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Quelle: themoviedb.org
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Verfügbar auf

Netflix

Inhalt

Weil sein älterer Bruder sich nicht mehr meldet, reist der Musiker Amadi aus Nigeria in die brasilianische Metropole São Paulo, wo der mathematikbegabte Ikenna als Professor an einer Technischen Universität arbeiten soll – so steht es jedenfalls auf deren Homepage. Doch Ikenna bleibt verschwunden, und die Uni gibt es gar nicht. Mit Unterstützung seines Onkels, Ikennas Ex-Liebhaberin und mysteriösen Aufzeichnungen und Berechnungen seines Bruders im Gepäck macht sich Amadi auf die Suche.

Kritik

Der detektivische Protagonist von Matias Marianis unschlüssigen Spielfilmdebüt ist nicht der einzige, der unterwegs zu einem täuschend gewissen Fixpunkt verirrt. Auch der brasilianische Regisseur verliert mit jeder ergebnislosen Episode, mit der er den auf der Suche nach seinem Bruder Ikenna (Chukwudi Iwuji, News of the World) angereisten Amadi (O.C. Ukeje, Half of a Yellow Sun) und nebenher das Kinopublikum frustriert, den Plot aus dem Blick. Letzter verfängt sich in der Architektur einer Stadt, deren Bauten die Figuren visuell und an filmischer Beachtung überragen.

Ein halbes Dutzend Co-Drehbuchautor_innen waren offenbar zu viele für die Story, die Elemente aus Mystery, Drama, Komödie und Krimi vereint, ohne zu einem eigenen Stil oder einer soliden Handlung zu finden. Mariani und Amadi sind jeder auf seine Art ein Stadtvogel (so der Originaltitel), der immerfort von einem verfallenden Gebäude zum nächsten flattert. Auf seiner Odyssee zu den von Ikenna frequentierten Orten muss der junge Fremde dessen Konstrukte von Erfolg und Sesshaftigkeit korrigieren. 

Anstelle von Antworten findet er neue Fragen. Wozu das ganze Lügengerüst? Was hat es mit dem Algorithmus, der ihn ein Vermögen bei Pferdewetten einbringen sollte, auf sich? Wer war Ikenna wirklich? Und wer ist Amadi, der sich nolens-volens in dessen Position versetzt sieht? Motive von Identitätssuche und -verlust driften durch die marode Kulisse, deren maroder Charme Figuren und Inszenierung einlullt. Eine Aura allseitiger Belanglosigkeit erstickt das zentrale Rätsel, dessen Auflösung bald niemanden mehr interessiert.

Fazit

Welche Gültigkeit besitzen Familienbande, traditionelle Pflichten und Identität, betrachtet aus schier unendlicher Distanz? Fragen nach Zugehörigkeit und Bindungslosigkeit sowie deren individuellen Vor- und Nachteile berührt Matias Marianis topografisches Porträt, ohne sie konkret anzugehen. Begegnungen bleiben beiläufig, Konflikte prosaisch. Ähnlich eines ominösen Charakters verirrt sich der Regisseur in unfertige Abstraktionen. „Lost in Transition“ nennt der Plot diesen Schwebezustand. Vermutlich, weil Lost in Translation schon vergeben ist. Ein erschöpfender Exkurs durch eine Metropole, die lohnendere Geschichten birgt.

Kritik: Lida Bach

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