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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Krankenschwester Franky kommt aus einer rauen Gegend in Ostlondon. Als sie sich Hals über Kopf in ihre Patientin Florence verliebt, verändert das ihr Leben tiefgreifend. Ein Film über Vergangenheitsbewältigung, soziale Herkunft und die Suche nach Zugehörigkeit.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Letztlich ist es Vicky Knight, die Sacha Polaks (Hemel) dritten Spielfilm vor der dramaturgischen Desintegration bewahrt und gleichzeitig fast zerreißt mit ihrer unter die Haut gehenden Verkörperung einer von physischen und psychischen Narben gezeichneten Frau. Diese junge Hauptfigur namens Franky ist so nah an Knights realer Persona angelegt, dass sich unweigerlich Fragen nach Grenzüberschreitung aufdrängen: Profitiert die Regisseurin vom biografischen Trauma einer Darstellerin, die bereits beider erste Zusammenarbeit in Dirty God als Abfilmen echter Gefühlsausbrüche beschrieb?

Vor 15 erlitt Knight, die heute als Krankenschwester arbeitet, schwerste Verbrennung bei einem Brandanschlag auf ein Pub, dessen eine nahe Angehörige verdächtigt wurde. Trotz belastender Beweise kam es nie zu einer Verurteilung der mutmaßlichen Täterin und ihres Komplizen, die jede Schuld abstritten. All das gilt auch für die 23-jährige Franky, die mit ihrer jüngeren Schwester Leah bei ihrer emotional gewalttätigen Mutter (Carrie Bunyan) lebt und sich in ihre suizidale Patientin Florence (Esme Creed-Miles, Hanna) verliebt.

Die destruktive Beziehung der mit grundverschiedenen Schmerzen kämpfenden Frauen potenziert Frankys vielschichtiges Trauma, auf das sich die Inszenierung fixiert. Wenig verwunderlich kommt die Handlung somit genauso wenig voran wie die Entwicklung der Figuren. Flüchtige Glücksmomente werden überschattet von hasserfülltem Streit, dessen toxische Auswirkungen die von kaputten Beziehungen geprägte Franky nicht erkennt. Die sich andeutende Milieustudie bleibt indes ähnlich unfertig und unangenehm voyeuristisch konnotiert wie die ebenfalls biografisch übernommene lesbische Love Story einer allzu authentischen Aufarbeitung.

Fazit

Bezeichnenderweise betrifft die zentrale Frage, die Sacha Polaks zweiter Berlinale Beitrag elf Jahre nach Hemel aufwirft, nicht die in der richtungslosen Mischung aus Menschen- und Milieuskizze angeschnittenen Motive von buchstäblich eingebrannten Traumata und Vergebung als Mittel der Selbsttherapie, sondern die unscharfe Grenze zwischen Realität und Realismus, Ausbeutung und Autarkie. Trotz der melancholischen Magie, zu der die intimen Kamerabilder sich in den besten Szenen aufschwingen, sind soziales, seelisches und körperliches Elend hier Objekte einer fetischistischen Außenperspektive.

Kritik: Lida Bach

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