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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Im heruntergekommenen New York der 80er macht sich ein ambitionierter Elite-Sohn namens Donald Trump mit Unterstützung seines rücksichtslosen Anwalts Roy Cohen daran, den Gipfel der Geschäftswelt und Gesellschaft zu erklimmen. 

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wenn ein Film über Donald Trump mit dem Titel The Apprentice angekündigt wird, liegt die Vermutung nahe, es handle sich um eine Verarbeitung der gleichnamigen NBC Serie. Sein darin zur Eliminierung von Kandidat*innen eingesetzter Spruch „You‘re fired!“ wurde zur Catch-Phrase der von ihm produzierten Show, die bis 2017 lief. Im selben Jahr trat er seine erste Amtszeit als US-Präsident an; ein Karriereweg, den er als 34-Jähriger in einem Interview noch als Scherz abtat. 

Der Moment ist eine von vielen bitter-belustigenden Szenen Ali Abbasis (Holy Spider) analytischer Aufsteiger-Chronik. Darin ist Donald Trump (zu zahm: Sebastian Stan, Thunderbolts) selbst Titelfigur und begierig lernender Adept des ruchlosen Rechtsanwalts Roy Cohen (Jeremy Strong, The Gentleman); einem Advocatus Diaboli, der zu spät erkennt, dass er in dem anfänglich noch auf gesellschaftlichem und professionellem Parkett ungelenken Unternehmer-Sohn seinen Meister gefunden hat. Beider sich von der Schüler-Konstellation zur toxischen Symbiose und schließlich hierarchischer Umkehrung entwickelnde Beziehung treibt das methodische Machtspiel.

Dessen Sympathien erscheinen bemerkenswert ausgewogen. Gabriel Shermans Skript macht keinen Hehl aus der ethischen Verworfenheit seiner Charaktere, die dennoch nie zu negativen Karikaturen verkommen. Sowohl Trumps anfängliche Gefühle für seine erste Gattin Ivana (Entdeckung: Maria Bakalova, Unfrosted) und seinen großen Bruder Freddy (Charlie Carrick, The Power) als auch Cohens spätere Sorge um einen AIDS-kranken Lover (Ben Sullivan, Dark Light) signalisieren empathische Regungen. Doch selbst diese sind frühzeitig verkümmert, erstickt von patriarchalischer Aggression, von beiden Männern internalisiert, perfektioniert und nun zelebriert. 

Dass die toxische Männlichkeit seitens Trump Senior (Martin Donovan, BlackBerry) den Söhnen eingeimpft wird - mit konträren, aber gleichermaßen fatalen Folgen - verschiebt die Verantwortung indes tendenziell auf die Väter-Generation sowie die Greed-is-good-Mentalität und Macho-Megalomanie der 80er. Deren destruktive Dogmen von Körperkultur, Konsum und Konservativismus transportiert Kasper Tuxons Kamera durch grobkörnige, hektisch Bilder, die reißerische News-Reel-Optik mit cinematischen Zitaten von Midnight Cowboy und bis Wall Street mixen. Eine ist eine hässliche Welt, laut des Protagonisten, der nicht Produkt dieser Ära scheint, sondern Quintessenz.

Fazit

Die Anti-Ästhetik von Röhrenfernseher-Bildern, Polaroids und Action-News katalysiert den vulgären Protz-Chic des materialistischen Milieus des Anti-Helden Ali Abbasis zynischer Charakterstudie. Deren dramatisches Momentum ist der mephistophelische Deal zweier amoralischer Geschäftsmänner, die jeder auf seine Weise Selbsthass und Verunsicherung in menschenverachtendes Machtgebaren kanalisieren. Mit seinem Vintage-Setting, in dem die elenden Lebensumstände der untersten Schichten den charakterlichen Verfall der Elite reflektieren, kondensiert das ätzende Psychogramm besser die Essenz einer Epoche obszöner Exzesse als der sie verkörpernden Hauptfiguren.

Kritik: Lida Bach

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