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Quelle: themoviedb.org

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Los Angeles am 31.12.1999. Die City of Angels ist nur noch ein Schatten ihrer selbst und steht an der Kippe zu einem brutalen Bürgerkrieg. Die Straßen sind überfüllt mit brennenden Autos, improvisierten Straßensperren, Prostituierten, Junkies und einer alles überschattenden Polizei- und Militärpräsenz. Mitten in diesem Pulverfass aus Rassismus, Armut und Gewalt versucht der Squid-Dealer Lenny Nero (Ralph Fiennes aus „Schindler's List“) seine Ex-Freundin Faith Justin (Juliette Lewis aus „Natural Born Killers“) zurückzugewinnen und gemeinsam mit seinen Freunden Lornette Mason (Angela Bassett aus „Malcolm X“) und Max Peltier (Tom Sizemore aus „True Romance“) über die Runden zu kommen. Durch den Mord an dem stadtbekannten Rapper und Freiheits-Aktivisten Jeriko One (Glenn Plummer aus „Speed“), gerät die mühsam zusammengehaltene Welt des Kleinganoven Nero jedoch unaufhaltsam aus ihren Fugen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

The issue's not whether you're paranoid…the issue is whether you're paranoid enough

Mehr als zehn Jahre nach ihren ersten filmtechnischen Gehversuchen mit „The Loveless“ und lange bevor sie mit „The Hurt Locker” und „Zero Dark Thirty“ endgültig im Hollywood Olymp angekommen war, erschuf die talentierte Regisseurin Kathryn Bigelow mit „Strange Days“ eine eindringliche Parabel auf den stetig voranschreitenden Verfall der modernen Gesellschaft. Trotz eines Einspielergebnisses von gerade einmal 8 Millionen Dollar – bei einem Budget von knapp 42 Millionen Dollar zum damaligen Zeitpunkt ein gigantischer Flop – entwickelte sich der 1995er Streifen über die Jahre hinweg zu einem wegweisenden Untergrund-Kultfilm, der selbst zwei Dekaden nach seiner Erstveröffentlichung nichts von seiner überwältigenden Wirkung eingebüßt hat. Pünktlich zum zwanzigjährigen Jubiläum veröffentlicht Koch Media am 23.04.2015 für den deutschsprachigen Raum eine neu aufbereitete Blu-ray und DVD Version.

Aus heutiger Perspektive betrachtet ist es ungemein beeindruckend, wie nahe an der Realität sich Kathryn Bigelows 90er Jahre Zukunftsversion von L.A. bewegt. Keine fliegenden Autos, keine fremdartig gekleideten Übermenschen und weder außerirdische Wesen noch selbstständig denkende Roboter, bevölkern die verschmutzten Straßen der Stadt der Engel. Lediglich eine heruntergekommene, komplett amoralische Gesellschaft am Rande eines Bürgerkrieges, die zusätzlich zu allen gängigen bewusstseinsverändernden Drogen, eine neuartige Form der Realitätsflucht allzu bereitwillig in Empfang nimmt. Vermischt mit einem, von keinem Geringeren als James Cameron erdachten Plot, um Polizeigewalt, Rassismus und Geldgier ergibt diese Konstellation einen ebenso giftigen wie wohlschmeckenden Cocktail. Der streckenweise etwas durchblitzende Kitsch wird dabei durch ein konsequentes, keinesfalls nihilistisches aber absolut passendes Ende nivelliert. Dabei ist die realistische Dystopie visuell so beeindruckend in Szene gesetzt und in ihrer hoffnungslosen Brutalität so erschreckend düster, dass dem geneigten Betrachter auch Anno 2015 noch vor Spannung der Atem stockt. Dafür benötigt es weder Actionszenen im Minutentakt noch besonders blutiger Gewaltexzesse sondern lediglich einer fabelhaften Regisseurin und eines talentierten Drehbuchschreibers.

Doch nicht nur die tadellose Inszenierung und die zeitlose Grundstory sondern auch die exzellente Kameraarbeit von Matthew Leonetti, der schon bei Produktionen wie „Poltergeist“ und „Red Heat“ sein Talent unter Beweis stellen konnte, tragen dafür Sorge, dass der nach einem The Doors Song benannte Streifen die Jahre beinahe unbeschadet überstehen konnte. Ruhige Panoramaaufnahmen, rasante Kamerafahrten, First-Person-Einstellungen ohne hektische Shaky-Cam-Einspeisungen und diverse (gut gesetzte) Farbfilter machen „Strange Days“ zu einem einzigartigen visuellen Erlebnis. Neben der exzellenten Kameraarbeit ist es vor allem der unglaubliche Soundtrack, mit den beiden Perlen Strange Days (von Prong) und Hardly Wait (von keiner geringeren als Juliette Lewis), der die beklemmende Atmosphäre einfängt und für den Betrachter spürbar macht.

Besetzungstechnisch konnte Kathryn Bigelow offensichtlich schon Mitte der 90er Jahre aus dem Vollen schöpfen. Ralph Fiennes brilliert als verliebter Kleinganove ebenso wie Juliette Lewis als gefährliches Love Object. Michael Wincott als brutaler Plattenproduzent und Tom Sizemore als heruntergekommener Privatdetektiv runden das überzeugende Ensemble gekonnt ab. Bis auf streckenweise durchaus vorhandenes Overacting (vor allem in romantischen Sequenzen), das man aber als gewollt verstehen kann, bieten alle beteiligten Darsteller eine makellose Performance.

Fazit

Strange Days“ ist einer jener 90er Jahre Streifen, die über die Jahre hinweg nichts von ihrer Qualität eingebüßt haben und dem geneigten Betrachter, durch ihre makellose Inszenierung und ihre ausufernd ruhige Machart, eine längst vergangene Form des Thriller- und Actionkinos vor Augen führen. Ein wahnsinnig guter Soundtrack, eine tolle Kameraarbeit, gute Darsteller und eine packend visualisierte Zukunftsvision, machen aus Kathryn BigelowsStrange Days“ einen sträflich vernachlässigten Klassiker des utopischen Spannungskinos.

Kritik: Christoph Uitz

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