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THE CLIMB ist ein Buddy-Movie über eine sehr turbulente Männerfreundschaft, die sich seit Jahren zwischen Freude, Herzschmerz, Wut und Versöhnung bewegt. Dieser Film ist auch die Geschichte seiner beiden Drehbuchautoren und Hauptdarsteller Michael Angelo Covino und Kyle Marvin: Zwei beste Freunde im echten Leben, die aus ihrer reichen Erfahrung heraus einen bewegenden und unglaublich komischen Film über die (fehlenden) Grenzen in engen Freundschaften geschaffen haben.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Im Bereich der Buddy-Comedy wurde wirklich schon alles abgegrast. Egal ob als Action-, Horror- oder auch Sci-Fi-Film. So gesehen dürfte The Climb wohl niemanden ins Kino locken. Vor allem im Zeitalter von Covid-19 und dutzendfachen Alternativen im Stream dürfte das Spielfilmdebüt ohne größere Fanfaren kommen und wieder gehen. Welch eine Vergeudung! The Climb wäre auch in einem normalen Kinojahr ein echtes Highlight gewesen, weil das Spielfilmdebüt von Regisseur und Co-Autor Kyle Marvin, die übrigens auch die beiden Hauptrollen spielen, nicht viel neu, dafür aber viel anders macht.

Es beginnt mit einer Radtour durch ein französisches Gebirge. Während der beleibte Kyle Probleme hat, mit dem wesentlich fitteren Mike mitzuhalten, gesteht dieser seinem besten Freund, dass er mit seiner Verlobten geschlafen hat. Es folgt Gezeter, Wut und eine Prügelei, bei der aber nicht Kyle Mike eine pfeffert, sondern der Fahrer eines französischen Automobilklassikers. Bereits in diesen ersten 8 Minuten gibt The Climb seine Marschrichtung vor: Lange Takes, eine wunderbare Chemie zwischen Corvino und Marvin, die auch im wahren Leben gute Freunde sind, und herrlich unaufgeregter Humor, der nicht brachial daherkommt, sondern meist auf leisen Sohlen.

Es ist nicht zu übersehen, dass die Macher des Films ihre Wurzeln im US-amerikanischen Independent-Film und sich vor allem das französische Autorenkino zum Vorbild genommen haben. Allerdings wird hier nicht kopiert und schon gar nicht psychologisiert. Was Corvino und Marvin tun ist zu beobachten und die Fragilität und oftmals toxische Anwandlung von (Männer-) Freundschaften aufzuzeigen. Dies tun sie mit einer durchaus gewagten und hier vollkommen aufgehenden narrativen Entscheidung: The Climb wird in unbetitelten Episoden erzählt, zwischen denen schon einmal mehrere Monate vergehen. Dies evoziert das Publikum dazu die fehlenden Fragmente eigenständig zusammenzutragen. Klingt komplizierter, als es wirklich ist und sorgt dafür, dass die Tragikomödie nicht einfach nur so vor sich herplätschert.

Eine weitere Glanzleistung des Films ist die Kamera, für die Zach Kuperstein verantwortlich war. Der sorgte bereits bei The Vigil - Die Totenwache und The Eyes of my Mother fürs richtige Look & Feel, lieferte aber mit The Climb wohl seine bislang beste Arbeit ab. Warum? Zum einen arbeitet er viel mit durchaus aufwendigen One Takes und nutzt diese nicht nur zur Prahlerei, sondern oftmals auch für dramaturgische Gründe. In einer Szene, während einer Familienfeier, bleibt die Kamera stets außerhalb des Hauses und positioniert somit den Zuschauer in die Rolle des Ausgeschlossenen. Kupersteins Bilder sorgen mit dafür, dass stets eine wohlige Distanz gewährt bleibt. Zum anderen gelingt es dem Kameramann trotz diverser visueller Spielereien, dass sich die Bilder stets naturalistisch und authentisch anfühlen, selbst wenn er mit einem gleitenden Shot den Wechsel von Jahreszeiten einfängt.

Fazit

Sensationell bebildert, fantastisch gespielt und sehr amüsant. "The Climb" ist eine der besten Indie-Filme der letzten Jahre und eine wunderbare Abhandlung über die Höhen und Tiefen von Beziehungen.

Kritik: Sebastian Groß

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