Inhalt
In einer vielleicht nicht allzu fernen Zukunft: Die Menschheit steht kurz vor dem Aussterben, nachdem das Team von Captain Jekel (Sean Patrick Flanery) im Weltraum auf eine überlegene außerirdische Technologie stößt, die das Gleichgewicht des bekannten Universums zu bedrohen scheint. Der Apparat ist heiß begehrt, denn schon bald wird Jekels Crew von einer ganzen Armada rivalisierender, intergalaktischer Söldner verfolgt und angegriffen. Die Flucht führt sie alle bis in die tiefsten, unerforschtesten Bereiche des Universums. In einem alles entscheidenden Kampf müssen die Insassen der Revelator sich und den Chaos-Generator schützen, um uns alle zu retten …
Kritik
Der Titel klingt verheißungsvoll: Immerhin sind aktuelle Sci-Fi-Filme mit Raumschiffschlachten rar gesät und dies trotz zuletzt einiger ambitionierten TV-Serien (Stargate Universe, Battlestar Galactica), die gezeigt haben, dass auch ein relatives geringes Budget fantastische Bilder produzieren kann. Der neue Filmversuch von Regisseur Travis Zariwny (langjähriger Production Designer für B-Movies), muss jedoch bereits nach den ersten Minuten als gescheitert gelten: Die präsentierten Raumschiffe sind matschig verpixelt, die Kulissen wirken zwar dreckig jedoch künstlich, die Dialoge sind einem Shakespeare-Generator für arme entsprungen und auch die Darsteller, zeigen sich nicht gerade von ihrer besten Seite. Dabei hat die Story über Weltraumschrott, Artefakte sowie fremde Technologien durchaus ihre Reize. Blick man allerdings auf das Jahr 2002 zurück und was Regisseur Joss Whedon den Zuschauern mit Firefly servierte (wobei Ähnlichkeiten zwischen beiden Werken nicht abzustreiten sind), wird klar, dass hier eindeutig ein billiger Trashbeitrag wartet, der so lieber niemals das Licht der Welt hätte erblicken sollen.
Zugegeben, die Suche nach dem Chaos-Generator verursacht durchaus einigen Spaß, das Klonen von Crewmitgliedern ist eine ansprechende Idee und auch die vielen wissenschaftlichen Pseudotechnikbegriffe, sind ein Wink Richtung Fans des Genres. Bekommt dann allerdings Bösewicht Sean Patrick Flanery (der sichtlich gealtert ist) seinen Auftritt, gibt es vor Lachen schlichtweg kein Halten mehr. Mit einem Hang zum theatralischen Overacting und Dialogen die ein furchtbar stumpfsinniges Drehbuch offenbaren, lässt sich die folgende Story einfach nicht mehr ernst nehmen. Da mag dann noch so viel Wechsel von statten gehen oder kurze Weltraumgefechte (die wie billiger CGI-Allerlei wirken), letztlich bleibt Space Soldiers eine verlorene Sci-Fi-Gurke. Und alternativen gibt es genug, denn jede Raumschiff-Sci-Fi-Serie aus den 90ern bittet spannendere Kost als dieses lieblose Werk von Regisseur Travis Zariwny. Logikfehler, nichtssagende Charakterprofile, eine Menge Klischees, dunkle künstliche Kulissen und ein typisches der zweite Teil wartet Finale, runden das grausame Treiben schließlich ab. Im Weltraum hört dich niemand schreien, vor dem Fernseher allerdings schon. Und so ist es umso trauriger, dass aus dem durchaus vorhandenen Potenzial nichts gemacht wurde. Zu guter Letzt: Warum der Film ein FSK 18 Siegel bekommen hat, bleibt indes ebenfalls ein Rätsel. Denn nur weil einmal eine richtig blutige Szene die ganzen 94 Minuten wartet, heißt dies nicht, dass ein Film brutal ist. Vielleicht war ja der Chaos-Generator an der Miesere Schuld.
Fazit
"Space Soldiers" klingt auf den ersten Blick spaßig, entpuppt sich auf den zweiten aber als inhaltsloses, billiges wie schlecht inszeniertes und laienhaftes Theaterstück, welches mit pixeligen CGI aufgebessert wurde. Das haben bereits Sci-Fi-Serien in den 90ern besser hinbekommen, sodass einzig Trash-Fans voll auf ihre Kosten kommen. Alle anderen sollten dieses Chaos meiden.
Autor: Thomas Repenning