Von Vampiren und Werwölfen bekamen wir in den letzten Jahren genug zu sehen, Zeit die Kulisse zu ändern und statt Fantasy mehr Richtung Science Fiction zu gehen.
Die Erde ist nicht mehr so wie wir sie kennen: Nach außen hin macht sie einen ganz normalen Eindruck, doch guckt man genauer hin, erkennt man, dass die Menschheit so gut wie ausgestorben ist. Außerirdische, Seelen genannt, besetzen nach und nach die Körper der Menschen und nutzen diese fortan als Wirte. Lediglich eine Handvoll Menschen konnten sich dem bisher widersetzen – eine davon ist die junge Melanie (Saoirse Ronan)…
Auf der Suche nach etwas Essbarem trifft sie eines Tages Jared (Max Irons). Schon sehr schnell beginnt die junge Liebe zu erblühen, dazu sei jedoch gesagt, dass die Auswahl für potenzielle Partner eh recht bescheiden ist. Glück für Melanie, dass Jared ein gutaussehender, charmanter sowie junger Mann ist. Doch diese Geschichte wäre nun doch zu einfach gestrickt um kommerziellen Erfolg zu garantieren. Nur einen kurzen Augenblick lang können Melanie und Jared einander genießen, denn schon kurz darauf wird Melanie von einer sogenannten Sucherin (Diane Kruger) gefasst und ihr Körper besetzt. Doch die Rechnung wurde ohne ihren eisernen Willen gemacht und mit aller Macht wehrt sie sich gegen diesen Fremdkörper.
„At first you wanted to kill me and now you’re protecting me?“
“It is a strange world, isn’t it?”
Sonderbar ist die ganze konstruierte Geschichte in jedem Fall. Aus einer komplizierten Dreiecksgeschichte, wird eine abstrus komplexe Vierecksgeschichte. Denn während Melanie in Jared verliebt ist, fängt die Seele in ihrem Körper, genannt „Wanda“, an, sich für einen ganz anderen jungen Mann zu interessieren.
Alles was „Twilight“ so erfolgreich machte, ist somit auch hier wieder zu finden. Man versteht sich darauf alle möglichen Klischees zu bedienen und auch ja so viele wie möglich davon unterzubringen: Kussszenen am Lagerfeuer, im Regen, bei Sonnenuntergang, bei Sonnenuntergang und Regen, dazu gefühlsduselige Musik und die schablonenartige Romantik ist geboren.
Doch wie konnten diese Aliens uns eigentlich besetzen? Wie war es ihnen möglich die Kontrolle über uns zu erhalten? Diese Fragen bleiben leider unbeantwortet.
Die ‚Seelen‘ werden in kleinen Behältern transportiert und dann dem bewusstlosen Wirt eingepflanzt. In diesem Moment sieht man diese fremdartigen Wesen, welche so zart und zerbrechlich wirken und dabei gleichzeitig wunderschön anzusehen sind. Umso erstaunlicher ist es, dass wir uns scheinbar kinderleicht unterwerfen ließen. Eine Erklärung wäre nicht nur wünschenswert, sondern für den Erzählfluss auch förderlich gewesen.
Nichts davon toppt jedoch die Kopfgespräche, welche Melanie mit Wanda führt. Denn interessanterweise scheint Melanie Wanda nur dann zu hören, wenn diese es laut ausspricht, während Melanie nur per Gedanken mit Wanda in Kontakt tritt: Mund bewegt sich = Wanda, keine Mundbewegung = Melanie. Damit es auch wirklich jeder Zuschauer versteht und nicht durcheinander gerät. Hier wurde eindeutig der einfachste Weg gesucht und man unterschätzt dabei die Intelligenz der Zuschauer. Zusätzlich ist das Drehbuch hanebüchen und mehr als nur simpel aufgebaut, womit es sich nicht vermeiden lässt, dass viele Dinge vorhersehbar werden.
Der Cast spricht indes durchaus für den Film. Saoirse Ronan konnte schon mehrfach ihr schauspielerisches Können unter Beweis stellen, ist aber mit der Figur Melanie mehr als nur unterfordert. Während man die Wahl des Filmes bei Ronan als Ausrutscher bezeichnen könnte, ist dies bei Diane Kruger inzwischen nicht mehr so leicht zu ignorieren. Mit ihren letzten Darbietungen hat sie sich keinen Gefallen getan und reißt auch mit „Seelen“ das Ruder nicht herum. Durchweg wirkt sie blass und leicht absent. Man wird das Gefühl nicht los, dass ihr die leitende Hand fehlt, welche sie sowohl schauspielerisch als auch organisatorisch in die richtige Richtung schubst.
Trotz all der Dramatik, welche oberflächlich angekratzt wird, ist der Film in allen Belangen einfach schön anzusehen. Schöne Darsteller, schöne Landschaften und selbst die Besetzung der Aliens von den Wirten ist schön – schlicht perfekt, einfach glatt. Man findet keine Kanten oder Fehler. In die Ideenlosigkeit reihen sich dann auch alle Dinge welche die Zukunft verkörpern sollen. Alles davon wurde schlichtweg versilbert, das war‘s.