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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Über viele Generationen hinweg, kontrollierten die Mitglieder des mächtigen Zhao-Clans das Land. Nachdem jedoch der skrupellose wie rachsüchtige Tu’an Gu (Xueqi Wang), eigentlich ein Vertrauter des Königs persönlich, Verrat an den Zhaos übt, stürzt er das Reich ins Chaos. Durch einen feigen Anschlag tötet er so nicht nur den Kronprinzen sowie alle 300 Familienangehörige der Zhaos, sondern auch die Schwester des Königs, Zhuang Ji (Bingbing Fan), die kurz zuvor noch den letzten Erben gebären konnte. Einzig der Leibarzt Cheng Ying (You Ge), der zuvor selbst Vater geworden ist, kann das Kind noch retten und kurzzeitig verstecken. Nachdem jedoch Tu’an Gu von dieser Tat erfährt, lässt er alle Neugeborenen versammeln und droht mit ihrem Tod. Dem einfachen Cheng Ying bleibt nichts weiter übrig, als die beiden Kinder zu vertauschen, in der Hoffnung, dass sein eigenes überlebt. Jedoch schlägt der Plan fehl und nur der Erbe Zhaos bleibt nach dem Massaker übrig. Fortan zieht Cheng Ying den jungen wie sein eigen Fleisch und Blut auf, einzig mit dem Gedanken daran, für die grausamen Taten an Tu’an Gu Rache üben zu können. Und der Tag der Abrechnung wird kommen…

Kritik

Regisseur Kaige Chen ist ein wahres Schwergewicht des chinesischen Kinos. Immerhin schenkte uns der meisterhafte Regisseur solch komplexe Werke wie Xiaos Weg, Lebewohl, meine Konkubine oder dem herausragenden wie opulenten Der Kaiser und sein Attentäter, welches gekonnt ein höchst sensibles geschichtliches Drama offenbarte. Stets ging es hierbei in seinen Filmen um Liebe, Freundschaft, Verrat oder Intrigen, welche alle auf ein unvermeidliches, aber stets überraschendes, Finale hinausliefen. Nun, nach rund zwei Jahren Abstinenz, meldet sich so Kaige Chen mit seinem nächsten Werk zurück, welches ebenfalls epischer kaum sein könnte. Denn das Historien-Drama Wu Ji – Die Meister des Schwertes (OT Zhao shi gu er), das nichts mit dem ebenfalls von Chen inszenierten Wu ji – Die Reiter der Winde zu tun hat, präsentiert sich als visuell höchst faszinierendes wie darstellerisch exzellentes Epos, das sich, basierend auf dem altertümlichen chinesischen Theaterstück The Orphan of Zhao, um eine tiefe Geschichte aus Intrigen, Geheimnissen, Rache, Leid sowie Erlösung dreht. Somit entpuppt sich der Film als äußerst spannendes Shakespearhaftes Schachspiel, welches eine bittersüße Story offenbart, die trauriger wie schockierender kaum sein könnte. Zwar übernimmt sich Regisseur Kaige Chen an der einen oder anderen Stelle mit seiner Erzählung, doch was bleibt ist eine beeindruckende geschichtliche Tragödie, welche Fans des Genres nicht verpassen sollten. Dass hierbei Wu Ji – Die Meister des Schwertes auf einem Theaterstück basiert, merkt man indes der teils stückhaften wie opulenten Erzählung an vielen Stellen an. Zwar sorgt dies für ein paar kleinere Längen, gerade im Hinblick auf den zweiten Akt des Films, doch durch die handwerklich sehr gut getimte Erzählung, fallen die vielen Starren Aufnahmen wie Posen kaum auf. Einzig der sehr Sprunghafte Einstieg, welcher schnell die Fronten der Geschichte klar macht, könnte auf den ersten Blick stören, da vieles in nur wenigen Minuten erklärt wird. Beginnt dann jedoch Regisseur Kaige Chen mit seiner hervorragend inszenierten Hetzjagd gegenüber der Zhaos (welches kurzeitig prächtige Action beinhaltet), gibt es an der Story keine Zweifel mehr. Viel eher präsentiert sich anschließend der Film höchst sensibel sowie tragisch, was für viele raffinierte Wendungen sorgt. In der Story selbst, gibt es unterdessen keine Helden. Es öffnet sich eher eine vielschichtige wie tiefe Erzählung, die vor allem über die vielen Jahre hinweg eine wahre Verbitterung sowie tragische Note beinhaltet. Ist der Erbe schlussendlich erwachsen, welches wiederum in einer raffinierten Dreierkonstellation zwischen Waisenkind, Ziehvater und Pate (in Form von Tu’an Gu) endet, folgt die Rache und die letztliche Erlösung, die visuell ansprechender nicht sein könnte. Einzig die lange Laufzeit (der Film lässt sich gut in Vorspiel, Hauptakt, Finale und Ende einteilen), die teils blassen Profile der Nebenfiguren sowie die nicht immer durchgehend spannende Gestaltung, sind störend, wodurch der Fluss oftmals gestört wird. Wer jedoch auf solch stilsichere wie tragische Handlungen steht, dürfte um den Kampf des letzten Zhaos wohl kaum herum kommen. Optisch ist indes der Film eine wahre Pracht. Seien es die aufwendigen Kulissen oder Kostüme, der herausragende Score oder die bombastischen Kampfszenen, alles greift perfekt ineinander und offenbart ein visuell herausragendes Werk, welches sich gegenüber der Konkurrenz keinesfalls verstecken braucht. Und auch darstellerisch, hier vor allem You Ge als einfacher Arzt Cheng Ying sowie Xueqi Wang als eiskalter Tu’an Gu, zeigt sich Wu Ji – Die Meister des Schwertes von seiner besten Seite. Und auch im Bereich der Action, kann Chen mit einer wahren kurzeitigen Gewaltexplosion überzeugen, die eine Schlacht beinhaltet, die grausig wie imposant zugleich daher kommt. Wer jedoch hofft ein neues Martial-Arts-Meisterwerk gefunden zu haben, dürfte angesichts nur zweier Action-Szenen etwas enttäuscht sein. Denn letztlich bleibt der Film von Kaige Chen ein Drama, das mit einer Menge Tragik sowie Tiefe fesselt.

Fazit

Regisseur Kaige Chen ist erneut ein komplexes wie tiefes Historien-Drama gelungen, welches gerade von seiner Theater-Thematik sowie Tragik lebt. Zwar bleiben Längen, eine viel zu große Tragweite sowie einzelne Überzeichnungen nicht aus, doch durch die fesselnde Story, der visuellen Wucht sowie den darstellerischen Leistungen, zeigt sich "Wu Ji - Die Meister des Schwertes" dennoch als gekonnte Tragödie, die gerade von seiner melancholischen Verbitterung sowie der letztlich schrecklichen Erlösung profitiert. Trotz Fehler daher ein wahrhaft erzählerisches Meisterstück.

Kritik: Thomas Repenning

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