kartell im ländlichen Mexiko lässt die Wolke latenter Bedrohung, die über jeder Einstellung schwebt, sich langsam verdichten. Erdrückend konsequent referiert die Regisseurin die Alltäglichkeit des Verbrechens, in das sich jede*r früher oder später verfängt. 

Isabels Hausangestellte María (Antonia Olivares) weiß das am besten.Ihre Schwester ist eine der unzähligen Verschwundenen, die nie wieder auftauchen oder wenn, dann als verbrannte Leiche. Hilflose Verwandte füllen das örtliche Büro der Polizei, bei der die resolute Roberta (Aida Roa) arbeitet. Ihr Teenager-Sohn Adán (Juan Daniel Garcia Treviño) steigt ungeachtet ihrer Ermahnungen selbst zum Gangster auf und beschäftigt Maria mit kleinen Hilfsaufgaben, die sie unwiederbringlich kompromittieren. Armut, Angst und Alternativlosigkeit bilden einen amoralischen Strudel, dem niemand widerstehen kann - auch das faszinierte Publikum.

Fazit

Wenn die Titelmetapher in einer hypnotischen Konstellation von gespenstischer Langsamkeit seine grausame Bedeutung enthüllt, ist dieser Totentanz zugleich Sinnbild der sich unaufhaltsam höher schraubenden Gewaltspirale im Mittelpunkt des unerbittlichen Crime Thrillers und Ausdruck der seltsamen Symbiose von Schrecken und Schönheit in Natalia López Gallardos Spielfilmdebüt. Dessen dramaturgische Schwäche ist Symptom eines unnachgiebigen Willens zum eigenen Stil. Der vereint erschütternde Authentizität mit Impressionismus und einer herausfordernder Obskurität, die das Publikum zwingt, sein eigens Handlungsbild zu formen.

Kritik: Lida Bach

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