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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Als Karl in Berlin am Bahnhof auf die Österreicherin Nini trifft, ist es für ihn Liebe auf den ersten Blick. Zu dumm, dass er ihre Telefonnummer verloren hat und nur eines weiß: Sie ist zu ihrem Geburtstag immer im Café Sacher. Fest entschlossen, Nini wiederzusehen, folgt er ihr nach Wien und wartet jeden Tag zur gleichen Stunde im Café Sacher.  Aus Tagen werden Wochen und während die Angebetete immer mehr in der Erinnerung verblasst, hält die Stadt neue romantische Überraschungen bereit. 

18. November 2022 bei Amazon Prime Video 

Kritik

Wiener Schmankerl, Wiener Schmäh, Wiener Schluss: Mit diesen abgestandenen Zutaten inszeniert Tine Rogoll (Bibi & Tina - Voll verhext) ihr Spielfilmdebüt, das sich halb wie eine komprimierte TV-Serie anfühlt, halb wie ein überlanger Werbeclip für das Titelprodukt und dessen prominentes Herstellungshotel. Dort sitzt Karl (Max Hubacher, War Sailor), der sich berufsmäßig Quiz-Fragen ausdenkt, Tag ein Tag aus und wartet auf die große Liebe. Die heißt Nini (Michaela Saba) und isst im Hotel alljährlich zu ihrem Geburtstag ein Stück der titelgebenden Torte.

Genau wie Karl, der darin die einzige Chance sieht, die Zufallsbekanntschaft wieder zutreffen. Wie es von hier aus weitergeht, ist so zuverlässig und vorhersehbar wie Karls alltägliche Bestellung für das Café-Personal. Der gebürtige Berliner verliebt sich in die österreichische Hauptstadt und in die hilfsbereite Bäckerin Miriam (Maeve Metelka), deren Coffee Shop eine bürgerliche Alternative zum luxuriösen Hotel-Himmel darstellt. Nebenbei menschelt es zwischen Karl und Sacher-Stammgästen wie der distinguierten Fanny Sawallisch (Krista Stadler, Das Geheimnis der Freiheit).

Die großmütterliche Dame steht dem jungen Hauptcharakter zwar mit Rat und Opernkarten zur Seite, unterstreicht aber letztlich dramaturgisch die Unvereinbarkeit ihrer jeweiligen Gesellschaftsklassen. Ein Bürgerlicher wie Karl kann im Hort der Hautevolee immer nur Gast sein, und wenn Fanny die Zuneigungsbeweise des unterwürfigen Oberkellners Herr Schwartz (Karl Fischer, Fuchs im Bau) endlich erhört, ändert dies wenig am materiellen Machtgefälle zwischen den beiden. Diesen altbackenen Hierarchien gilt die klebrig-süße Leinwand-Liebeserklärung mindestens ebenso wie dem Märchen vorbestimmter Mittelstandsmonogamie.

Fazit

Nach einem dramaturgischen Rezept, so einfallslos und abgestanden, dass selbst das unerfahrenste Publikum es längst auswendig kann, inszeniert Tine Rogoll ein mit klebrig-süßem Konservativismus, Product-Placement und Retorten-Romantik vollgestopftes Langfilm-Debüt. Dessen ästhetisch einer Lindt-Reklame gleichende Story serviert mit dickem Zuckerguss eine moralinsaure Predigt in Pragmatik, die ihre narrativen Mankos dialogisch schönredet. Das Bisschen Charme, das die Darstellenden mitbringen, macht die so dringend Schwung und Ironie benötigende Liebelei kaum bekömmlicher.

Kritik: Lida Bach

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