Inhalt
Frankreich, 15. August 1944: Während der Operation Dragoon, der Landung der Alliierten-Truppen in Südfrankreich, werden amerikanische Fallschirmjäger abgesetzt, um die Provence bereits im Hinterland besetzen zu können, sodass die Wehrmacht keinesfalls einen Widerstand organisieren kann. Bei dem gefährlichen Einsatz werden jedoch die Soldaten Rossi (Corbin Allred), Curtis (Jasen Wade) und Jones (David Nibley), alles Männer der 517th Parachute Regimental Combat Team (PRCT), von ihrer Einheit getrennt. Weit entfernt von ihrem Ziel Les Arcs, müssen sie sich so durch feindliches Gebiet kämpfen. Auf ihrem Weg zum Treffpunkt begegnen sie allerdings französischen Widerstandskämpfern, welche die US-Soldaten um Hilfe bitten. Zusammen mit den Franzosen organisieren sie schließlich einen Hinterhalt gegen eine deutsche Panzereinheit. Der ungleiche Kampf hat begonnen…
Kritik
Mit dem Anti-Kriegsdrama "Saints and Soldiers" hat Regisseur Ryan Little im Jahre 2005 durchaus sein Publikum überraschen können. Denn die Mischung aus religiöser Fragestellung gepaart mit den unbeschreiblichen Gräueln der Ardennen-Offensive, sorgte für ein recht spannendes Drama, welches gerade mit seinen differenzierten Charakteren auftrumpfen konnte. Was danach folgte waren allerdings Flops wie "House of Fears" oder "Age of the Dragons" (dem Moby Dick der Drachenfilme), die insgesamt gar die Karriere des Newcomers bedrohten. So ging es daher zurück zu den Wurzeln und abermals wird ein geistlicher Soldat an die brutale wie gnadenlose Front geschickt. Doch kann die Rezeptur wirklich noch einmal funktionieren? Die Antwort lautet nein – denn obgleich sich "Saints and Soldiers: Airborne Creed" den gleichen Motiven widmet, bleibt gerade die Inszenierung weit hinter ihren eigentlichen Möglichkeiten zurück. Und auch der Titel ist irritierend, denn mit der Geschichte des ersten (auch wenn erneut Corbin Allred die Hauptrolle übernimmt) hat der vermeintliche zweite Teil nichts gemein. Was folgt sind ein recht hollpriger wie trashiger Einstieg in ein Kriegsdrama, welches zumeist eher mit schlechten Schauspielern, langweiligen Dialogen sowie einer faden Action-Präsenz trumpfen kann. Erst das Finale schließlich bietet ein wenig Dynamik, sodass zumindest in Ansätzen intelligentes Kino offenbart wird. Doch es bleibt dabei, der Rest der Kriegs-Show ist ein fader Genre-Mix, der nicht einmal Fans hinter dem Panzer hervorholt.
Dies liegt vor allem an der Figurenzeichnung sowie den Effekten, die Regisseur Ryan Little bei "Saints and Soldiers: Airborne Creed" einsetzt. Nur langsam offenbaren sich so Charakter-Profile, die allesamt auf den ersten Blick wie patriotischer Unsinn klingen. Viel schlimmer getroffen hat es da die Résistance sowie die Nazis, die wahrlich nur laufende Klischees sind. Und auch der Kriegsschauplatz selbst ist ein wenig kurios geraten. So gibt es weder starke Gefechte, noch großangelegte Offensiven oder viele Gegner zu sehen. Viel eher erscheint die erste Hälfte des Filmes wie ein Campingausflug, bei dem auch gerne einmal ein Schießwettbewerb stattfinden darf. Zwar folgt danach eine "Inglourious Basterds"-Szene wie aus dem Lehrbuch (nur dieses Mal sind es die Deutschen die sich verkleiden), doch selbst dies sorgt nur für ein Gähnen der Zuschauer. Viele Längen, teils sinnfreie inhaltslose Dialoge sowie ein paar nicht sehr historisch genaue Gefechte später, gibt es aber dann zumindest ein Finale, welches überzeugt. Denn gerade hier präsentiert Regisseur Ryan Little das, was er eigentlich mit seinem Film erzählen wollte: Die brutale Art des Krieges, die vor nichts und niemanden halt macht. Und es sind eben keine Monster die hinter den Gewehren hocken, sondern Menschen mit Familien, Wünschen sowie Hoffnungen. Und gerade daher, ist es dann interessant zu sehen, wie sich beide Feinde plötzlich gegenüberstehen und einfach müde sind. Ein kurzer Austausch, ein paar Dialogzeilen später, dann ist aber "Saints and Soldiers: Airborne Creed" bereits zu Ende. Schade, denn gerade hier hatte das Werk seine stärksten Momente.
Fazit
"Saints and Soldiers: Airborne Creed" will in erster Linie ein bewegendes Drama sein, offenbart aber nur eine Menge Langeweile, sehr fade Action sowie eine nicht sehr genaue Inszenierung. Was bleibt ist zumindest ein Finale welches überzeugt, doch letztlich reicht dies nicht einmal für Fans, die so auch einen Bogen um diesen Kriegsschauplatz machen sollten.
Autor: Thomas Repenning