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Inhalt

Wegen einer Liebesbeziehung mit einer verheirateten Frau muß Ahmed Ibn Fadlan die Stadt Bagdad, die edelste und reichste Stadt seiner Zeit, verlassen. Auf seiner Reise nach Norden trifft er auf ein Wikingerschiff, das ihm und seinen Weggefährten aber nicht gefährlich wird, da die Seefahrer ihn als 13. Krieger im Kampf gegen geheimnisvolle Menschenfresser ihrer Heimat brauchen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die Hintergrund- respektive Produktionsgeschichte von „Der 13te Krieger“ gleicht einem Dokument des Scheiterns: Nicht nur, dass das Abenteuer an den Kinokassen gnadenlos gescheitert ist (von seinem üppigen 160 Millionen Dollar Budget (!) wurden gerade einmal gut 60 Millionen wieder eingespielt). Während der Dreharbeiten kam es zudem auch zu schweren künstlerischen wie persönlichen Differenzen zwischen John McTiernan („Predator“) und Michael Crichton, der mit „Schwarze Nebel“ die Romanvorlage zum Film verfasste. Nachdem McTiernan entnervt das Handtuch geworfen hat, übernahm Crichton die Adaption seines eigenen Stoffes höchstpersönlich, was „Der 13te Krieger“ in ein merkliches Ungleichgewicht stößt: Handlungsstränge verlaufen in diesem Steinbruch an Ideen recht gerne mal ins Leere. Und doch, „Der 13te Krieger“ mag Ungereimtheiten aufweisen, einen schlechten Film haben John McTiernan und Michael Crichton allerdings nicht verbrochen, was vielleicht nicht zuletzt dem Umstand geschuldet sein könnte, dass dem rigorosen Misslingen immer auch eine gewisse Faszination anheftet.

Protagonist der herrlich analogen Geschichte ist Ahmad Ibn Fadlan (Antonio Banderas, „The Expendables 3“), der als reumütiger Repräsentant der Zivilisation und Hochkultur porträtiert wird. Auch wenn er bei seinen Kalifen in Bagdad in Ungnade gefallen ist, weil er seine fleischlichen Gelüste mit einer verheirateten Frau befriedigte, so steht Ahmad Ibn Fadlan in „Der 13te Krieger“ zweifelsohne für den intellektuellen, den kultivierten Teil der Erde, dem es zur Aufgabe gemacht werden sollte, die unterentwickelten Völker der restlichen Welt aufzuklären und zu einem geistigen Erwachen zu geleiten. Und im Norden, in den Ahmad Ibn Fadlan entsandt wurde, trifft er auf Wikinger, für die die interkulturelle Kommunikation wahrlich nur von Vorteil sein kann. „Der 13te Krieger“ ist bis zu einem gewissen Grad echtes Culture-Clash-Kino, welches sich damit beschäftigt, zwei Kulturen zu parallelisieren und ihren jeweiligen Eigenheiten wie Tradition zu analysieren: Von der äußerlichen Selbstdarstellung, bis hinein in die metaphysische Dimension. Dort kollidiert auch der nordische Götterkult mit dem Islam.

Interessant ist, wie „Der 13te Krieger“ mit folkloristischen Versatzstücken und diversen Mythologemen („Beowulf“)kommt einem vermehrt ins Gedächtnis) hantiert, um sich so von jedem Anspruch auf historische Akkuratesse zu emanzipieren. Im Kern handelt „Der 13te Krieger“ den Aspekt aus, wie viele Mythen ein Kollektiv respektive ein gesellschaftlichen System vertragen kann und führt diesen Punkt in der Frage fort, wer denn der ehrenhaftere Mann wäre: Derjenige, dessen Geschichte niedergeschrieben wird oder doch derjenige, der die Geschichte niederschreibt? Hier jedenfalls kommen Araber und Nordmänner zusammen, um Seite an Seite zu kämpfen, um den (metaphorischen konnotierten) Nebel zu lüften und das Primitive mit dem Formgewandten auszutauschen – auch wenn dafür ein rohes Schlachtgetümmel im schwarzen Dunst der Nacht unausweichlich scheint, um der amorphen Kannibalenmasse aus den Bergen die Stirn zu bieten. Es ist eine Geschichte um Respekt und Fortentwicklung, entwachsen aus dem Urschlamm einer archaischen Zeit im Umbruch. Der Glaube an die Hoffnung besteht.

Fazit

Sicherlich merkt man „Der 13te Krieger“ an, dass es hinter den Kulissen einige Differenzen zwischen John McTiernan und Michael Crichton gab, die nicht aus der Welt geräumt werden konnte. Allerdings ist „Der 13te Krieger zweifelsohne ein interessanter Vertreter des Abenteuerfilms, weil er sich nicht um (s)eine historische Kontextualisierung schert, sondern losgelöst eine zwischen Mythologie und Entmystifizierung angesiedelte Geschichte um Respekt, Aufklärung und Entwicklung erzählt.

Kritik: Pascal Reis

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