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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Als ihr Vater Paris schwer erkrankt, beschließt Artemis, nach einigen Jahren der Abwesenheit in ihre Heimat Griechenland zurückzukehren. Als Einzelkind geschiedener Eltern ist sie die Einzige, die sich um Paris kümmern kann, der täglicher Pflege bedarf. Im Prozess des Entdeckens und gegenseitigen Erkennens wird das Verhältnis von Vater und Tochter auf eine neue Grundlage gestellt.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Ein Film über Fluss, Bewegung, Liebe und den Mangel daran, erklärt dem Publikum zu Beginn ein eingeblendeter Text, dessen Mehrdeutigkeit der einzige gelungene Witz ist. Jacqueline Lentzous Spielfilmdebüt ist wahrhaftig ein Film über Mangel. Der zeigt sich allerdings auf der dramaturgischen und inszenatorischen Ebene der exaltierten Vater-Tochter-Dramödie. Die kreist in Manier des titelgebenden Trabanten vor allem um die verstiegenen Ambitionen der griechischen Regisseurin und Drehbuchautorin, die zu gern ein weiblicher Yorgos Lanthimos wäre.

Dass die verschrobene Nachahmung eines männlichen Vorbilds wenig emanzipierende sein kann, zeigt sich rasch in der fragmentierten Story. Die schmeißt geradezu um sich mit feministischer Symbolik wie der ersten diverser eingeblendeter Tarot-Karten, der eine Frau mit gekreuzten Schwertern abbildenden Zwei der Schwert. In deren Hintergrund scheint der Mond, ein Weiblichkeitssymbol, das bereits der sperrige Titel zitiert. Die von Sofia Kokkali (Monday) exzellent dargestellte Hauptfigur heißt zudem Artemis. Deren Wandlungsprozess ist allerdings das Gegenteil von selbstbestimmt.

Das gilt nicht nur auf genderspezifischer, sondern auf allgemein familiärer Ebene. Artemis Papa Paris (Lazaros Georgakopoulos) ist einer dieser an ihrem Nachwuchs gänzlich desinteressierten Väter, den Artemis nach einem Schlaganfall nun pflegt. Weil unbezahlte Fürsorge nunmal Aufgabe der weiblichen Familienmitglieder ist? Diese sexistische Gesellschaftshaltung wird nicht kritisch hinterfragt, sondern postuliert. Artemis Mutter gilt als gefühlskalt, weil sie ihrem inkontinenten Ex nicht die Windeln wechselt. Die Aufopferung dankt Paris Artemis dafür mit Väter-Fun: Wett-Rülpsen.

Fazit

Exzentrische Schauspielerführung, gekünsteltes Aufbrechen der Inszenierung durch alte Heimvideos, esoterische Verklärung mittels moderner und antiker Mythen und ein übergestülpter Retro-Look machen aus einem reaktionären Lehrstück noch lange keinen postmodernen Festivalfilm. Jacqueline Lentzous erster Langfilm kann keine der Fragen beantworten, die ihre sentimentale Story aufwirft: Warum sollte eine moralische Fürsorgepflicht weiblicher Familienmitglieder gegenüber männlichen und Kindern gegenüber Eltern besehen, aber keinesfalls umgekehrt? Nicht nur der Titel des als Avantgarde verkleideten Konservativismus wirkt da unfreiwillig albern.

Kritik: Lida Bach

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