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Inhalt

Der 70-jährigen Witwer Ben Whittaker hat sich den Ruhestand angenehmer vorgestellt. Um wieder etwas Sinnvolles zu tun, wird er Senior-Praktikant bei einer Mode-Website, die von Gründerin Jules Ostin geleitet wird.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Robert De Niro ist eine lebende Legende und zweifelsohne einer der besten Filmschauspieler aller Zeiten. Praktisch mit dem Jahrtausendwechsel hat seine Karriere allerdings eine nicht sehr vorteilhafte Wendung genommen. In den letzten 20 Jahren konnte er sich zwar nie über mangelnde Beschäftigung beklagen, die Qualität seiner Arbeiten steht aber in keinem Verhältnis zur Quantität. Richtig abgestürzt ist er niemals und verirrte sich auch nur selten im DTV-Geschäft, richtig starke Filme  - die bis dato bei ihm fast Usus waren – fanden sich nur noch selten an. Früher war der neueste De Niro-Film Pflichtprogramm, heute ist es meist Stangenware, die nur noch über den Reiz seines Stars so was wie Interesse schürt. Eine Wohltat war dieses Jahr The Irishman, sonst waren das eher so Veranstaltungen wie hier, bei der De Niro wenigstens unter Beweis stellen kann, das ein großartiger Mime nicht zwangsläufig mit einem völlig banalen und fast schon grässlich biederen Film sang und klanglos unter gehen muss. Ohne das sinkende Schiff dabei ernsthaft retten zu können.

Ben Whittaker (De Niro) war jahrzehntelang glücklich verheiratet und leitender Angestellter bei der Produktion von Telefonbüchern. Seit ein paar Jahren ist der 70jährige nun Witwer und im Ruhestand, hat nahezu alles ausprobiert, was im Rüstige-Rentner-Katalog so als Zeitvertreib angegeben wird. Langfristig befriedigend war davon nichts für ihn und so steht fest: Er muss wieder mitten ins Berufsleben. Die Stelle als Senior-Praktikant einer aufstrebenden Online-Modefirma kommt da wie gerufen. Voller Engagement will sich Ben in die neue Tätigkeit stürzen, wird aber ausgerechnet von der Firmengründerin darin zunächst massiv ausgebremst. Jules Ostin (Anne Hathaway, The Dark Knight Rises) hat ihr stetig wachsendes Unternehmen praktisch über Nacht aus dem Nichts erschaffen, so langsam wächst es der jungen Mutter und leidenschaftlichen Workaholicerin aber auch über den Kopf. Ihre Unpünktlichkeit, die chaotische Strukturierung von Berufs- wie Privatleben, ihr emotional-idealistisches, aber wenig professionelles Abwegen von Prioritäten, es wird ihrer Rolle kaum mehr gerecht. Dennoch will sie das nicht einsehen und keinerlei Hilfe annehmen, erst recht nicht von dem alten Mann, den sich unfreiwillig als persönlichen Praktikanten zur Seite gestellt bekommt. Mit der Zeit gelingt es dem Menschen- und Businesskenner Ben jedoch, die überforderte Chefin wieder etwas zu erden und deren Blick für die wesentliche Dinge zu schärfen.

Klingt alles ganz charmant und voller zwischenmenschlicher Wärme? Ja, das ist bei Nancy Meyers (Liebe braucht keine Ferien) auch knallhart kalkuliert und in dem durchaus harmonischen Zusammenspiel der beiden Hauptdarsteller mag die Rechnung sehr oberflächlich sogar aufgehen. Es reichte zumindest, um Man lernt nie aus zu einem echten Kassenknüller werden zu lassen. Dabei ist das so schablonenhafte und eigentlich erzkonservative 08/15-Kost, die im Prinzip aussagt, das ohne eine starke, väterliche Führungshand Frauen viel zu naiv, verhuscht und unsicher sind, um sich in der knallharten Geschäftswelt zu behaupten. Die hier nicht mal als knallhart dargestellt wird, aber selbst daran scheitert die Figur von Anne Hathaway, beruflich wie privat. Da muss sie Opa De Niro auf den Schoß nehmen, ihr und allen anderen nerdigen Angestellten im Hippster-mit-dem-Fahrrad-durchs-Büro-Unternehmen die Welt erklären. Ende und natürlich alles andere gut, haben wir wieder was gelernt. Alte Menschen sind nicht nutzlos und junge Menschen heutzutage zwar lässig und kurzzeitig erfolgreich, aber eigentlich lebensunfähig und völlig aufgeschmissen, wenn es mal ein echtes Problem zu lösen gilt, welches es schon vor 50 Jahren genau so gab.

Man lernt nie aus ist so plakatives, anbiederndes Kutschi-Kutschi-Kino ohne Ecken und Kanten. Formell einwandfrei und fehlerlos vorgetragen, sogar ziemlich gut besetzt. Die beiden Hauptdarsteller und besonders ihre Interaktion sind nahezu ideal, aber das täuscht nicht über den abgenutzten, sogar leicht diffamierenden Inhalt hinweg. Der Film betätigt simple Feel-Good-Tasten vorbildlich, setzt sich mit echten Problemen oder der Grundthematik aber überhaupt nie ernsthaft auseinander. Wenn es mal haarig oder unangenehm werden könnte (Ehekrise, durchaus ein Thema) wird das relativ flott und mehr oder weniger im Vorbeigehen behoben. Hauptsache Happy End ohne zu große Schlaglöcher. Warum dafür auch noch die Zwei-Stunden-Laufzeit-Marke geknackt werden muss, weiß nun wirklich kein Mensch. Als hätten wir nicht schon nach einer Stunde alles doppelt und dreifach gesehen, was der Film zu bieten hat.

Fazit

Robert De Niro sei der Erfolg dieses berechnenden Crowdpleaser gegönnt und seine persönliche Leistung ist gemessen an den Voraussetzungen kaum zu bemängeln. Hier kann er viel über Charisma und Erfahrung generieren, auf Tiefgang wird grundsätzlich gar kein Wert gelegt. Was eine interessante Auseinandersetzung mit dem Generationenkonflikt und eine reflektierte, wertschätzende Annährung hätte sein können, ist unterm Strich ein salzfreier Seniorenteller mit unterschwelligem Chauvinismus versehen. Und das von einer Frau. Respekt.

Kritik: Jacko Kunze

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