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Quelle: themoviedb.org
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Verfügbar auf

Netflix

Inhalt

Johnny Blyth kehrt in seine Heimat zurück und muss von seiner Mutter erfahren, dass sein Vater unter mysteriösen Umständen verstorben ist und sie seinen Onkel, den ortsansässigen Richter, geheiratet hat. Im Ort herrscht der korrupte Bankier "Curry" mit seiner Bande von Halsabschneidern, denen aber nicht nur Johnny und ein taubstummer Freund, sondern auch ein geheimnisvoller Fremder, dessen Gesicht vollkommen von einer schwarzen Maske bedeckt ist, seine Aktionen entgegensetzt. "Starblack" nennt sich der schwarz gekleidete maskierte Rächer, der als Erkennungszeichen einen mattglänzenden Stern bei denjenigen zurücklässt, die die Begegnung mit ihm nur selten überleben. Eine entsprechend hohe Belohnung ist auf ihn ausgesetzt ...

Kritik

Es wurde an gegebener Stelle schon häufiger erwähnt, aber nur um das nochmal klarzustellen: Django – Schwarzer Gott des Todes hat selbstverständlich rein gar nichts mit Sergio Corbucci’s wegbereitenden Meisterwerk Django mit Franco Nero aus dem Jahr 1966 zu tun. Bis auf das extrem verspätete, einzige und ziemlich schräge Sequel Djangos Rückkehr von 1987 sind alle anderen Django-Kuckuckseier rein auf dem Mist deutscher Verleihe gewachsen, die über 30 Spaghetti-Western der 60er und 70er mit diesem Klangvollen Namen und irgendwelchen beliebigen Zusatztitel versahen. Zumindest zeitlich sehr nah am „Original“ ist dieses Werk von Giovanni Grimaldi (Pistoleros), nämlich aus der identischen Abschlussklasse ´66. Ansonsten gibt es verdammt wenige – bis auf das Genre nahezu gar keine – Parallelen, aber das ist wie gesagt in diesen speziellen Fällen ja längst kein Kriterium. Die Filme stehen alle völlig für sich. Und dieser hier ist, nun ja, ein wirklich sehr ausgefallenes Exemplar…

Die ersten 20 Minuten sind schon ziemlich kurios. Zu einem unsagbar albern-schmalzigen Titelsong wird der mit einem dunkelblauen (eindeutig nicht schwarzen) Strumpfhosen-Imitat-Verschnitt maskierte Starblack (so auch der Originaltitel) vorgestellt, der wortkarg zahlreiche böse Buben auf frischer Tat ertappt und unschädlich macht. Eine Art Robin Hood oder Batman des Spaghetti-Western. Wobei eindeutig eher Batman hält die Welt in Atem als The Dark Knight. Offensichtlich ist es einer der beiden flugs darauf eingeführten Hauptfiguren. Heimkehrer Johnny (Robert Woods, Auf die Knie, Django) oder dessen taubstummer Kompagnon. Mmh, knifflig. Zumindest im debil um die Wette grinsen steht es anfangs lange unentschieden. Als ginge es um einen lukrativen Werbedeal für Zahnpasta. Dazu gibt es gleich eine zünftige Massenschlägerei im Stil des klassischen Spencer & Hill Backpfeifen-Ballett. Sogar vor deren ersten, großen Vereinigung, von daher fast so was wie revolutionär. Das Ganze droht derbe albern zu werden, ganz so schlimm geht es in der Folge aber Gott sei dank nicht zur Sache. Kann auch schön sein, dann aber bitte konsequent und vernünftig. Nein, denn nachdem Johnny erfährt, dass sein Vater vor zwei Jahren vermutlich vom obligatorischen Stadt-Diktator Curry (ja, der heißt wirklich so) ermordet wurde, plumpst ihm zumindest zeitweise das dumme Lächeln aus der Visage.

Zwischenzeitlich droht Django – Schwarzer Gott des Todes beinah ernsthafte Züge anzunehmen. Speziell die Szene, in der eine Familie in ihrem Haus überfallen und gepeinigt wird, könnte sich so auch in einen richtig räudigen Italo-Western verirren. Generell geht der Plot relativ flott von der Hand, da immer irgendetwas passiert und durchgehend von einer fähigen Handwerkskunst zeugt. Besonders Kameraarbeit und Bildmontagen sind konstant auf ansprechendem Niveau und so fallen insbesondere die Action-lastigeren Sequenzen positiv ins Gewicht. Damit man als Zuschauer nicht zu sehr von den ersten Eindrücken irritiert ist, gibt sich der skurrile Einschlag immer wieder deutlich zu erkennen. Maßgeblich daran beteiligt ist Strahlemann Robert Woods. Seine Dialoge mit Love-Interest Caroline (Elga Andersen, Fahrstuhl zum Schafott) sind mitunter auf Schmonzetten-Niveau aus dem MDR-Giftschrank und wenn er in der Mitte des Films den eh schon peinlichen Titelsong dann noch Playback „zum Besten gibt“ sind das Stellen, da läuft den Herren Kalkofe und Rütten sicherlich schon der Speichel im Mundwinkel zusammen. Trotzdem – und tatsächlich auch deshalb – eine ganz kurzweilige, charmante Nummer. Gut im eigentlichen Sinne nun wirklich nicht, wobei er absolut Potential besitzt. Den ganzen Quatsch weglassen wäre genau so eine Option wie völlig den Blödsinn in den Tank zu packen. So steht man irgendwo in der Mitte. Zu ordentlich und amüsant, um nicht irgendwie zu gefallen. Zu deppert, um ernst genommen zu werden. Nicht die optimale Lösung.

Fazit

Ein vergessener Italo-Western, der wenigstens Liebhabern nicht ganz ernst zu nehmender Sonderlinge unter vorgehaltener Hand ans Herz gelegt werden kann. Offensichtlich selbst nicht ganz im Reinen, worauf man denn hinauswill, mischen sich Unfug und Züge strammer Spaghetti-Grobschlächtigkeit zu einem wabbeligen Allerlei. Nicht zu verwechseln mit kalkuliertem Klamauk, die Grundausrichtung ist eindeutig anders. Gerade so was macht den unterm Strich doch ganz unterhaltsam, wobei die rein fachliche Qualität etwas verschenkt wirkt.

Kritik: Jacko Kunze

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