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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Kriegsfilm von Regisseur Sam Peckinpah, der auf dem Roman "Steiner - Das geduldige Fleisch" von Willi Heinrich beruht. 1943 im Zweiten Weltkrieg: an der Ostfront trifft die Deutsche Wehrmacht auf russische Truppen. Im Vordergrund steht jedoch der persönliche Machtkampf des Hauptmanns Stranskys (Maximilian Schell), dem der rechtschaffende Unteroffizier Steiner (James Coburn) ein Dorn im Auge ist.

Kritik

In der zu kurzen, dafür von reichlichen Kontroversen geprägten Karriere von Sam Peckinpah (The Wild Bunch – Sie kannten kein Gesetz) gab es kaum einen Film, der nicht für eine kleine bis große Diskussion über dessen moralischen, ästhetischen oder kontra-emanzipatorischen Inhalt gut war. Seine tendenziell misogyn angehauchten „Männerfilme“ waren oftmals gezeichnet von ihrer schonungslosen, stilisierten Gewaltdarstellung und einer einfachen wie konsequenten Anti-Moral, die Auge um Auge als legitimes Mittel der Konfliktbewältigung gestattet. Denn in Peckinpah’s Filmwelten wurde den Figuren oft kein anderer Ausweg mehr ermöglicht, obwohl sie manchmal wohl durchaus den friedlicheren, kultivierteren Pfad gewählt hätten. Bis heute stehen selbst von vielen zu Klassikern und Meisterwerken ausgerufene Filme – in erster Linie wohl Wer Gewalt sät, aus allen erwähnten Reibungspunkten – hart in der Kritik und werden wohl nie die das Publikum auf einen nur kleinsten, gemeinsamen Nenner bringen können, zu extrem polarisieren sie.

Und, wie sollte es auch anders sein, natürlich darf auch bei seinem einzigen Kriegsfilm wieder munter argumentiert werden, was so ein Film „darf“, „sollte“ und eventuell sogar „muss“, um nicht unangemessen zu erscheinen. Paradoxerweise wirkt Steiner – Das Eiserne Kreuz gerade in den Momenten erst richtig gelungen, wenn der alte Sam seine Stärken voll und hemmungslos ausspielen darf, aber in diesem Kontext erstmals wirklich eher deplatziert in seiner Intention. Es ist irgendwie nicht der Film, nicht das Thema, das dem Peckinpah’schen Gewalt-Theater förderlich ist. Nur Nährboden für seine ewigen Kritiker und es gleichzeitig seinen Befürwortern schwer macht, ihn mit den sonst schlüssige Argumenten voller Überzeugung zu verteidigen. Als Anti-Kriegsfilm funktioniert das kaum, auch wenn natürlich an der Grausam- und Sinnlosigkeit kein Zweifel gelassen wird. Fahnen- oder gar parteitreu agiert hier niemand. Weder der ausschließlich nach der Auszeichnung durch das Eiserne Kreuz geiernde Hauptmann von Stransky (Maximilian Schell, Das Urteil von Nürnberg) und erst recht nicht seine Nemesis, Unteroffizier Steiner (James Coburn, Die glorreichen Sieben).

Während der Eine nur um seinen persönlichen Vorteil und Ruhm besorgt ist, versucht der Andere zu überleben und dieses einzig relevante Privileg auch seinen Kameraden zu ermöglichen. Das Psychoduell der beiden Alphamännchen ist auch wegen ihrer differenten Klassenzugehörigkeit nicht uninteressant, gerade da Coburn & Schell in ihren gemeinsamen Szenen greifbar die Charisma-Hörner ineinander stoßen, zwei echte Preisböcke im knurrigen Rangkampf. Es ist mal wieder die pure Männlichkeit, die alles beflügelt und antreibt. Dem allgemein unfassbaren Grauen, der historischen Tragweite und den unzähligen Einzelschicksalen des Russlandfeldzugs kann und will der Film vermutlich auch gar nicht gerecht werden, bezeichnend durch eine oberflächliche, sehr schlichte Dramaturgie, die durch stark fokussierte, knallhart-packende Actionsequenzen bewusst nur als notwendige Pflichtaufgabe abgewickelt wird. Die Peckinpah-SloMo-Action-Maschine ist gut geölt, wirkt aber im Schützengraben wesentlich unpassender, selbstzweckhafter und vor allem ungeschickt Kriegs-euphorisierend als abschreckend.

Wer den Film als hartes Gemetzel mit Sympathien an die (eindeutig) falsche Ideologie betrachten möchte, könnte dies tun ohne das ihm ein echt schlechtes Gewissen impliziert würde (was bei solchen Menschen aber wohl eh sinnlos ist). Der Film verweigert sich ernsthafter Stellungnahme und Wertungen, ist daher auf diesem doch eher sensiblen Terrain nicht die beste Spielwiese für Sam Peckinpah, der dafür im zweiten Part einen – rein auf das Genre-Vorzüge betrachtet – nahezu tadellosen Survival-Reißer auf die Beine stellt, dessen intensiver Wirkung sich nur schwer entziehen lässt. Was Steiner – Das Eiserne Kreuz glasklar an Plot- und Charakteraufbau, an auf eine gewisse Weise auch Verantwortungsbewusstsein für seine Thematik fehlt, kompensiert er nun fast durch seinen ausgedehnt dreckigen, brachial-räudigen Showdown, der nur einfach ein ungeschicktes, da zu reales Schlachtfeld gewählt hat, dessen sehr stumpfe Verwendung einen etwas bitteren Nachgeschmack hinterlässt. Wo andere – speziell US - Kriegsfilme es oft mit Pathos hoffnungslos übertreiben, ist Peckinpah in seinem anderen Extrem vielleicht ein Stück zu respektlos oder eher unbedarft.  Deswegen aber eben auch ein echter, wenn auch nicht der beste Peckinpah.

„Und ich werden Ihnen zeigen, wo die Eisernen Kreuze wachsen!“

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Fazit

Ein kraftvoll inszenierter Western an der Ost-Front, der seiner historischen Mindest-Verantwortung ebenso wenig gerecht wird wie das Drehbuch seinem bis in die Nebenrollen stark besetzten (zum Teil deutschen) Cast, dafür unbestreitbar seinen Reiz hat. Sam Peckinpah’s Stil zündet selbst dann, wenn er (diesmal wirklich) nicht ideal gewählt ist. Ein Feuerwerk bei einer Beerdigung ist streitbar, aber isoliert betrachtet natürlich trotzdem irgendwie fein anzusehen.

Kritik: Jacko Kunze

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