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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

Mosab Hassan Yousef sitzt mit dem Rücken zur Wand. Die Augen richtet er stets zur Tür. Er wechselt immer wieder seine Wohnung. Er tut dies um am Leben zu bleiben. Für sein Volk und seine Familie ist er ein Verräter. Mosab ist allein. Sein einziger Freund ist sein ehemaliger Feind. Mosabs Vater ist Scheich Hassan Yousef, einer von sieben Gründungsmitgliedern der Hamas. Er sitzt im Gefängnis. Es war Mosab, der ihn verhaften ließ - zu seinem Schutz. Länger als ein Jahrzehnt war Mosab unter dem Codenamen "The Green Prince",der wichtigste Informant für Israels berüchtigten Inlandsgeheimdienst Schin Bet. Im Alter von 17 Jahren wurde er rekrutiert. Er verriet Freunde und Familie, um als Informant in das Herz der Organisation seines Vaters vorzudringen. Mosabs israelischer Kontaktmann Gonen Ben Itzhak, einst Agent des Geheimdienstes mit großen Aufstiegschancen, riskierte alles, sogar eine Verurteilung als Landesverräter, um Mosab zu beschützen. Das spezielle Band zwischen Mosab und Gonen brachte eine der ungewöhnlichsten und effektivsten Partnerschaften in der Geschichte des israelischen Geheimdienstes hervor. Mosabs und Gonens Zusammenarbeit führte zu Verhaftungen hochrangiger Terroristen, verhinderte eine Reihe von Selbstmordanschlägen und deckte Geheimnisse auf, die unmittelbaren Einfluss auf die politischen Ereignisse der Region hatten. In einer Welt der Lügen und des Betrugs lernten sie sich zu gegenseitig zu vertrauen, auch wenn sie sich gleichzeitig von ihresgleichen abwenden mussten.

Kritik

Der Israel-Konflikt schwelt seit Jahrzehnten, hatte immer wieder friedliche Höhen und gewaltsame Tiefen, über die uns die Nachrichten informieren. Dass hinter den Schlagzeilen, den Attentaten, der Gewalt, der Hamas und des Schin Bet aber letztlich auch Menschen stecken, wird oft vergessen. Zu alltäglich erscheinen die Headlines in den Zeitschriften sowie Print- und TV-Magazinen. Die Dokumentation „The Green Prince“ gewährt uns nun einen Einblick in eine der wohl spannendsten (sollte man dieses Wort für solch eine Thematik benutzen?) sowie größten Geschichten, die sich im inneren Kreis aus Gewalt und Verschwörung, Schin Bet und Hamas abspielte.

The Green Prince“ ist im Grunde nur eine Nacherzählung eines noch jungen, aufregenden Lebens. Frustriert, zornig und aufgestachelt über die andauernden Verhaftungen seines Vaters, Scheich Hassan Yousef, einer der Mitbegründer der Hamas, versucht sein 17jähriger Sohn Mosab illegal Waffen zu erwerben, wird erwischt und vom israelischen Geheimdienst Schin Bet schließlich als Informant rekrutiert. Eine Geschichte, die so oder so ähnlich auch aus einem Spionagethriller stammen könnte und in „The Green Prince“ nicht als Spielfilm, sondern als Dokumentationen vorgetragen wird. Das bedeutet, dass Mosab seine Geschichte nacherzählt, die dann teils von Archivmaterial, teils von nachgestellten Filmschnipseln narrativ begleitet wird. Aber stets bleibt der Film dokumentarisch, niemals durchbricht er die Regularien dieser Filmgattung. Dennoch wirkt vieles fast so fesselnd, wie in einem fiktiven Spannungsfilm, ohne dass „The Green Prince“ dadurch etwas von seiner politischen und gesellschaftlichen Struktur und Aussage verliert.

Die Geschichte von Mosab, sein Werdegang vom behüteten Sohn eines politischen Führers, hin zum zornig, verblendeten Mann, bis zum Spitzel für die Hamas wirkt von „The Green Prince“ komplex aber stets frei von allzu großen Fragezeichen erzählt. Wobei es eigentlich Mosab persönlich ist, der seine Geschichte erzählt. Dadurch erlangt die Dokumentation auch eine sehr interessantes, psychologisch Ebene, in der auch eine enorme, emotionale Wucht steckt, die immer wieder entladen wird. Zum teils durch Mosabs eigene Geschichte, zum Teil aber auch durch den schonungslosen Blick auf den Israel Konflikt selbst. Am Ende ist „The Green Prince“ eine sehr starke, sehr mitreißende Dokumentation, die vielleicht mehr über Schin Bet und Hamas aussagt, als wirklich über Mosab selbst, der durch blinden Zorn in ein Räderwerk der Macht geraten ist, dessen Mechaniken sich nur als unmenschlich bezeichnen lassen.

Fazit

„The Green Prince“ lässt Mosab Hassan Yousef seine Geschichte erzählen. Das ist so simple wie effektiv und zählt wohl zu den fesselndsten Dokumentationen des letzten Jahres. So fesselnd, dass ein Spielfilmremake aus Hollywood längst geplant ist.

Kritik: Sebastian Groß

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