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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Ein rachsüchtiger Bombenleger hält Los Angeles in Atem. Niemand ahnt, wo und wann er wieder zuschlagen wird. Lieutenant Minneli ermittelt unter Hochdruck und findet einen Strohhalm: Ein gesuchter Vergewaltiger muss den Bomber bei einer seiner Taten gesehen haben. Also konzentriert sich seine Jagd erstmal auf den Triebtäter, den sich vermeidlich einfacher fassen lässt…

Kritik

„Ich scheiß drauf wen Sie vergewaltigt haben. Das ist Sache der Sittenpolizei.“

Genau. Das bisschen Vergewaltigen, wollen wir mal nicht päpstlicher sein als der Papst. Schließlich muss Lieutenant Geronimo (!) Minneli Prioritäten setzen, denn die öffentliche Sicherheit ist in akuter Gefahr. Ein offenbar Geistesgestörter zündet selbstgebastelte Sprengsätze mitten in L.A.. Zunächst an einer Schule, später in einem Krankenhaus, mit zahlreichen Todesopfern. Wenn man seinen an die Polizei und Presse geschickten Bekennermitteilungen glauben darf ist das erst der Anfang. Die Rache für all die Ungerechtigkeit, die ihm wiederfahren ist. Minneli muss auf Zack sein und notgedrungen zuerst einen Serien-Vergewaltiger fassen. Nicht etwa um dem das Handwerk zu legen. Er ist ja schließlich keiner dieser Sitten-Azubis und wer in einer Metropole jung, hübsch und weiblich ist muss eben besser auf sich aufpassen (dazu später mehr). Nein, der „Sittenstrolch“ (so verniedlicht wird der alte Schlingel in der üblen deutschen Synchro mehrfach bezeichnet) ist ein wichtiger Augenzeuge auf der Jagd nach dem Mad Bomber.

Glaubt man der Theorie von Häuptling Geronimo, ist es wesentlich einfacher einen brutalen Vergewaltiger zu schnappen als den irren Sprengstoff-Heini. Weil Ersterer nach einem Schema vorgeht. Überfallen, knebeln und vergewaltigen. Markant. Diese Daten werden in den überraschend aus dem Hut gezauberten Ultra-Science-Fiction-Computer des LAPD eingegeben (1973 wohlgemerkt!), der ausgestattet mit einer Unmenge blinkender Lichter, einer rhetorisch sehr geübten Wir-sind-die-Roboter-Stimme (1973!!!) und der Größe einer Ein-Zimmer-Wohnung (das passt wenigstens zu 1973) in Sekundenbruchteilen die gesamte Profilerarbeit erledigt. Spitze, warum wurde diese Technologie eigentlich nicht weiter ausgebaut, dann gäbe es heute gar keine Polizei mehr, geschweige denn Verbrechen. War wohl zu teuer, bedauerlich. Statt damit direkt den gesuchten Massenmörder zu finden konzentriert man sich lieber auf das bumsfidele Ferkel das ihn eventuell für 4-5 Sekunden im Dunkeln gesehen haben könnte. Logisch.

Alle direkten Versuche den Bomber dingfest zu machen waren eher erfolglos. Allerdings mangelte es nicht an der Einsatzbereitschaft von Lieutenant Sitting Bull, nur seine Kollegen sind wohl leider gerade alle im Urlaub. Wenn über Funk berichtet wird, dass ein bewaffneter, um sich schießender  Einbrecher höchstwahrscheinlich der Gesuchte ist, müssen er und sein Anhängsel ganz allein am Tatort die Sache ins Reine bringen. Ebenso als Bombenalarm in einem Studentinnen-Wohnheim gegeben wird. Verstärkung, Evakuierung, Räumkommando, ach hör‘ mir auf, das macht Chief Einsamer-Wolf ganz fix allein. Währenddessen tut der übelgelaunt Wutbürger mit dem Dynamit in der braunen Einkaufstüte verwunderlich wenig dafür, NICHT aufzufallen. Bei jeder sich bietenden (oder sogar schon nicht bietenden) Gelegenheit verhält er sich egal wo, warum und wem gegenüber (sogar zufällig neben ihm parkenden Cops) so aggressiv, offenkundig durchgeknallt und bedrohlich-gruselig, dass es an ein Wunder grenzt, dass er noch nicht wegen irgendeiner Banalität (z.B. wegen des drastisch gestiegenen Dosen-Pfirsich-Preis im Supermarkt) schon in der nächsten Klapsmühle oder wenigstens auf dem Polizeirevier gelandet ist. Ja, den einfach so zu schnappen, da hilft auch nicht die künstliche Intelligenz anno 1973, da muss schon clever um die Ecke ermittelt werden.

