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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Zwanzig Jahre nach einem schrecklichen Unfall, bei dem während einer Theateraufführung ein Schüler versehentlich erhängt wurde, soll in einer kleinen Stadt in Nebraska das gleiche Stück nochmals aufgeführt werden. Doch dann bekommt der Hauptakteur derart schlimmes Lampenfieber, dass er zusammen mit ein paar Freunden die Inszenierung sabotieren will. Also brechen sie am Abend zuvor in der Schule ein, doch dort wartet bereits ein Geist auf sie...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Alle Jahre wieder kommen sie aus ihren Verstecken gekrochen, die Blumhouse-Produktionen, die mit Micro-Budget hergestellt wurden und nun Zuschauer auf der ganzen weiten westlichen Welt beglücken dürfen. Dieser hier brauchte gerade einmal 100.000 Dollar. Das ist eine so jämmerlich kleine Zahl, dass nicht einmal amerikanische Independent-Produktionen etwas damit am Hut haben wollen. Die Anzahl der Nullen eines Budgets sagt zwar nichts über die Qualität des Endproduktes aus (sieht „Avengers 2“), aber wenn man sich tatsächlich „The Gallows“ anschaut - was ziemlich viele Menschen zu tun scheinen, schließlich hat die Gaudi schon 30 Millionen eingespielt - kommt man nicht umhin, sich zu wundern. Über das Budget und die Produktionszeit. Beide scheinen in Anbetracht des Endergebnisses nämlich unfassbar hoch gesteckt. 100.000 Dollar und vier Jahre Drehzeit für diesen Quark?

Nach so einer Einleitung muss man natürlich nicht weiter um den heißen Brei herumreden und es einfach mal rundheraus sagen: „The Gallows“ ist ein unfassbar fades Stück eines Found-Footage-Filmes geworden, der nicht genau weiß, wo er eigentlich hin möchte. Der Film zeigt die Geschehnisse in einer Schule im Jahr 1993, wo ein Theaterstück von Schülern aufgeführt wird. In einer Szene, in der ein Charakter gehängt werden soll, geschieht ein Unglück und der Darsteller stirbt tatsächlich. Zwanzig Jahre später bekommt das Stück eine Neuaufführung - ein paar Schüler finden sich im Schulgebäude gefangen vor und werden von etwas oder jemandem terrorisiert. Spooky. Da möchte man dann meinen, es handele sich um eine Geistergeschichte, in der der Geist des Schauspielers sein Unwesen in dem Schulgebäude treibt. Dann wiederum gibt es zahlreiche Momente, die den Film eher nach einem Teenie-Slasher aussehen lassen.

Geister oder Slasher? Terror oder Grusel? Die Regisseure und Autoren Travis Cluff und Chris Lofing, die von niemandem gebeten wurden aktiv zu werden, wissen selbst nicht so richtig, was sie erreichen wollen und haben letztendlich Geburt zu einem Film gegeben, der mit seinem kleinen Hinterteil peinlich in die Lücke zwischen den Stühlen plumpst. Er ist weder das eine, noch das andere, nicht einmal ein Crossover, sondern bloß uninspirierte Zeitverschwendung, die dann auch noch (als wäre das nicht schon genug) mit all den Dont’s eines günstigen Horrorfilms aufwartet, die mittlerweile schon nicht mehr entschuldbar wirken. Die schlichtweg brutal erbärmlichen Schauspieler sind da noch das kleinste Unglück und bei dem Budget einkalkuliert, die prepubertären Kackbratzen die sie darstellen hingegen sind so abgefahren nervtötend, dass man dem ganzen Kram nach fünf Minuten selbst den Garaus machen möchte.

Nun gut, was vor der natürlich schlechten Kameraführung passiert, ist halt so eine Sache, für die Gesichter kann man nun nicht allzu viel. Wofür man (also Cluff und Lofing) aber was können, sind Szenen der Ideenlosigkeit, der Müdigkeit, der Bedeutungslosigkeit. Diesem Film ist es als erster seiner Zunft gelungen, in dem Verfasser dieser Zeilen tatsächlich ein Gefühl der Erleichterung zu entfachen, sobald Jump Scares den Trott aufbröckeln wollen. Hey, die können ja doch was! Nun, eigentlich auch nicht, zeugt der inflationäre Gebrauch von lauter Musik (bei einem Found-Footage-Film, auch einen Lacher wert) doch sonst von Dilettantismus. Das ist hier nicht anders, weil selbst diese Schocks nicht wirklich sitzen, aber rückblickend möchte man fast schon zufrieden auf diese Sekunden blicken und sie als gelungenen Momente des Films ansehen. Da muss man erst einmal nachdenken, wie billig der Rest sein muss, wenn die bestenfalls mittelmäßigen Jump Scares das Highlight sind.

Aber zurück zur Ideenlosigkeit. Die ist hier so omnipräsent, dass man den Regisseuren förmlich zusehen kann, wie sie auf trockenem Land ertrinken. Der erste Jump Scare, der nach sage und schreibe 18 Minuten eintrudelt, besteht buchstäblich aus einem Buh-Schrei eines Vollpfostens, die hier so durch das Bild gockeln. Das ist die Schublade, aus der man hier bedient wird. Billigste Methoden und Ergebnisse. Die Macher scheinen nichts von sich erwartet zu haben und liefern deshalb auch nichts. Von langweilig bis vollkommen egal ist alles dabei, von anstrengend bis nervtötend, von zerkratzten Fotos bis verschobenen Gegenständen auch. Einen Existenzgrund kann der Film tatsächlich bis zum Ende nicht vorbringen, da er schließlich nicht einmal in sich selbst einen ordentlichen Sinn ergibt. Aber dafür ist das Licht in manchen Szenen rot und das Warner Bros.-Emblem am Anfang auch. Toll.

Fazit

Mit „The Gallows“ haben zwei Anfänger vom Dienst den neusten und schlechtesten Found-Footage-Müll der bösesten, weil ideenlosen und unoriginellen Schiene abgeliefert. Spannung, Atmosphäre oder Gespür für ir-gend-et-was tauchen hier von Anfang bis Ende nicht auf. Situationen und Stränge werden aufgelesen, angefangen und dann im Regen stehen gelassen. Ehrlich gesagt ist der Film eine Katastrophe, nicht nur für einen Horrorfilm. Die kurze Laufzeit ist da beinahe schon ein Segen, aber selbst diese 77 Minuten sind die Mühe nicht wert. Wer sich von schließenden Türen und schnarchigem Schnarchgeschnarche gruseln lassen will, dem sei viel Spaß gewünscht. Für alle anderen (also alle) gilt: „The Gallows“ gepflegt ignorieren.

Kritik: Levin Günther

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