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Dawson und Amanda waren in der High School ein unzertrennliches Liebespaar, bevor sich Amandas Vater ihrem Glück in den Weg stellte. 20 Jahre später bringt der Zufall sie in ihrer alten Heimatstadt wieder zusammen. Das Wiedersehen lässt die Gefühle von damals aufleben, steht aber erneut unter keinem guten Stern. Können Dawson und Amanda jemals gemeinsam glücklich werden...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Nicholas Sparks. Hach ja, Nicholas Sparks. Bestseller-Autor von unzähligen Liebesromanen, die nicht nur in der amerikanischen Belletristik für ausverkaufte Buchladenregale sorgen. Nachdem „Message in a Bottle“ 1999 in den Kinos zu einem Überraschungserfolg wurde, begann Hollywood Sparks-Verfilmungen gefühlt am Fließband herzustellen: „Nur mit dir“, „Wie ein einziger Tag“, „Safe Haven“, „Das Leuchten der Stille“ oder „Das Lächeln der Sterne“ waren allesamt nicht unbedingt Filme, die das Box Office sprengten, dennoch eigentlich immer ordentliche Gewinne erwirtschaften konnten, alleine deshalb, weil die Budgetanforderungen niemals den Rahmen sprengen, da Sparks-Verfilmungen ohne die Kostspieligkeiten der Event-Blockbuster auskommen. Kein Wunder also, dass uns nun die mittlerweile neunte Romanze aus dem Hause Sparks im Kino erwartet: „The Best of Me – Mein Weg zu dir“.

Die Produzentinnen Denise DiNovi und Allison Greenspan, die man mit Fug und Recht als Sparks-Dauerproduzentinnen beschreiben kann, werden mit „The Best of Me – Mein Weg zu dir“ gewiss wieder einen Erfolg feiern können. Statt teuren Superstars, gibt es Darsteller, die zwar bekannt sind, die aber dennoch nicht richtig in der A-Liga mitspielen (auch wenn James Marsden sowie Michelle Monaghan durchaus das Potenzial hätten, dort zu bestehen und bereits in einigen Großproduktionen zu sehen waren) und alleine der Name Nicholas Sparks wird viele ins Kino locken. eine sichere Bank. Das ist auch überall zu spüren, denn  im Grunde hakt „The Best of Me – Mein Weg zu dir“ nur treudoof das übliche Sparks-Panoptikum ab. Wer jetzt mit dem Argument kommt „Ja gut, aber es ist halt was für’s Herz“, dem kann entgegnet werden „Nein, dieser Film für’n Arsch“. Kein Herz, egal wie kalt und versteinert es sein mag, hat solch einen Film verdient!

Als Zuschauer der Figuren, Situationen und Entscheidungen in einem Film auch einmal hinterfragt, bietet „The Best of Me – Mein Weg zu dir“ einige Gründe, mit der Hand, mit der man sich zuvor noch an die Stirn gefasst hat, eine Faust zu formen, um dann mit den Zähnen beherzt hinein zu beißen. Wenn die ältere Amanda z.B. meint, dass sie im Leben alles erreicht hat, weil sie Mutter ist, dann ist dieser erzreaktionäre Konservatismus nur schwerlich zu ertragen. Dann trifft der Eckzahn auch schon mal auf den Fingerknochen. Tut weh, aber nicht so weh wie der Film.

Die Figurenzeichnung ist stümperhaft, faul und frei von jeglichen Bemühungen den Zuschauer zu fordern. Dass Dawson nicht nur ein markiger Mann mit dreckverschmierten Blaumann und Dreitagebart ist, knallt einem Regisseur Michael Hoffman ("Ein russischer Sommer") bereits nach wenigen Minuten vor die Netzhaut: allein schmachtend sitzt Dawson auf einer Plattform, schaut bedeutungsschwangere gen Horizont, in seinen Händen ein Buch der Physikgenie Stephen Hawking. Diese Exposition der Charaktere behält „The Best of Me – Mein Weg zu dir“ konsequent bei. Es erinnert ein wenig an Babyspielzeug: Das ist eine Kuh. Die Kuh macht muh. Aha.

Wobei eigentlich macht es sich „The Best of Me – Mein Weg zu dir“ wirklich überall so verdammt einfach. Dawsons Familie, ein Haufen ungewaschener, langhaariger Rednecks, stammt genauso aus der Retorte, bzw. aus dem Almanach „Klischeefiguren für Doofe“ wie der Verlauf der gesamten Handlung. Das kann man - wenn der eigene Anspruch an einem Film auf der Höhe der unteren Teppichkante liegt - als altmodisch abtun und sich auch weiterhin von „The Best of Me – Mein Weg zu dir“ genüsslich lobotomieren lassen, von dieser Welt aus Plastik, in der es nur Gut und Böse, Sauber und Schmutzig, Schön und Hässlich gibt. Ambivalenzen sind hier noch rarer als Feminismus in Filmen von Michael Bay. Aber mal ehrlich, Asbest ist auch altmodisch und gibt es dennoch nicht mehr.

Eigentlich ist Michael Hoffmans Romanze ähnlich steril wie „Transformers“ oder eine Flasche Sagrotan. Ein stereotyper Ablauf von monotonen Figurenschablonen, geleitet durch eine einfallslose Regie und ein ausdrucksloses Drehbuch. Es sind Filme wie „The Best of Me – Mein Weg zu dir“ die daran schuld sind, das Romanzen den gleichen „guten“ Ruf haben wie Wladimir Putin, Horst Seehofer und Baschar al-Assad. Diese drei Herren könnten allerdings Gefallen an dem Film finden, immerhin ist die Liebe schon sauber. Sex gibt’s zwar, aber nur in Missionarsstellung und die Jeans bleibt natürlich auch die ganze Zeit an. Okay, der junge Dawson (Luke Bracey, „G.I. Joe 3D“) sollte aufhören seinen verschwitzten Waschbrettbauch zu präsentieren und die junge Amanda (Liana Liberato, „Wenn ich bleibe“) trägt recht unzüchtige, kurze Kleider, aber Figuren, die die Ausstrahlung von einem halben Pfund Mett ohne Zwiebeln haben, kann man ja nicht wirklich böse sein.

Fazit

Wenn der milde Herbstwind die bunten Blätter zärtlich durch die Straßen treibt, der blaue Himmel Wolken zu Herzen formt, der Duft der letzten Sommerblumen wie eine sanfte Melodie durch die Gärten schwebt und man selbst draußen auf der Veranda sitzt, benebelt von einem Cocktail aus zu vielen Valium und schalem Dosenbier, dann, ja dann ist „The Best of Me – Mein Weg zu dir“ wahrlich ein romantischer Hochgenuss. Ansonsten ätzt er wie Hölle.

Kritik: Sebastian Groß

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