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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Die Schriftstellerin Alice Lamb (Gemma Arterton) lebt allein und zurückgezogen in ihrem Haus nahe der Küste in dem kleinen Örtchen Kent im Südosten Englands. Während der Zweite Weltkrieg tobt, werden Kinder aus den Großstädten evakuiert und vorübergehend auf dem Land untergebracht. Auch Alice wird mit der Ankunft des jungen Frank (Lucas Bond) konfrontiert, den sie bei sich aufnehmen soll. Nur widerwillig stimmt sie zu, versucht aber alles, um das Kind schnell wieder loszuwerden. Nach und nach beginnt Alice, sich Frank zu öffnen, und entdeckt dabei, dass die beiden mehr miteinander verbindet, als sie geahnt hat. 

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Vor malerischer Küstenkulisse kreuzen sich in s Langfilmdebüt Summerland die Wege zweier grundverschiedener Hauptfiguren. Der Weg einer zurückgezogen lebenden, freigeistigen Schriftstellerin, die als Außenseiterin von allen Seiten beäugt und hinter der eine Spionin vermutet wird,  und der eines aufgeweckten, neugierigen Jungen, der getrennt von seiner Familie notgedrungenerweise bei ihr unterkommen soll. Nicht nur deren Zusammenkunft wirkt wie aus einem zahlreicher Filme, die eine widerwillige Erwachsene*r/Kind-Konstellation im Zentrum stehen haben, gegriffen, auch zahlreiche andere Elemente bestechen nicht gerade durch ihre Originalität. Neben dem nur zu Beginn ungewollten Zusammenfinden arbeitet der Film in Rückblenden außerdem eine Liebesgeschichte aus, die die Gestalt der Geschichte zunehmend mitbestimmt und irgendwann ganz vereinnahmt. 

So schematisch sich die Freundschaft der beiden Hauptfiguren, gespielt von  (James Bond 007 - Ein Quantum Trost, Spurlos - Die Entführung der Alice Creed) und (Die dunkle Gräfin), in den häufig leichtfüßigen, farbenfrohen Bildern entwickelt, so oberflächlich entfaltet sich die versteckte Romanze wider den Umständen der Vergangenheit. Tiefgreifende Auseinandersetzung erfährt dabei weder die Thematik evakuierter Kinder zur Zeit des Zweiten Weltkrieges, die queere Liebesgeschichte und die vielfältige Vorverurteilung, noch das historische Setting im Allgemeinen. Eher fügt sich das Puzzle an seicht herausgearbeiteten, mitunter künstlich aufgezogenen Zerwürfnissen mittels einer großen Wendung zusammen, die entweder berührt und mit ihrem erzählerischen Bogen zündet oder Zuschauer*innen ratlos zurücklässt. 

Denn jene Wendung scheint die losen Handlungsfäden so nahtlos ineinander zu verweben, dass die Geschichte spätestens im Schlussakt ihren märchenhaften Charakter überwiegen lässt. Bis dahin agieren die Figuren, deren Darsteller*innen sich wie die Erzählung unbeständig zwischen neugieriger Entdeckungsfreude, komödiantischer Überhöhung und dramatischer Verzweiflung bewegen, äußert absehbar und in einzelnen Konflikten vereinfacht und schablonenhaft. Da verhelfen auch die reichlich keimende Symbolik, das wechselseitige Lernen der Hauptfiguren, die weichen Bilder und ein sentimentaler Soundtrack nur selten zu einer packenden erzählerischen wie atmosphärischen Dichte.

Fazit

Zurückhaltend ist in Jessica Swales „Summerland“ weder die Darstellung einzelner Figuren noch der dramatische Wendepunkt der vor historischen Hintergrund stattfindenden Geschichte. Wo sich erstere mit ihren soliden Darsteller*innen noch gut in die Welt und Inszenierung einzufügen wissen, ist letzterer ein Stolperstein in einem ansonsten routiniert wie wagnisarm erzählten und inszenierten, seine Botschaften nur selten gründlich und tiefgründig unterfütternden Debütfilm. Der junge Frank dringt vielleicht zum Herzen der als Außenseiterin lebenden Schriftstellerin vor, der Film wohl nur zu denen großer Liebhaber*innen seichter und romantischer Historien-Dramödien.

Kritik: Paul Seidel

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