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Inhalt

Nachdem Karatechampion Michael Rivers (Mathis Landwehr) das letzte Turnier seiner Karriere gewonnen hat, bietet ihm der zwielichtige Geschäftsmann Ron Hall (Matthias Hues) an, in Bulgarien in einem illegalen, tödlichen Kumite gegen die besten Kampfsportler der Welt anzutreten. Michael lehnt ab, aber bereut schnell die Entscheidung, als er erfährt, dass seine Tochter Bree entführt worden ist und er sie nur mit einer Teilnahme am Kumite retten kann. In Bulgarien angekommen, findet er heraus, dass er nicht der einzige Kämpfer ist, der durch die Entführung einer geliebten Person zur Teilnahme gezwungen worden ist. Um den ungeschlagenen Kumite-Champion Dracko zu besiegen, trainiert Michael unerbittlich mit Master Loren (Billy Blanks) und Drackos ehemaliger Sensei Julie Jackson (Cynthia Rothrock). Doch wird es genug sein, um das Kumite zu gewinnen und Bree zu befreien?

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

"Jeder Gegner kann besiegt werden, jederzeit. Du darfst niemals deinen Gegner unterschätzen."

Wer sich ein Comeback der 80er bzw. 90er Jahre Kampfsportfilme sehnlichst gewünscht hat, wird mit The Last Kumite große Freude haben. Dabei ist das Spannende an dem Film nicht seine Handlung, sondern seine Entstehungsgeschichte, weil sie sich wie eine Cinderella Story für einen Journalisten anhört: Aufgrund einer göttlichen Fügung wird aus einem Journalisten plötzlich ein Produzent. Diese wunderbare Geschichte ereignete sich im Oktober 2022, als der YouTuber und Filmjournalist Sean David Lowe (Lion Fist) den Actionstar Matthias Hues (Karate Tiger 2) interviewte. Nach der 30-minütigen Aufnahme verstanden sich die beiden so gut, dass sie noch eine Stunde über das Action- und Martial Art-Genre der 80er Jahre geredet haben. Beide sind Anhänger der handgemachten Action, der vielseitigen Kampfstile und der Herrschaft der wahren Actionhelden, die die 80er und 90er Jahre auszeichneten. Sie machten Witze darüber, dass man selbst einen Retro-Revival-Film drehen sollte. Gesagt, getan und keine 24 Stunden später, machten sich die beiden tatsächlich ans Werk. 

Prompt schrieb Sean David Lowe das Drehbuch und ließ sich dabei von dem Soundtrack von Bloodsport und Kickboxer inspirieren. Kurze Zeit später kontaktierte er einige Actionstars und seine Kindheitsidole wie z.B. Cynthia Rothrock (Tiger Claws) und Mohammed "Michel" Qissi (Leon), die er schon mal interviewt hatte und so nahm alles seinen Lauf und das Projekt nahm immer mehr Gestalt an. Lowe hat von Anfang an zu 100 Prozent an den Film geglaubt und hat sogar sein Haus verkauft, um den Film zu finanzieren. Es gab zwar noch andere Investoren, doch der Verkauf von seinem Haus bildete das Fundament für die Finanzierung. Wenn man das alles im Vorfeld weiß, dann hat man natürlich einen ganz anderen Blick auf den Film und dementsprechend fällt die Bewertung sehr wohlwollend aus. The Last Kumite ist ein Film von Retro-Kampfsportfilm-Liebhabern für Retro-Kampfsportfilm-Liebhaber und solange alle Kampfsportszenen in Ordnung sind, drückt man beim Schauspiel auch gerne mal ein Auge zu. Als passenden Einstieg in den Film dient eine traurige, oberflächlich erzählte Hintergrundstory, die man sofort parat hat und die man schnell wieder vergisst. Auf diesem Fundament baut man auch noch eine Geschichte auf, die erklärt, warum der Champion, der alles gewonnen hatte und nicht mehr kämpfen will, trotzdem an einem geheimen osteuropäischen Kampfsportturnier teilnehmen muss. Schon hat man ein einfaches, doch trotzdem wirkungsvolles Drehbuch für einen schönen Kampfsportfilm.

