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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Nach exzessiven Jahren in London kehrt Rona in ihre schottische Heimat zurück, um ihre schwierige Vergangenheit hinter sich zu lassen. Umgeben von der rauen Schönheit der Natur der Orkney-Inseln sucht sie nach Heilung.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Es ist nahezu unmöglich, Nora Fingscheidts wildromantisches Rehabilitationsdrama nicht mit ihrem beeindruckenden Debüt-Drama Systemsprenger zu vergleichen. Das schlug vor fünf Jahren wie eine Bombe in den Wettbewerb der Berlinale, die den dritten Spielfilm der Regisseurin nun in der Nebensektion Panorama zeigt. Eine Abstufung, die wohl nicht nur mit der lauwarmen Aufnahme ihres zweiten Werks zu tun hat. Die auf Amy Liptrots gleichnamigem Roman basierende Geschichte wirkt in visuell und dramatisch wie ein Gegenentwurf ihre Erstlings. 

Dabei stechen zuerst die Parallelen hervor. Im Mittelpunkt steht eine Protagonistin, die mit ihrem exzessiven und explosiven Verhalten ihr Umfeld herausfordert. Die 29-jährige Rona (Saoirse Ronan, Foe) verliert sich immer öfter und heftiger im Alkohol,von dem sie weder dir liebevoller Partner Daynin (Paapa Essiedu, Genie) noch die Fürsorge ihrer Mutter (Saskia Reeves, Slow Horses) holen kann. Die Inszenierung kreist auch diesmal in naturalistischen Bildern um eine intensive Darstellung, in die sich Saoirse Ronan mit enormer physischer Präsenz wirft.

Doch während Systemsprenger mit mutiger Wahrhaftigkeit die Unzulänglichkeit von Auffangsystemen und Sozialpersonal zeigt, rezitiert das hoffnungsvolle Heil(ung)smärchen den Marketing-Mythos von deren vorgeblicher Effektivität. Rona muss nur ihre Zeit bei Selbsthilfegruppen und offener Therapie absitzen, um dem Teufelskreis aus Sucht und Selbstzerstörung - wenn auch mit ein paar Rückschlägen - zu entkommen. Dass nicht nur die Hilfsvereine, sondern auch ihre unterstützende Mutter christlich sind, gibt der mehr euphemistischen denn wahrhaftigen Entzugsstory den üblen Beigeschmack religiöser Reklame.

Fazit

Mit jedem Schritt, den ihre destruktive Hauptfigur in Richtung eines nüchternen Lebens macht, entfernt sich Nora Fingscheidts Romanverfilmung weiter von der aggressiven Authentizität der Anfangsszenen. Alkoholsucht erscheint in irritierend ableistischer Interpretation als co-morbide Konsequenz elterlicher Neurodivergenz. Der im planlosen Springen zwischen Gegenwart und Rückblenden mitunter unübersichtliche Plot flüchtet vor der rauen Realität physischer und psychischer Abhängigkeit in pittoreske Naturesoterik: Wellenrauschen statt Alkoholrausch und statt mit der Club-Crowd allein in der Inselhütte feiern. Als ob. 

Kritik: Lida Bach

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