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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Als der 16-jährige Manu realisiert, dass er sich in seinen Bandkollegen Felipe verliebt hat, beginnt unter der Oberfläche ein Gefühlschaos zu brodeln.

Kritik

In intimen, impressionistischen Nahaufnahmen erkundet Mariano Biasins gedankenvolles Spielfilmdebüt die wechselhafte Natur von Liebe und Begehren, sowohl auf körperlicher, seelischer und sozialer Ebene. Erratische Aufnahmen vermitteln das Unstete der Gefühle, die den jugendlichen Hauptcharakter (Martín Miller) aufwühlen. Wenn der Kamerafokus unscharf wird, verliert auch der 16-jährige Manuel den Fokus für die Art der Zuneigung zu seinem besten Freund Felipe (Teo Inama Chiabrando). Dessen komplizierte Position in Manuels Leben verwischt etablierte soziale und familiäre Grenzen.

An denen rüttelt das bittersüße Jugenddrama subtil, aber vehement. Ohne Felipe fehlt Manuel etwas, das wie ein Teil seiner selbst ist. Umso verwirrender sind für ihn die romantischen Träume, in denen Felipe verspricht, nichts würde sich dadurch zwischen ihnen ändern. Der Satz - zugleich Titel eines Songs, den die beiden mit ihren Kumpeln Fran (Joaquín Arana) und Mauro (Facundo Trotonda) in der gemeinsamen Band schrammeln - impliziert Manuels Angst, durch eine sexuelle Annäherung die Freundschaft zu zerstören.

Zugleich fürchtet er, als Felipes wichtigste Bezugsperson durch eine Partnerin verdrängt zu werden. Sind seine erotischen Fantasien tatsächlich Metaphern für ein Bedürfnis nach einer emotionalen Nähe, für das eine von Labeln, Traditionalismus und der Abwertung nicht-sexueller Beziehungen bestimmte Gesellschaft keinen Ausdruck hat? Statt dramatische Klischees abzuarbeiten, lösen sich die subjektiven Bilder von restriktiven Konzepten von Freundschaft, Partnerschaft und Familie. Die sich dadurch eröffnende Perspektive offenbart die Tendenz vom Realismus zur Utopie - aber einer stimmigen.

Fazit

Musik ist eine der schlichten, doch eingängigen Metaphern, anhand derer Mariano Biasin in seinem zärtlichen Kinodebüt die diffizilen Gefühlslagen seines Protagonisten greifbar macht. Zwischen Leichtherzigkeit und Schwermut findet das von unbefangenem Humor aufgelockerte Drama einen ebenso differenzieren wie authentischen Zugang zu inneren Konflikten und Unsicherheiten. Mit seiner fähigen Cast und sorgsam ausgearbeiteten Handlung übt das stimmige Jugenddrama beiläufig Kritik an zur sozialen Norm erhobenen Konstrukten, die Zuneigung und Liebe zwingend in traditionelle Muster pressen wollen.

Kritik: Lida Bach

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