{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Bill Boss (Dieter Laser) hat es nicht leicht als Gefängnisdirektor. Die Insassen machen immer wieder Schwierigkeiten und sind selbst durch harte Bestrafungen kaum zu bändigen, wodurch nun sein Job und der Fortbestand des Gefängnisses gefährdet sind. Und auch der Gouverneur (Eric Roberts) sitzt ihm Nacken und setzt ihm ein zeitlich begrenztes Ultimatum, schleunigst die Kontrolle zurückzuerlangen. Da kommt seine rechte Hand Dwight (Laurence R. Harvey) mit seiner Idee, inspiriert durch die beiden "Human Centipede"-Filme, genau zur richtigen Zeit. Seine Lösung für das Problem:  Alle Insassen zu einem gigantischen Centipede zusammenzuführen.

Kritik

Um im Horrorgenre heutzutage wirklich noch große Aufmerksamkeit zu erlangen bedarf es entweder innovativer Ideen, welche recht selten vorkommen (beispielsweise Blair Witch Project gelungen), einer herausragenden Qualität, die durch die damit einhergehende Publicity einen Push bewirkt (kürzlich The Babadook gelungen) oder, und das ist sicherlich der bequemste und einfachste Weg, man schafft Tabubrüche oder fällt durch eine besondere Härte oder hohem Ekelfaktor auf. Letzteres ist Tom Six 2009 mit The Human Centipede – Der menschliche Tausendfüßler gelungen. Auch muss man ihm durchaus eine gewisse Originalität zusprechen, welche zwar nicht qualitativer Natur war, jedoch mit einer ausgefallenen, wenn auch sehr kranken, Idee daherkam: mehrere Menschen in einer Kette chirurgisch zu einem "Hundertfüßer" zu verbinden. Dadurch schaffte es der Film seinen Bekanntheitsgrad weltweit schnell zu steigern und durfte einige Erfolge feiern. Mit seinem Nachfolger, welcher sich der gleichen, nun aber schon verbrauchten Idee, bediente, wollte es sich Six nun einfach machen und an vorige Erfolge anknüpfen. Härter, ekliger und krasser sollte das Ganze werden. Weitere Ziele hat man sich nicht gesetzt. Das Resultat war dann derart belanglos und schlecht, dass kein Hahn danach gekräht hat. Warum dann noch ein dritter und hoffentlich finaler Teil umgesetzt werden sollte wird wohl ein ewiges Rätsel bleiben, doch setzt auch hier Six mit seinen Versprechen wieder auf das falsche Zugpferd: Größer, heftiger und geschmackloser will man das Finale präsentieren, was zu einem gewissen Teil wohl auch stimmt. Doch viel wichtiger dabei ist sich vor Augen zu halten, dass The Human Centipede III vor allem eins ist, nämlich noch viel schlechter. So schlecht, dass es wirklich weh tut.

Angesiedelt ist das Trilogie-Finale nun in einem Gefängnis, Geschehnisse aus den Vorgängern werden (wieder) über Bord geworfen, da sie in der Welt, in welcher Teil drei spielt, nur in Filmform existieren. Gewählt wurde diesmal ein humoristischer Ansatz, der trotz allen Ekels selbstironisch und lustig daher kommen soll. Die Betonung liegt aber ganz klar auf „soll“, denn Regisseur  Six beweist zugleich als Drehbuchautor, dass er in Zukunft lieber die Finger davon lassen sollte. Alle Gags zielen auf reine Provokation ab, sind frauenfeindlich, rassistisch, respektlos und menschenverachtend. Pure Niveaulosigkeit ohne einen Funken Witz oder Verstand.

Furchtbar ist auch, was der Cast dem Zuschauer darstellerisch zumutet. Dieter Laser, welcher im ersten Teil als fieser Dr. Laser noch gewisse Qualitäten besaß,  geht mit seinem übertrieben-bescheuerten Overacting, welches den kompletten Film hindurch anhält, in noch nie dagewesener Form auf die Nerven. Schlechter kann ein Darsteller kaum noch agieren. Dagegen fallen alle anderen Schauspieler, darunter Laurence R. Harvey (Hauptdarsteller des zweiten Teils), oder Porno-Sternchen Bree Olson, kaum noch auf, die zwar allesamt ebenfalls schlecht spielen, doch von einem herumschreienden, wie vom Teufel besessenen Dieter Laser zweifellos in den Schatten gestellt werden. Mit Eric Roberts befindet sich zudem sogar noch ein etwas größerer Name unter dem Cast, einen Gefallen wird er sich durch sein kurzes Mitwirken aber nicht getan haben. Zu guter Letzt taucht auch noch Regisseur Tom Six im Film auf, der sich selbst mimt. Auch hier wurde jede Chance vertan, das Ganze möglicherweise gewitzt in die Handlung mit einzubauen, womit sein Cameo sich ganz schnell in der Bedeutungslosigkeit verliert, in welcher sich der gesamte Film ohnehin befindet.

Und wie schaut es nun mit den Ekelszenen selbst aus? Diese sind durchaus vorhanden und für zartbesaitete Gemüter sicherlich abstoßend, doch wäre es zu viel "Lob" zu behaupten, dass Six hierbei etwas nie Dagewesenes zeigt, etwas was die großen Promo-versprechen in irgend einer Form rechtfertigt. Und auch der Centipede selbst, welcher nun aus rund 500 Insassen besteht, lässt in seiner dritten Runde nun völlig kalt, ist es nichts weiter als recyceltes Material der beiden Vorgänger, nur in größerer Form. Hut ab vor so viel  Ideenreichtum.

Fazit

Geschmackloser, bis zum Erbrechen plumper und unterhaltungsloser Film, dessen Sichtung sich unter keinen Umständen lohnt. Auch nicht, um seine Neugier zu befriedigen, die gewiss bei einigen vorhanden ist. Doch glaubt uns, es lohnt sich definitiv nicht.

Kritik: Sebastian Stumbek

Wird geladen...

×