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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

Im Chor der katholischen Mädchenschule darf Celia´s Stimme nicht erklingen. In stummer Akzeptanz hat sie sich den konservativen Geboten einer von Farben und Individualität weitestgehend entsättigten Umgebung angepasst. Die Ankunft der neuen Mitschülerin Brisa rüttelt Celia aus ihrem Gleichmut und weckt auf der Schwelle zur Adoleszenz ihr Begehren nach den verschiedenen Facetten und Nuancen des Lebens.

Kritik

Coming-of-Age ist die Kategorie, an der sich Pilar Palomeros autobiografisch inspiriertes Spielfilmdebüt orientiert. Doch die Anfang der 90er in Barcelona angelegte Story schildert tatsächlich das Gegenteil. Weder die 11-jährige Celia (Andrea Fandos) noch ihre junge Mutter Adela (Natalia de Molina, Elisa y Marcela) entwickeln sich weiter. Nichtmal die Nonnen die des christlichen Mädchenkollegs, wo die Hauptfigur mit ihrer neuen Klassenkameradin Brisa (Zoe Arnao) eine aufregende Teenie-Welt entdeckt, lernen dazu und das Publikum am wenigsten.

Natürlich werden die Mädchen alle älter, doch Celias suggerierte charakterliche Reifung ist bloß ein Euphemismus der spannungslosen Inszenierung für Assimilation und Stagnation. Bezeichnenderweise passt der verkappte Stillstand zum trügerischen sozialen Wandel, der die Hauptnarration subtil parallelisiert. Seine faschistische Vergangenheit hat das Land bis heute nicht aufgearbeitet und wäre zur Handlungszeit eine gesellschaftliche Öffnung bereits vollzogen, ginge Celia nicht ganz selbstverständlich auf eine kirchliche Schule. Dort gehört der Sündenfall zum Lehrstoff und obendrein Beten und Beichte.

Letzte verunsichert die uneheliche Celia, die absurde Mitschuld für Adels vermeintliche Sünde fühlt. Statt konsequent die Schädlichkeit religiöser Doktrin aufzuzeigen, zelebriert der Plot reaktionäre Klischees weiblicher Teenagerreife: erste Zigarette, erster BH, erster Lippenstift. Kichernd werden Kondome ausgepackt, sind Jungs in Sicht, wird noch mehr gekichert. Dramatischeres passiert nicht in der Welt der stereotypen Protagonistinnen, die zum Aufbegehren überhaupt keinen Anlass sehen. Beiläufig normalisiert die Regisseurin eine politische Apathie und intellektuelle Lethargie, die sie augenscheinlich teilt.

Fazit

Ohne nennenswerten Plot und interessante Figuren zieht sich Pilar Palomeros Kinderfilm in die Länge wie eine der Kirchenschulstunden, die er wiederholt zeigt. Wohl deshalb stecken die jungen Charaktere allesamt in einer geistigen Sackgasse. Obwohl der repressive Einfluss von Religion die Handlung prägt, wird er nie kritisch hinterfragt. Kombiniert mit verhaltenem Sexismus, der den jungen Mädchen jedes politische, ökologische und künstlerische Interesse abspricht, entsteht eine humorlose Lektion in Anpassung. Nicht nur die fähigen Darstellerinnen verdienen Besseres.

Kritik: Lida Bach

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