Also, Ärmel und jeden anderen unnötigen Stoff hochgekrempelt, den flotten Miezen bei der Bullerei was Schmeichelndes angezogen, denn mit Speck fängt man Mäuse und in L.A. muss nur der Rock knapp und die Frau begattenswert genug sein, da gehen einem die Vergewaltiger ins Netz wie Mücken in die Insektenlampe. Der astreine Plan vom italienischen Ureinwohner geht auf wie die Hose aller notgeilen Irren, die nach der Dämmerung jede x-beliebige Straße unsicher machen. Da muss nur das Schlampen-Geschwader zwei Minuten auf und ab gehen, sofort fallen sie vom Baum und bespringen das Objekt der Begierde wie ein Karnickel auf Viagra. Schon hast du einen ganzen Stall voller Hobby-Vergewaltiger, einer davon wird schon derjenige welcher sein (was natürlich auch so ist). Um es erschreckend zu verdeutlichen: Dieser ultra-sexistische und schon sehr grenzwertig-geschmackloser Scheißdreck ist tatsächlich das absolute Highlight von The Mad Bomber oder - wie er für den deutschen Markt völlig sinnentleert und mit null Bezug zum Inhalt reißerisch umgedichtet wurde – Aus der Hölle gespuckt. Alles andere ist…mindestens genauso gut durchdacht, professionell inszeniert und erinnert am Rande kurz an einen Spielfilm von Menschen, die dafür bezahlt wurden. Vielleicht, das sollte man ihnen schon gönnen. Nachher sprengen sie aus Frust noch wen in die Luft oder vergewaltigen jemanden, der es nicht besser verdient hat.

Die lausige SchleFaZ-Möchtegern-Variante von Falling Down, Ein Mann sieht rot, Dirty Harry oder (das tut echt weh) Taxi Driver, die unter normalen Bedingungen nicht mal einen halben Gnadenpunkt verdient hat. Alles an diesem kack-doofen und dilettantisch präsentierten Heuler ist hart an der Schmerzgrenze des Zumutbaren. Rückwirkend noch hilflos versucht als Exploitation-Wüstling verkauft zu werden, obwohl Produzent, Autor und Regisseur Bert I. Gordon (In der Gewalt der Riesenameisen) sein Machwerk zweifelllos verdammt ernst nimmt und sich offenbar gar nicht bewusst ist, wie scheiß-lächerlich und fremdschäm-peinlich dieser Blödsinn rüberkommt. Da reiht sich eine Unmöglichkeit an die nächste, vom handwerklichen Mindestanspruch wie inhaltlichen Komplett-Aussetzern, es ist ein Fest der Unfähigkeit, das sich nur sehr, sehr bedingt und mit einem ganz dicken Fell vielleicht ganz klammheimlich beim Klogang mit schlechtem Gewissen feiern lässt, damit nicht mal das eigene Haustier das Grinsen mitbekommt.

Fazit

Wäre der Film einfach nur konsequent neben der Spur oder so verrückt das man daran hemmungslos Spaß haben kann, alles klar. Wäre er nur ein halbwegs brauchbar vorgetragen oder wenigstens mit einem Hauch Selbstironie ausgestattet, vielleicht. Übrig bleibt ein saudämliches, billiges und extrem miserables C-Movie, das oftmals so schlecht ist, dass es fast wieder Laune macht. Diese Faszination des Scheiterns mit Karacho, ohne Netz und doppelten Boden, die hat er definitiv inne. Chapeau.

Kritik: Jacko Kunze

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