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Die Besatzung eines auf See gestrandeten Trawlers aus Westirland kämpft um ihr Leben gegen einen wachsenden Parasiten in ihrer Wasserversorgung.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wir Menschen streben nach den Sternen, schicken Satelliten sowie unbemannte Sonden ins All und gleichzeitig gibt es noch so viel, dass wir von unserem eigenen Planeten noch nicht wissen. Nehmen wir beispielsweise das Meer. Bislang sind lediglich gut fünf Prozent des Meeresbodens erforscht. Wir können daher unmöglich mit absoluter Sicherheit sagen, was für wundersame Lebewesen sich dort womöglich aufhalten mögen. Aber wir wissen, dass auf der Welt ständig neue Arten und Spezies entdeckt und klassifiziert werden. Wir wissen, dass es in unerforschten Höhlen, den Tiefen des Dschungels, eingeschlossen im ewigen Eis oder aber auf dem Grund des Meeres noch so viel Unbekanntes zu entdecken und erforschen gibt. Diesem Umstand ist es unter anderem auch geschuldet, dass der oft an entsprechenden Orten gedrehte Creature-Feature- bzw. Tier- oder auch Ökohorrorfilm so faszinierend wirkt und die legitime Frage aufwirft, ob das Gezeigte nicht möglicherweise doch so oder so ähnlich eintreten könnte. Oftmals wird in diesem Zusammenhang auch die Rolle des Menschen kritisch hinterfragt. Dabei ist egal, ob er unüberlegt in Höhlensysteme vordringt oder aber aus Profitgier die Natur zerstört und dabei Unheilvolles heraufbeschwört.

In die Fluten stürzten sich, um auf das kühle Nass zurückzukommen, gleich mehrere Werke, wie beispielsweise der noch recht junge Film Underwater. Doch auch Werke wie The Abyss, Leviathan oder Deep Star Six ließen das kühle Nass sowie die Tiefen der Ozeane bereits noch unheimlicher wirken, als sie es ohnehin schon sind. Die Faszination dessen, dass sich auf bzw. unter der vermeintlich so vertrauten Erde etwas versteckt gehalten haben könnte, polarisiert. So kursierten beispielsweise im Anschluss an den Film Meg, welcher von einem urzeitlichen Hai mit gigantischen Ausmaßen handelt, im Internet zahlreiche Artikel, Berichte und Videos, welche die Frage stellten, ob seine Existenz nicht doch möglich sei. Auch der von Regisseurin Neasa Hardiman inszenierte Film Sea Fever macht sich die eingangs genannten Aspekte zunutze und lässt die Besatzung eines Trawlers auf eine fremdartige, bis dato unbekannte Lebensform treffen. Das Fischerboot Niamh Cinn Óir läuft aus, um mit Schleppnetzen auf Fischfang zu gehen. Mit an Bord ist die junge Studentin Siobhán (Hermione Corfield). Die Crew hofft auf reichen Fang, da es diesbezüglich in der letzten Zeit nicht wirklich rosig aussah. Als das Schiff in ein von der Küstenwache als Sperrgebiet ausgewiesenes Areal fährt, um von den dortigen Fischschwärmen zu profitieren, setzt sich etwas an der Unterseite des Schiffs fest. Etwas, das, wie sich herausstellen soll, organisch ist und die Planken des Schiffsrumpfs zu schädigen droht. Als Siobhán die Kreatur identifiziert zu haben glaubt, entscheidet der Kapitän aus finanzieller Not heraus das Wesen fangen zu wollen. Bald muss die Crew jedoch feststellen, dass nicht nur die Kreatur im Wasser eine Gefahr darstellt, sondern dass auch etwas Parasitäres auf das Schiff gelangt ist.

Regisseurin Hardiman setzt in diesem Zusammenhang allerdings weniger auf den Einsatz von Spezialeffekten als vielmehr auf die soziale bzw. zwischenmenschliche Komponente. So wird hauptsächlich der Umgang der Mannschaft mit den unvorhersehbaren Ereignissen und der sich herauskristallisierenden Bedrohung aufgezeigt. Diese Entscheidung dürfte wohl auch dem recht überschaubaren Budget geschuldet sein, welches einen übermäßigen Einsatz von praktischen wie auch computergenerierten Effekten höchstwahrscheinlich von vorneherein ausschloss. Im Gegenzug liefert die Kamera mit dem sich in den Weiten des Meeres befindlichen Fischerboots wunderschöne Bilder, die gleichzeitig ein mulmiges Gefühl des Verlorenseins aufkommen lassen. Darüber hinaus punktet Sea Fever mit authentischen und optisch ansprechenden Kulissen, die vollends zu überzeugen wissen. Das Schauspieler-Ensemble macht seine Sache durch die Bank weg gut, was die Beziehungen der Figuren untereinander natürlich und entsprechend glaubhaft erscheinen lässt. Die Crew des Fischerboots wirkt wie eine eingeschworene Truppe, die miteinander vertraut ist und sich in- und auswendig kennt. Entsprechend gut gelingt es einem als Zuschauer eine Beziehung zu den Charakteren aufzubauen und an ihrem Schicksal Anteil zunehmen. Dennoch kommt man nicht umhin zu bemerken, dass die Figuren überaus klischeebehaftet angelegt wurden. Ein regelrecht überqualifizierter Techniker unter Deck, der aufbrausende sowie profitorientierte Kapitän und die mauerblümchenhafte gar menschenscheue Studentin sind nur einige Beispiele für Stereotypen, die man ähnlich angelegt schon des Öfteren zu sehen bekam.

