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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Als Schauspieler in Los Angeles gescheitert, muss Stretch sich mittlerweile als Chauffeur für Hollywood-Prominenz von Ray Liotta bis hin zu David Hasselhoff durchschlagen. Schlimmer noch: Eben von Freundin Candace verlassen, fährt er auch noch Spielschulden beim mexikanischen Mob hinterher. Rettung naht in Gestalt des durchgeknallten Milliardärs Karos, der Stretch auf einen aberwitzigen und lebensgefährlichen Trip durch die Nacht schickt.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Mit dem Cop-Thriller „Narc“ und dem anschließendem Actionfilm „Smokin‘ Aces“ machte Regisseur Joe Carnahan auf sich aufmerksam. Er galt sogar als Top-Kandidat für die Regie eines „Mission: Impossible“-Films. Nun, es ist anders gekommen. Mit der gescheiterten Serienadaption von „Das A-Team - Der Film“ und dem wirklich grandiosen aber leider an der Kasse gefloppten „The Grey“ gelang es ihm nicht seinen Status als hoffnungsvolles Hollywood-Talent am Leben zu erhalten. Carnahan galt nun nicht mehr länger als Option, für den neuen Regisseur der kommenden Blockbuster, sondern als Kassengift und Kritikerschreck. Mit „Stretch“ wird sich daran auch wenig ändern.

Carnahan kehrte mit „Stretch“ zu seinem Independent-Wurzeln zurück. Gerade einmal 5 Millionen US-Dollar kostete der Film. Dennoch war Universal Pictures sehr unzufrieden und sagte kurzerhand den „wide release“ ab. Das wollten sich Carnahan und sein Produzent Jason Blum nicht gefallen lassen und wollten „Stretch“ bei einem anderen Studio unterbringen – ohne Erfolg. Interessant an dieser Geschichte ist, dass es für Universal profitabler war den Film komplett fallen zu lassen, als ihn mit geringem Marketingmitteln (eigentlich war geplant 30 Millionen US-Dollar dafür springen zu lassen) doch noch ins Kino zu bringen. Nach der Rebellion von Carnahan und Blum wurde „Stretch“ doch noch unter dem Universal-Banner veröffentlicht. Das Box Office-Ergebnis war katastrophal und auch wenn es schade ist, wenn ein Film, bei dem der Regisseur wirklich die absolute, kreative Kontrolle hat, so an der Kinokasse versagt, so lässt sich hier konsterniert feststellen, dass „Stretch“ ein Werk ist, welches nach einem vitalen Kickstart recht schnell echten Wahnsinn und Groteskes gegen typische Übertreibungen eintauscht, deren Haltbarkeitszeit deutlich überschritten sind.

Stretch“ ist voller skurriler Figuren sowie Situationen und jede davon ist gekoppelt an Klischees und den Zwang die Handlung noch etwas eigenartiger und aufgeschwollener zu machen. Nach den ersten, durchaus berauschenden 30 Minuten setzt bei „Stretch“ dann aber bereits die Müdigkeit ein. Wirklich verwundern, schocken oder gar begeistern tut dann keines der dargereichten Elemente mehr. Die alte Formel „Vom Regen in die Traufe“ verkommt hier zur hübsch verkleideten, aber dennoch höchst statischen Formalität. Hauptdarsteller Patrick Wilson hetzt, flucht rast, zitiert und schleppt sich dabei durch Los Angeles und Carnahan inszeniert die Stadt der Engel als gigantische Psychiatrie. Die Metropole der Stars und des Glamours, sie zeigt hier oft genug ihre hässliche Fratze, gepaart mit allerhand Kuriositäten, wie einer mysteriösen Sexparty, bei der scheinbar Stanley Kubricks „Eyes Wide Shut“-Orgie auf ein Lady Gaga-Musikvideo und „American Horror Story: Freak Show“ trifft. Wirklich aufregend ist das eigentlich nie, weil „Stretch“ es nicht gelingt seine eigene Wildheit mit Authentizität auszustatten. Der wilde Trip, den der Limousinen-Fahrer hier erlebt, ist nicht frei von einzelnen, gelungenen Momenten, aber in der Gesamtheit bleibt nur ein schaler, beiläufiger Geschmack zurück.

Filme, die eine Figur quer durch den Wahnsinn und die Gefahren einer durchgeknallten Nacht lotsen, gibt es einige. Martin ScorsesesDie Zeit nach Mitternacht“, John Landis' „Kopfüber in die Nacht“ oder Wayne Kramers „Running Scared“ sind da nur drei Beispiele. Diese drei haben „Stretch“ einiges voraus! So bieten sie eine eigene Stilistik und Ästhetik, die auch durch das fiebrige Umherirren ihrer Protagonisten erzeugt werden. Bei Carnahan bleibt alles sehr infantil und – das ist schließlich am schlimmsten daran – zu zwanghaft. Zwanghafter Wahnsinn ist leider meist immer ziemlich fade. Schade drum. Vor allem für Patrick Wilson, der noch die beste Figur in „Stretch“ abgibt, aber auch nicht mehr tun kann, als kräftezehrend gegen diesen synthetischen Trip anzuspielen, kann überzeugen.

Fazit

„Stretch“ beginn furios und vielversprechend, flacht aber nach und nach immer mehr ab, bis schließlich nichts mehr übrig bleibt, als wenig erquickliches Chaos.

Kritik: Sebastian Groß

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