Dass die Kernkompetenz von manchen Darstellern nur Nicken und seltsam gucken ist, vergisst man sehr gerne, weil der 80er Jahre Soundtrack von Paul Herzog und Stan Bush und die abwechslungsreichen Kämpfe einen sofort nostalgisch stimmen. Man erinnert sich an die 80er und 90er Jahre Filme, die man so gerne geschaut hat wie z.B. Kickboxer, Bloodsport, Karate Kid. Vor allem der Gegenspieler Dracko scheint Iwan Drago aus Rocky IV nachempfunden zu sein. Nur, dass Dolph Lundgren (kaum zu glauben) über viel mehr Talent verfügt. Mike Derudder, der Darsteller von Dracko ist dagegen eher wie eine Mischung aus einem Zombie, Hulk und einem wilden Bären angelegt. Mitunter wirkt er schon ziemlich karikaturhaft. Besonders wenn er: "Ich töte euch alle" brummt. Aber auch das sollte nicht vom Wesentlichen ablenken und das sind hier definitiv die Kämpfe. Alle Kampfsportdarsteller können kämpfen und zeigen gerne, was sie drauf haben und es gibt wie es sich gehört ausgiebige Trainingssequenzen, bei denen die Darsteller einen Boxsack bearbeiten, meditieren, Katas vorführen, Punches links und rechts austeilen. Auch die Kämpfe zeichnen sich durch unterschiedliche Kampfstile und Kampfsportarten aus: Capoeira meets Karate meets Akrobatik. Es werden auch mit Vorliebe gesprungene Tritte und Rückwärtssaltos eingesetzt, kurzum lassen die Sportler gerne ihre Muskeln spielen, wie man es halt aus den 80er und 90er Jahre Filmen so kennt.

The Last Kumite präsentiert den klassischen Helden und Antihelden und der Antiheld kommt kurz in den Trainingsraum, haut einmal auf den Boxsack und schon sind alle beeindruckt. Gerade im Hinblick auf die Antihelden weist der Film einige SchleFaZ- ähnliche Momente auf, doch der Actionkracher ist mit so viel Liebe und so viel Leidenschaft gedreht worden, dass man der schauspielerischen Leistung kaum Beachtung schenkt und wenn doch, dann muss man schlichtweg nur schmunzeln. Sean David Lowe hat sein Plot bewusst sehr einfach gehalten, so wie es in den früheren Kampfsportfilmen oft der Fall war, ob es nur der Nostalgiegedanke war oder fehlendes Budget sei mal dahingestellt, doch eins steht fest: The Last Kumite muss ganz ohne CGI auskommen und die Kämpfe stehen dabei im Vordergrund und sie weisen typischen Merkmale aller Kampfsportfilme auf, bei denen während eines Kampfes genug Zeit für ein Motivationsgespräch bleibt und ab da läuft alles wie geschmiert, so sind die guten alten Kampfsportfilme, die wir kennen und lieben. Man kann teilweise sogar den Text der Darsteller mitsprechen, noch bevor er gesagt wird. Das erhöht zusätzlich den Nostalgiefaktor und das, obwohl der Film eigentlich in der Gegenwart spielt, atmosphärisch glaubt man aber einen 80er, 90er Jahre Klassiker vor sich zu haben.

Fazit

Eine liebevolle Hommage auf die Kampfsportfilme der 80er und 90er Jahre, die mit geringem Budget und ganz viel Liebe gemacht wurde. Man sollte die schauspielerische Leistung nicht zu streng bewerten und sich nur auf die gelungenen Kampfsportszenen konzentrieren und schon wird man so richtig nostalgisch. Es muss nicht immer alles perfekt gespielt sein, Hauptsache die Atmosphäre und die Intention stimmt und hier stimmt beides. "The Last Kumite" hat ganz viel Herz.

Kritik: Yuliya Mieland

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