{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Quelle: themoviedb.org

Verfügbar auf

Amazon prime

Inhalt

Im Jahr 1974 wird Amerika von einem der gefährlichsten Serienmörder der Geschichte terrorisiert: Ted Bundy (Chad Michael Murray). Die unerschrockene Detective Kathleen McChesney (Holland Roden) und der FBI-Profiler Robert Ressler (Jack Hays) setzen alles daran, das Monster zu fassen.

  • 3vo3ut8cta6lvgrfat8b86fxblu
  • T7bbgltgb76sdzetjctzlyma4qd
  • Sb2u9f4xi7vrcuzapchiagurg90
Quelle: themoviedb.org

Kritik

Was für ein Mensch war nun eigentlich dieser berüchtigte Serienmörder Ted Bundy? Wer von diesem Film eine vollständige Analyse der Verhaltensweisen und des Charakters von Ted Bundy erwartet, der erhofft sich definitiv zu viel. Es liegt aber nicht an dem Film selbst, sondern an der Tatsache, dass es gar nicht so einfach ist, sich in die Psyche eines Serienmörders hineinzuversetzen. American Boogeyman liefert trotzdem einige psychoanalytische Ansätze zur Erklärung Ted Bundys Verhaltens. Sicherlich liegt der Kern des Problems in seiner Kindheit begraben. Aber auch äußerst erheiternde Erklärungsversuche, wie Ted Bundys Besessenheit von pornografischen Gewaltdarstellungen, werden vorgebracht. Früher waren die Gewaltfantasien nur den Serienmördern vorbehalten und jetzt sind sie Mainstream und die Psychologen von damals würden vermutlich durchdrehen, wenn sie wüssten, wie viele potenzielle Serienkiller heutzutage frei durch die Gegend laufen. Im Grunde genommen ist jeder Fifty Shades of Grey-Fan nicht davor gefeit in naher Zukunft ein Serienmörder zu werden.

Man merkt, dass die Versuche Bundys Verhalten zu erklären eben nur Versuche bleiben. Aber es stört überhaupt nicht, denn den Filmemachern geht es wahrlich nicht darum, Ted Bundy vollständig zu analysieren. Vielmehr stehen die Ermittler im Vordergrund und ihr unbeugsamer Wille dieses Monster zu schnappen, um weitere Straftaten zu verhindern. Die Ermittler Kathleen McChesney (Holland Roden, Follow Me) und Robert Ressler (Jack Hays) hat es tatsächlich gegeben und American Boogeyman würdigt ihren unermüdlichen Einsatz im Kampf gegen Ted Bundy (Chad Michael Murray, House of Wax). Besonders gelungen ist die Darbietung von Holland Roden in ihrer Rolle als Detective Kathleen. Emotional und stark gespielt, verkörpert sie eine Frau, die in Bundys Opfer nicht nur Zahlen auf dem Papier sieht, sondern echte Menschen mit ihren traurigen Schicksalen. Während man die Geschichten der Opfer im Film eher oberflächlich darstellt, erkennt man umso mehr, wie engagiert die Ermittler waren und wie viele Leben sie mit ihrem Einsatz gerettet haben.

American Boogeyman ist kein brutaler Film und alle Gewaltdarstellungen werden nur angedeutet, doch trotzdem schafft es der Film das Gefühl der Hilflosigkeit zu vermitteln, wenn die schutzlosen Frauen dem brutalen Täter vollkommen ausgeliefert sind und keinen Ausweg mehr sehen. Wenn man darüber nachdenkt, wie die hilfsbereiten gutgläubigen Mädchen ausgenutzt wurden, dann bekommt man Gänsehaut. Nichtsdestotrotz sind die emotionalsten Szenen des Films, nicht die Szenen, die die Opfer zeigen, sondern die Szenen, in denen die Mutter von Ted Bundy (Lin Shaye, The Grudge) gezeigt wird. Wenn diese verwirrte ältere Frau voller Liebe sagt: „Mein Sohn Ted ist der beste Sohn auf der ganzen Welt!“, dann kann man nicht anders, als Mitgefühl für sie zu empfinden. Er war ihr Sohn, den sie vom ganzen Herzen liebte und den sie nicht als einen Mörder sah, nicht einmal dann, wenn es offensichtlich war.

American Boogeyman ist viel tiefgründiger als man denkt, denn der Film geht weit darüber hinaus, Ted Bundy nur als das Monster darzustellen, das er war, sondern wirft tiefgründige Fragen auf: „Wie würdest du dich fühlen, wenn dein geliebter Sohn, Vater oder Ehemann, von dem du nur die besten Seiten kanntest, ein Serienmörder und ein Vergewaltiger wäre?“ Wenn man sich diese Frage stellt und darüber nachdenkt, dann begreift man, dass Ted Bundy weitaus mehr Leben zerstört hat, als die Leben seiner Opfer und deren Angehörigen, sondern auch das Leben seiner eigenen Mutter. Wie hart muss es sein, jemanden zu lieben, der so vielen Menschen so viel Böses angetan hat? Wer voller Überzeugung sagen kann, dass er einen geliebten Menschen einfach fallen lassen würde, wenn er ein Mörder wäre, dem wird es sicherlich nicht gefallen, dass die Mutter von Ted Bundy so emotional in Szene gesetzt wird. Aber es gibt nun mal immer zwei Seiten einer Medaille: Es gibt die Sphäre der Opfer und die Sphäre der Täter und man kann die eine Seite nicht losgelöst von der anderen Seite betrachten. American Boogeyman macht es mehr als deutlich, dass auch Mörder von jemandem geliebt werden. Diese Herangehensweise scheint für die Angehörigen der Opfer brutal und herzlos zu sein, zeigt aber für die Angehörigen der Täter und für Ihren Schmerz Verständnis. So schrecklich es auch klingen mag, aber Ted Bundy war für seine Mutter kein Monster, sondern ein geliebter Mensch. Wer nur eine Jagd nach einem Monster und eine Gewaltorgie erwartet, wird es bei American Boogeyman nicht bekommen. Für alle anderen könnte der Film durchaus reizvoll sein.

Fazit

„American Boogeyman“ ist ein interessanter Film, der den Fokus weniger auf die persönlichen Geschichten der Opfer, sondern mehr auf die Rolle der echten Ermittler bei der Überführung von Ted Bundy legt. Es werden verschiedene psychoanalytische Ansätze geliefert, um Bundys Verhalten zu erklären, wobei ein besonderes Augenmerk auf die Liebe von Ted Bundys Mutter zu ihrem Sohn gelegt wird. „American Boogeyman“ stellt tiefgründige Fragen im Hinblick auf die familiären Beziehungen eines Mörders und den Einfluss der begangenen Morde auf die familiäre Struktur.

Kritik: Yuliya Mieland

Wird geladen...

×