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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Jungbiologe Jura lebt bei Muttern und wird auf der Suche nach Murmeltieren in der Chersoner Steppe zum Zeugen einer Brandstiftung. Beim Versuch, das Unrecht aufzuklären, gerät er in einen "Deep State". Selbstkritische Medien- und Politsatire, hochskurril.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Jura (Dmytro Bahnenko) will Gerechtigkeit. Muss er ja mit dem Namen. Gerechtigkeit für das Murmeltier, dem der junge Biologe in den Wäldern um seinen Heimatort im Süden der Ukraine (ein paar Monate vor dem russischen Überfall, wie ein Zwischentext erklärt) auf der Fährte ist. Aber selbst ein Murmeltier kann in einer skrupellosen Welt nicht mehr ruhig schlafen. Die Wälder sind abgebrannt, angezündet von ruchlosen Brandstiftern. 

Zum Glück hat der gutgläubige Hauptcharakter Roman Bondarchuks spröder Satire Beweisbilder, mit denen er vergeblich von einer örtlichen Zeitung zur nächsten tingelt. Warum nicht direkt zur Polizei? So will es das selbstverfassten Drehbuch Roman Bondarchuks, der sich in seiner Story und inszenatorischen Stilistik rasch ebenso verheddert wie sein Protagonist in einem karikaturesken Konglomerat aus Nepotismus, Lobbyismus und Interessenpolitik. Die stellen Juras Gerechtigkeitssinn vor ungeahnte Herausforderungen.

Soll der Hauptcharakter, der immer noch bei Mama (Rimma Zyubina) wohnt, mit seinem Murmeltier-Moralismus eine Lachnummer abgeben, oder den Repräsentanten einer dem korrupten Konservativismus trotzenden Jugend? Letztlich ist das egal in einer rein funktionalistischen Handlung, die weniger als schlüssiges Ganzes entworfen ist als eine Serie loser Sketche. Deren Unterhaltungswert hält sich in Grenzen, was nicht zuletzt an dem zwischen Aufdringlichkeit und Abgeschmacktheit schlingernden Humor liegt. 

Fazit

Die Synopsis Roman Bondarchuks zweiten Spielfilms klingt nach dem Stoff, aus dem packende Polit-Thriller sind, ist aber nur die fadenscheinige Staffage einer schleppenden Satire. Ob die das ökologische Engagement und die ethischen Vorsätze junger Menschen verspotten oder als wegweisend hochhalten will, bleibt noch unklarer als die Motivation der unterentwickelten Figuren. Deren darstellerische Verkörperung ist so ausdrucksarm wie die Optik. Aber immerhin: Das Murmeltier hat was.

Kritik: Lida Bach

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