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Quelle: themoviedb.org

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Die unglaubliche wahre Geschichte eines ehemaligen Regierungsagenten, der sich auf eine gefährliche Mission begibt, um Hunderte von Kindern vor Sexhändlern zu retten.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

When God tells you what to do, you can not hesitate“, wie es einmal in Alejandro Gómez Monteverdes (Little Boy) kontroversem Kinderhandel-Krimi heißt, gilt augenscheinlich noch mehr für Verschwörungsvereine. Deren Anhänger, Kirchengruppen und augenscheinlich viele derer, die der messianischen Message vom christlichen Kinderretter glaubten,  zögerten jedenfalls nicht bei der Aufforderung zur finanziellen Unterstützung des Films seitens Jim Caviezels (Infidfel), des von ihm auf der Leinwand verkörperten EX-HSI Special Agent Tim Ballard und der fragwürdigen Anti-Kinderhandelsorganisation Operation Underground Railroad.

Deren Website gleicht gegenwärtig mehr einer Werbeseite inklusive Merchandising-Shop für den spekulativen Crime-Thriller. Dessen plakativer Plot, den Regisseur Monteverde und sein Co-Drehbuchautor Rod Barr angeblich nach wahren Begebenheiten verfassten, glorifiziert im Gegenzug die Organisation und heroisiert deren Gründer Tim Ballard (Caviezel). Der Familienvater kündigt mit Zustimmung seiner Gattin (Mira Sorvino, Shining Vale) seinen Job bei der HSI, wo er im Einsatz gegen Kinderpornographie bisher kein Opfer selbst retten konnte, und sucht auf eigene Faust nach entführten Kindern.

Anlass dazu gibt die Begegnung mit dem kleinen Miguel (Lucas Avila), den Ballard direkt nach dessen Befreiung mal eben in einen Burger-Laden mitnimmt. Der nicht ansatzweise traumatisierte Junge bittet ihn um Hilfe bei der Suche nach seiner entführten Schwester (Cristal Aparicio) und gibt ihm sein Medaillon des Heiligen Timotheus - und somit eine göttliche Mission. Wer die mit großen Kulleraugen und schmierigem Pathos inszenierte Szene herzergreifend findet, kann eine Replikation des Original-Anhängers im erwähnten Merchandise-Shop erwerben. 

Ist man einmal beim Konsum-Kampf gegen Kinderpornos, kauft man am Besten gleich ein paar Kinotickets für „Anyone who cannot afford a ticket or would not otherwise be able to see the film“  über den Pay-it-forward-Link. Dieses Vorkasse-Konzept liefert gut ein Fünftel der Filmeinnahmen. Großspurige Erfolgsberichte attestieren dem Werk eine enorme Popularität und Relevanz, obwohl die Zahlen dahinter oft selektiv sind und die fast ausverkauften Kinosäle leer. Doch Fakten waren nie die starke Seite der Unterstützer.

Nicht Ex-Präsident Trumps, der den Film pries. Nicht der auf christliche Filme spezialisierten Angel Studios, die das von Disney ausrangierte Independent-Projekt ungeachtet begründeter Zweifel als „wahre Geschichte“ vermarkten. Und nicht Caviezels, der nicht nur Filmpromotion betreibt, sondern QAnons Verschwörungstheorien verbreitet. Von sich mit Kinderadrenalin verjüngenden Hollywood-Vampiren erzählt der Plot zwar nicht, aber er spielt der Doktrin mit Andeutungen und Irreführungen in die Hände. Genau wie OUR, deren kontraproduktive Aktivitäten seit langem in der Kritik stehen. 

Die mehr auf scheinheilige Sentimentalität denn Suspense ausgerichtete Inszenierung bleibt trotz ihrer handwerklichen Solidität ein manipulativer Skandalporno. Dessen passable Nebendarstellende sind überzeugender als Caviezels eindimensionaler White Savior, doch die bequeme Gut-gegen-Böse-Charakterisierung untergräbt nuanciertere Verkörperungen. Gestelzte Dialoge liefern langatmige Erklärungen, durchdrungen von missionarischen Sprüchen, in denen die bizarren Überzeugungen der Filmemacher durchsickern. Unterdessen garantiert die jugendfreie Konzeption eine nach christlich-konservativen Maßstäben saubere Abhandlung der Thematik. Deren realitätsverzerrende Darstellung ist keineswegs nur gängige Anpassung an Genrekonventionen.

Entgegen des auf der Leinwand und von OUR unterstützten Narratives werden die meisten minderjährigen Opfer von Menschenhandel nicht von Fremden gekidnappt, sondern kennen die Täter aus Familien- und Bekanntenkreis. Mediale Mythen tragen maßgeblich dazu bei, dass Opfer sich nicht (wieder)erkennen und dass Außenstehende verdächtige Situationen nicht wahrnehmen. Physische und langfristige psychische Traumata negiert der Plot, in dem die Kinder den reißerisch umschriebenen Horror prompt überwinden. Nicht nur die Auswirkungen werden verschleiert, auch die Ursachen.

Jene sind Armut, Anti-Immigrationspolitik, instabile Sozialstrukturen, Vernachlässigung, und bei den besonders gefährdeten LGBTQ+ Kids Diskriminierung und familiäre Ablehnung. Faktoren, die Ballard tendenziell ankurbelt, wenn er Trumps Grenzwall zurückfordert und Queerfeindlichkeit anstachelt. OURs Vorgehen schürt zudem potenziell Nachfrage im Kinderhandel, an dem sich Mitglieder sogar beteiligt haben sollen. Als wäre das nicht schlimm genug, besteht der Verdacht des Missbrauchs verschleppter Kinder gegen Mitstreiter Ballards, für den Sound of  Freedom im Endeffekt ein perfider Werbespot ist.

Fazit

"God's children are not for sale," mahnt ein Text am Ende von Alejandro Gómez Monteverdes Crime-Thriller, dessen ideologische Instrumentalisierung des Leids der Betroffenen umso geschmackloser erscheint. Angespornt von den zweifelhaften Sensationsgeschichten des echten Tim Ballard liefert die realitätsverzerrende Rettermär Verschwörungsfans und dem republikanisch-rechten Zielpublikum einen filmisch schwachen, finanziell starken Vorzeigeerfolg. Dessen größte Leistung ist wohl ein gewisses Maß taktischer Zurückhaltung, um ein ideologisch empfängliches Durchschnittspublikum nicht zu verschrecken. Gottes Kinder sind nicht verkäuflich - Kinokarten schon.

Kritik: Lida Bach

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