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Inhalt

Korea, 1950: Lieutenant Benson wurde mit seinen Männern von der kämpfenden Truppe abgeschnitten. In sengender Hitze muß sich der Trupp durch Feindesland schlagen. Lautlos und unsichtbar lauern überall Heckenschützen im Dickicht des Dschungels. Wie aus dem Nichts taucht ein Jeep auf: Sergeant Montana will seinen Vorgesetzten ins nächste Lazarett bringen. Der Colonel steht unter Schock, seit direkt vor seinen Stiefeln eine Mine explodierte. Benson beschlagnahmt den Wagen, um damit die Munition für seine Einheit zu transportieren. Montana und der Colonel müssen sich Benson wohl oder übel anschließen. Zwischen dem integren Benson und dem abgebrühten Montana entwickelt sich eine gefährliche Rivalität. Ihr Weg zu Bensons Platoon wird zum gnadenlosen Todesmarsch.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Anders als der Roman „Day without End (Combat)“ aus dem Jahre 1949, verlagert Anthony Mann („Nackte Gewalt“) seinen Handlungsspielraum nicht in den zeitlichen Kontext des zweiten Weltkrieges; ihn führt es mit „Tag ohne Ende“ in den vergessenen Krieg von Korea. Wenn man sich nur einmal ins Gedächtnis rufen möchte, dass zu Zeiten des Koreakrieges, der die Jahre 1950 bis 1953 abdeckte, auch in Deutschland die Angst herrschte, die gewaltvollen Auseinandersetzungen zwischen Nordkorea (+ Volksrepublik China) und Südkorea (+ Vereinten Nationen) würden in einen dritten Weltkrieg ausufern, findet heute doch verhältnismäßig wenig mediale Aufbereitung dieses Stellvertreterkrieges statt. Anthony Mann, ein kompetenter Genrefilmer, aber macht mit dem Eröffnungszitat „Tell me the story of the foot soldier and I tell you the story of all wars.“ die motivische Marschroute von „Tag ohne Ende“ deutlich, denn: Jeder Krieg ist anders. Jeder Krieg ist gleich.

Ihm geht es nicht darum, ein konkretisiertes Dokument des Koreakrieges abzuliefern, die Bilder von „Tod ohne Ende“ besitzen eine universelle Tragweite, sie liefern zweifelsohne keine singuläre Aufklärungsarbeit. Lieutenant Benson (Robert Ryan, „The Wild Bunch – Sie kannten kein Gesetz“) und sein dezimiertes Bataillon haben den Befehl, den 20 Kilometer entfernten Hügel 46 zu erreichen, um sich der amerikanischen Division anzuschließen. Eine Strecke, die prinzipiell überwindbar scheint, wäre die Crux an der Sache nicht, dass die Route zum Ziel direkt durch koreanisches Feindesland führt. Zwischen ihm und dem verrohten Sergeant Montana (Aldo Ray, „Wir sind keine Engel“), der seinen in katatonischer Starre verharrenden Colonel auf Teufel kommt raus beschützt, trägt „Tod ohne Ende“ ethische Konflikte aus, die die Stimmung des Filmes auch gut einfangen. Hier nämlich geht es nicht um kriegerisches Spektakel auf fremdem Terrain, sondern um die psychologischen Gefechte, die jeder Soldat in seinem Inneren zwangsläufig zu ertragen hat.

Der recht archetypisch angelegte Benson möchte seine Menschlichkeit nicht verlieren, für ihn gibt es keine Monster, sondern nur Menschen. Montana hingegen ist bereits in einem barbarischen Geisteszustand angekommen, in dem es nur noch das Töten oder das Getötet werden verläuft – er ist ein Produkt des Krieges. „Tag ohne Ende“ erzählt über seine gut 100-minütige Laufzeit primär von Ausweglosigkeit und desillusionierten Soldaten, deren angsterfüllten Gesichter im Dreck der kargen Felder verharren. Diese letzten 20 Kilometer sind ein Martyrium, die Natur pflegt ein schimärisches Antlitz, überall scheint der Feind zu lauern, im dichten Geäst, hinter trockenen Gesteinserhebung, in den Baumkronen, während die Räumlichkeit des Territoriums an und für sich mehr und mehr verschwimmt: Sie wird ungreifbar und damit eben auch unbezwingbar. Wenngleich „Tag ohne Ende“ technisch mit Sicherheit nicht so versiert ist, wie einige von Anthony Manns vorheriger Genre-Werke, seine Umsetzung seiner Aussage treibt keine seltsame Blüten, sie ist konsequent und deswegen so bleiern.

Fazit

Anthony Mann hat mit „Tag ohne Ende“ einen Kriegsfilm abgeliefert, der sich nicht damit beschäftigt, virile Männerposen zu bestätigten, die sich die kriegerische Abenteuerlust aus dem Spargel schütteln. „Tag ohne Ende“ ist ein universelles Dokument darüber, wie Krieg den Menschen von innen heraus auffrisst. Das ist beklemmend und bleiern, technisch vielleicht nicht das Maß aller Dinge, da gibt es versierte Arbeiten, auch zu Entstehungszeiten, doch seine Aussage ist absolut richtig.

Kritik: Pascal Reis

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