Bereits relativ zu Beginn von Sea Fever kristallisieren sich Schiffstechniker Omid (Ardalan Esmaili) und die Studentin für Verhaltensmuster Siobhán als Hauptfiguren heraus, die durch ihr jeweiliges Verständnis von Technik und Natur immer wieder mit Ideen und potenziellen Lösungsansätzen auftrumpfen. Durch ihr „Expertenwissen“ wirken die eingeleiteten Maßnahmen zu keiner Zeit gänzlich aus der Luft gegriffen, sondern die Einfälle erscheinen weitestgehend plausibel. Ab einem gewissen Punkt muss sich die Mannschaft schließlich die Frage stellen, ob sie Land ansteuern soll und so möglicherweise die Menschheit in Gefahr bringt oder ob sie abwarten und ihr eigenes Leben riskieren sollen. Denn es kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich „etwas“ nicht bereits auch in ihnen befindet. Einen konfliktbehafteten Aspekt, den man so oder so ähnlich bereits von Werken wie etwa John Carpenters The Thing kennt. Wie bereits erwähnt, hält sich die Anzahl der Spezialeffekte in Grenzen, allerdings sehen jene Effekte, die man zu Gesicht bekommt, hervorragend aus und fügen sich äußerst überzeugend in das Setting ein. Das Kreaturendesign wirkt dabei ansprechend und auch der ein oder andere fiese Effekt weiß auf schockierende Art und Weise zu gefallen.

Dennoch sollte man die Erwartungen im Hinblick auf die (Body-)Horrorelemente nicht allzu hoch ansetzen, denn über weite Strecken hinweg fühlt sich Sea Fever eher wie ein ruhiger, langsam erzählter Thriller mit Drama- und Mystery-Elementen an. Sonderlich reißerisch oder temporeich präsentiert sich Hardimans Werk nämlich nicht, und obgleich die Atmosphäre stimmig ist, fällt Sea Fever weniger packend aus, als man es sich gewünscht hätte. Hier wäre es hilfreich gewesen, die Bedrohung präsenter wirken zu lassen oder die Gefahr durch entsprechend drastische Bilder stärker zu visualisieren. Die heikle Lage, in welcher sich die Mannschaft wiederfindet, ist letztlich eine geradezu altbekannte. Eine Gruppe Menschen, die an einem entlegenen Ort auf eine unbekannte Lebensform trifft und zu überleben bzw. die Kreatur zu vernichten versucht. Meist sind es lediglich der Schauplatz oder aber die Größe bzw. Anzahl der Kreaturen, welche dabei von Film zu Film variieren. Mit (dem effektreicheren, aber erzählerisch schwächeren) Harbinger Down wurde bereits 2015 ein Film gedreht, der nicht nur inhaltlich, sondern auch im Hinblick auf den Schauplatz in weiten Zügen an Hardimans Werk erinnert. Dort ging es um eine Gruppe Studenten, die mit einem Krabbenkutter auf durch Strahlung veränderte Lebewesen treffen und sich ihrer erwehren müssen.

Das Problem von Sea Fever ist letztendlich weniger, dass der Film alles andere als originär wirkt und lediglich bereits Bekanntes ein weiteres Mal nacherzählt, sondern dass er dabei keinerlei Akzente setzen kann. So erzählen Filme wie Alien, The Thing, Pitch Black, Life oder Deep Rising (um nur einige Beispiele zu nennen) im Kern die gleiche Geschichte und sind dabei allesamt fesselnder, effektlastiger und letztlich auch unterhaltsamer. Sea Fever wirkt dafür durch sein Setting geerdeter und auch weniger reißerisch, weswegen man dem Werk zu Gute halten kann, dass es dadurch ein (vermutlich) realistischeres bzw. wahrscheinlicheres Bild eines derartigen Szenarios zeichnet. Dennoch darf durchaus die Frage gestellt werden, warum man denn gerade Sea Fever schauen sollte, wenn es derart viele ebenbürtige oder bessere Werke zu dem Thema gibt.

Fazit

In „Sea Fever“ lässt Regisseurin Neasa Hardiman die Mannschaft eines Fischerboots auf eine unbekannte Lebensform treffen. Dabei können sowohl die Darsteller, die Qualität der rar gesäten Effekte, als auch die Natürlichkeit der Kulisse überzeugen. Dies kann allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass Hardimans Werk keinerlei eigene Ideen vorweisen kann und stattdessen lieber auf den breit getrampelten Pfaden bekannter Genrefilme wie „Alien“ oder „The Thing“ wandelt, ohne dabei jedwede Akzente setzen zu können. Wer jedoch eine Affinität für Begegnungen der besonderen Art hat und es dabei ruhiger mag, könnte mit „Sea Fever“ dennoch glücklich werden. 

Kritik: Constantin Wieckhorst

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