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1942 steht Sonja Wigert (Ingrid Bolsø Berdal), der größte Filmstar Skandinaviens, ganz oben auf der Liste der Prominenten, die die Deutschen für ihre Propaganda einspannen wollen. Doch als sie der Einladung zu einem Empfang von Goebbels (Stefan Sattler) nicht nachkommt, wird ihr Vater entführt, um sie unter Druck zu setzen. Sonja lässt sich daraufhin vom schwedischen Geheimdienst als Agentin anwerben und sammelt als Geliebte von Josef Terboven (Alexander Scheer), dem Reichskommissar für das besetzte Norwegen, Informationen über den Feind. Als auch Terboven Sonja als Privatspionin einsetzt und sie von Oslo nach Stockholm schickt, beginnt für sie ein gefährliches Spiel als Doppelagentin wider Willen ...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Schauspieler sind es wegen ihres Berufs gewohnt in andere Rollen zu schlüpfen, sich zu verstellen und anderen etwas vorzuspielen. Nach der Vorführung oder Drehschluss dürfen sie aber wieder sie selbst sein. Viel bemerkenswerter ist es, wenn man diese Rolle über Tage, Wochen, Monate oder sogar Jahre beibehält, und zwar nicht nur auf der Bühne oder vor der Kamera, sondern im wahren Leben. Die norwegische Schauspielerin Sonja Wigert (Ombyte av tåg) musste während der deutschen Besatzung Norwegens im 2. Weltkrieg eine solche Leistung vollbringen. Wigert war sowohl in ihrer Heimat, als auch in Schweden ein großer Star und zog deshalb nach dem Einmarsch der Deutschen die Aufmerksamkeit der Führungsriege der Nazis auf sich, die sie gern für ihre Propagandazwecke einspannen wollten. Sie widerstand den Verlockungen und ließ sich vielmehr vom schwedischen Geheimdienst anwerben. Ihr Ziel war es herauszufinden, ob auch in Schweden bald die Wehrmacht einfallen wird und zugleich sollte sie in Schweden tätige deutsche Spione enttarnen. Dabei musste sie ein wahres Vabanquespiel meistern, denn in Stockholm waren Spione aus aller Welt aktiv und sie konnte nie sicher sein, wem sie vertrauen kann.

In Die Spionin erzählt Jens Jonsson (Snabba cash - Livet deluxe) die wahre Geschichte einer Frau, deren Mut im wahren Leben nicht belohnt wurde. Er beschränkt sich jedoch auf die kurze Phase ihrer Spionagetätigkeit und inszeniert einen Agentenfilm, der auf dem Grat zwischen Thriller und Drama wandert. Der Film wird nie derart actionlastig wie die James Bond oder Jason Bourne Filme und erzeugt seine dramaturgischen Höhepunkte vielmehr durch die verwirrenden Konstellationen der Protagonisten und der ständig präsenten Gefahr der Enttarnung und den daraus resultierenden Konsequenzen, die dem gefährlichen Spiel der Doppelspionin innewohnt. Dabei verbleibt der Film meistens in einem eher gemächlichem Tempo, schafft es aber trotzdem für ausreichend Spannung zu sorgen. Wigert (Ingrid Bolsø Berdal, Westworld) betreibt dieses gefährliche Spiel jedoch nicht ganz freiwillig, sondern um ihre Familie zu schützen und dieser zu helfen. Anders als Sonja Wigert gehört ihr Vater dem Widerstand an und ist deshalb den Repressalien der Nazis ausgesetzt. Wigert dagegen ist eher unpolitisch und versucht möglichst neutral zu sein. Allerdings hinterfragt sie anfangs selbst Auftritte nicht, die eher propagandistischen Zwecken dienen. Für sie ist diese Zurückhaltung auch relativ einfach, da sie zum Zeitpunkt des deutschen Überfalls nicht mehr in Oslo lebt, sondern im neutralen Stockholm zusammen mit ihrem schwedischen Ehemann und sie lediglich zwischen beiden Orten hin und her pendelt.

Deshalb weckt sie auch schnell das Interesse des schwedischen Geheimdienstes. Wigert will mit diesem aber nicht zusammenarbeiten. Das ändert sich nachdem sie die Einladung des Reichskommissars für das besetzte Norwegen, Josef Terboven (Alexander Scheer, Sonnenallee) ausschlägt und dieser dafür Wigerts Vater (Erik Hivju, Plötzlich Santa) verhaften lässt. Sie nutzt ihre Berühmtheit und erschleicht sich das Vertrauen von Terboven und ist von nun an als Doppelagentin in Stockholms Diplomatenkreisen unterwegs, denn die Nazis wollen wissen, ob ihnen aus Schweden Gefahr droht. Verzwickter wird die Lage, als sie in der ungarischen Botschaft den Diplomaten Andor Gellért (Damien Chapelle, Das Leben ein Tanz) kennenlernt. Geschickt schafft es Regisseur Jonsson, das Publikum zu verwirren, denn man weiß nie wirklich, wer zu wem gehört und wem Sonja Wigert vertrauen kann. Während sie sich zunehmend sicherer auf dem Parkett der internationalen Diplomatie bewegt und ihre Rolle im Kreise der Nazis immer überzeugender wird, sieht sie sich wachsendem Druck der Öffentlichkeit ausgesetzt, die glaubt, dass sie mit den Nazis kollaboriert. Dank der überragenden Leistung von Ingrid Bolsø Berdal erscheint die Figur der Sonja Wigert absolut glaubwürdig und sie gibt ihrer Figur die erforderliche Ausstrahlung und Würde, den Glanz einer großen Schauspielerin der 30er/ 40er Jahre und zugleich die Raffinesse einer Spionin. Der weitere Cast mit Alexander Scheer, Damien Chapelle, Rolf Lassgård (Schachnovelle) und Edvin Endre (Eddie the Eagle - Alles ist möglich) überzeugt genauso mit seiner Darbietung.

Fazit

Das Thema 2. Weltkrieg ist in Filmen und Serien in vielen Facetten beleuchtet worden. Dabei richtet sich der Blick selten nach Skandinavien, obwohl es auch hier viel Potenzial für spannende Geschichten gibt. Das beweist „Die Spionin“ eindrucksvoll. Der biografische Spionagefilm ist eine Mischung aus Thriller und Drama und schafft es ohne große Action durchgehend Spannung zu erzeugen, allein durch die Dramatik der Handlung und dank eines herausragenden Casts, allen voran die Hauptdarstellerin Ingrid Bolsø Berdal.

Kritik: Andy Mieland

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