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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Der junge Kämpfer Yang Lu Chan hatte es wahrlich nicht Leicht im Leben: Mit einer Beule am Kopf geboren (die in ihm starke Kräfte entfacht, jedoch auch allmählich umbringt), wird er bereits früh als Außenseiter abgestempelt. Als dann auch noch seine Mutter vom wohlhabenden Vater verstoßen wird und kurz darauf stirbt, beginnt sein einsames Leben nach der Suche nach dem Einen, was er richtig gut kann. Und die Kampfkunst scheint dabei ein geeigneter Weg. Jedoch kann er einzig in dem geheimnisvollen Abgelegen Dorf Chen die Antwort auf seine Suche finden. Außenstehenden bleibt allerdings der Zugang zu dem alten Wissen über die Kampftechniken streng verwehrt. Für Yang Lu Chan beginnt so ein harter Kampf gegen ein ganzes Dorf, welches den Fremdling ohne Mühen immer wieder in Turnieren besiegt. Einzig die Tochter des Dorfältesten Chen Yu Niang (Angelababy) sowie ein alter Dorfarbeiter (Tony Leung Ka Fai) geben dem Heißsporn eine Chance. Als jedoch skrupellose Industrielle das Dorf mit einer Höllenmaschine bedrohen, erweist sich der Fremde als Nützlicher als gedacht…

Kritik

Das Tai Chi (auch Taijiquan) als Kampfkunst deutlich mehr zu bieten hat, als es auf den ersten Blick den Anschein macht, konnte bereits im Jahre 1993 eindrucksvoll Regisseur Woo-ping Yuen mit Tai ji: Zhang San Feng oder auch Tai Chi Master beweisen. Sein Martial-Arts-Blockbuster mit Jet Li wurde auch aufgrund eines lockerleichten Humors, einer perfekten Choreografie sowie gelungenen Bildern ein immenser Erfolg und heutiger Kultfilm. Somit ist Tai Chi als Ausgangslage für einen Film durchaus keine schlechte Wahl. Kommen dann noch Aufsteiger und Newcomer Stephen Fung (Enter the Phoenix, House of Fury) hinzu, eine Menge alter Martial-Arts-Experten des 70er, 80er wie 90er Jahre Hongkong-Kinos (unter anderem Wai-keung Lau, Tony Leung Ka Fai sowie Siu-Lung Leung), ein wenig technisch interessanter Steampunk und eine hippe Musik, scheint der Erfolg bereits garantiert. Und ja, Tai Chi Zero macht eine Menge richtig und bietet stellenweise gnadenlos übertriebenen Genre-Spaß, der gerade Fans anspricht. Der Film von Regisseur Stephen Fung und dessen neuem Filmstudio Diversion Pictures, reicht aber dennoch nicht an die Qualität vorangegangener Klassiker des Genre heran. Denn während gerade die Optik sowie der Stil vollends überzeugen kann, bleiben die Story sowie die Charaktere weit hinter ihren Möglichkeiten zurück. Der abgedrehte wie überdrehte Martial-Arts-Spaß bleibt somit eine kleine vertane Chance.

Das sich Tai Chi Zero indes an Edgar Wrights Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt orientiert, dürfte gerade Fans von Videospielen sowie äußerst hippen Einblendungen mehr als freuen. Und dieses ist auch wahrlich gut in die Geschichte eingebunden. Das Aufploppen von Schriftzeichen, KO-Anzeigen, regelrechten Spiele-Leveln sowie einzelnen Beschreibungen macht eine Menge Spaß und bietet visuell viel interessante Abwechslung (gerade durch den gelungenen 3D-Effekt). Und auch das Steampunk-Setting (welches jedoch nur zaghaft eingebunden wird), ist ansprechend und kreativ. Somit kann sich Regisseur Stephen Fung gerade auf der künstlerischen Ebene kaum etwas vorwerfen lassen, was gerade ein gelungenes Intro im Stummfilm-Szenario mehr als beweist. Heavy Metal, Hip-Hop (hier vor allem The Stand) sowie andere treibende Musikstücke runden das Ganze zudem auch klanglich hervorragend ab. Geht es dann aber auf die inhaltliche Substanz, wird die Geschichte des Kämpfers Yang Lu Chan allerdings schnell etwas handzahm. Nicht nur, dass viele der Elemente sehr bekannt wirken (junger unerfahrener Kämpfer sucht Lehrmeister, Trainingssequenzen und schließlich der altbewehrte Endkampf), sondern auch eine kleine Liebesgeschichte wird eingebaut sowie ein aufkommender Rache-Plot, welcher recht vorhersehbar sowie klischeehaft wirkt. Das schlimmste Problem von Tai Chi Zero sind aber die blassen Charakter-Profile. Selbst Yang Lu Chan selbst, darf außer trainieren, kämpfen sowie seine Vergangenheit bewältigen kaum etwas Neues offenbaren. Kommen dann noch die Großindustriellen Bösewichte hinzu, wirkt das Gezeigte an vielen Stellen einfach zu Trashig. Fehlende Spannung sowie etwas Leerlauf, bilden dann letztlich eine kleine vertane Chance. Zumindest Schauspielerisch kann man dem grellen wie hippen Martial-Arts-Reigen keinen Vorwurf machen. Alle, hier vor allem Newcomer Yuan Xiaochao, machen eine gute Figur und können besonders in Sachen Overacting sowie Humoreinlagen punkten. Bleibt aber dennoch zu hoffen, dass sich der Nachfolger Tai Chi Hero (beide Filme wurden zeitgleich gedreht) noch etwas steigert und einen guten Abschluss bietet.

Fazit

Die Idee hinter "Tai Chi Zero" ist gewagt aber auch erfrischend: Steampunk gewürzt mit einer hippen Inszenierung, die gerade nur so vor Videospielmentalität sowie überzogenen wie effektreichen Kämpfen strotzt. Und ja, optisch ist der neue Film von Regisseur Stephen Fung eine wahre Pracht. Geht es dann jedoch um den Inhalt, bewegt sich der Martial-Arts-Experte eher auf gemäßigtem Niveau. Die kommende Fortsetzung "Tai Chi Hero" sollte da noch eine ordentliche Schippe drauflegen. Fans von fantasiereichen wie überdrehten Kampfeinlagen, werden aber jetzt schon ihren Spaß haben.

Kritik: Thomas Repenning

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