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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Inspiriert von einer 75 Jahre alten Schwarz-Weiß-Fotografie des Denali (früher bekannt als Mount McKinley), der mit 6190 Metern der höchste Berg Nordamerikas ist, lassen sich drei renommierte Kletterer auf das ultimative Abenteuer ein und zeigen uns, warum der Mensch erforschen und erleben muss. Sie versuchen das Bergmassiv „Tooth-Massiv“ auf einer halsbrecherischen Route zu erklimmen, die vorher noch niemand gewagt hat.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Hinauf, in das lange, taumelnde, brennende Blau
Ich übertraf die windumtosten Höhen mit meiner Leichtigkeit
Wo nie eine Lerche oder gar ein Adler flog.
Als ich mit still erhobenen Geist die unendliche Weite des Himmels betrat
streckte ich die Hand und berührte Gottes Gesicht.

Alles begann mit einer alten Schwarz-Weiß-Fotografie, die der Fotograf, Kletterer und Forscher Bradford Washburn in den 30er Jahren angefertigt hatte. Die unendliche Weite des Himmels erzählt zum einen seine Geschichte als auch die Geschichte der Kletterer Freddy Wilkinson, Zack Smith und Renan Ozturk (Meru), die die Berge mithilfe von Washburns Fotografien und seiner Kletterrouten seit 2009 zu erklimmen versuchen. In diesem Dokumentarfilm werden die Vergangenheit und die Gegenwart miteinander verstrickt und mit wunderschönen Fotografien und Videos von Weltklasse-Gipfeln, atemberaubenden Schluchten und halsbrecherischen Kletterabenteuern angereichert. Die Kletter-Freunde stürzen sich in ein gefährliches Abenteuer, denn ihr Ziel ist, statt eines direkten Aufstiegs, seitlich über das Bergmassiv vom Gipfel zum Gipfel zu klettern. Man muss kein Profikletterer sein, um zu begreifen, wie gefährlich ihr Vorhaben ist.

Statt direkt auf einen Berg hoch und wieder runter zu klettern haben sie vor, das ganze „Tooth-Massiv“ in einer Tour zu erklettern, nämlich hoch und runter entlang der einzelnen Bergkämme zu klettern. Bei ihren Kletter-Versuchen müssen sie dem Wetter und der Unberechenbarkeit der Berge trotzen. Ihre Abenteuer sind echt, nichts ist gestellt oder gekünstelt. Alles ist genauso passiert und wurde mit der Kamera festgehalten: herabstürzender Schnee, demolierte Kletterausrüstung, gefährliche Verletzungen und dramatische Schicksalsfügungen im Leben ihrer Freunde. Doch trotz des Dramas und der Gefährlichkeit ihres Vorhabens sieht man wunderschöne Aufnahmen der Berge und begreift, warum die Kletterer das alles auf sich nehmen und sich jedes Mal auf dieses Abenteuer einlassen, das sie jeden Moment aus dem Leben reißen kann. Ihre Belohnung ist die Erklimmung der majestätischen Berge. „Es ist immer ein guter Tag, wenn man es nach oben schafft!“ In jedem anderen Beruf freut man sich zwar auch über das Erreichen seiner Ziele, aber in keinem Beruf geht es so sehr um Leben und Tod, wie bei Profikletterern.

Die Berge verzeihen keine Fehler und man muss als Kletterer bereit sein, Misserfolge zu verkraften. Wenn man eine falsche Entscheidung trifft und bei schlechtem Wetter weiterklettert, dann kann es den eigenen Tod bedeuten. Genau diese Problematik thematisiert dieser beeindruckende Dokumentarfilm. Man darf nicht nur seinem Ego folgen und dem Willen, es unbedingt sofort schaffen zu müssen, sondern man muss auch abwarten können, bis die Wetterbedingungen oder die eigene körperliche Verfassung besser sind. Nichts ist bezeichnender als Klettern für all das, was ein Mensch in verschieden Phasen seines Lebens erlebt: Er scheitert immer wieder, doch diejenigen, die die Kraft und den Mut haben, aufzustehen und weiterzumachen, erreichen ihre Ziele, genauso, wie die Kletterer den Gipfel des Berges erklimmen, wenn sie bereit sind, es immer wieder zu versuchen. Die unendliche Weite des Himmels ist eine zeitübergreifende Abenteuergeschichte, die die Bedeutung aufzeigt, die Brad Washburn, der Vorreiter aller Kletterer, für die zahlreichen Kletterer-Generationen hatte und wie er sie zu ihren Abenteuern inspirierte. Er ermutigte andere Menschen, das Unerreichbare zu erreichen und leitete selbst mehrere aufregende Kletterexpeditionen. Die Geschichte seiner Abenteuer ist unglaublich interessant.

Der Dokumentarfilm zeigt umwerfende Aussichten und erinnert auf den ersten Blick an den Oscarprämierten Film Free Solo, der jedoch im Gegensatz zu Free Solo viel dramatischer ist und sich nicht hauptsächlich um einen Kletterer dreht, sondern vier Hauptprotagonisten hat: Brad Washburn, Freddy, Zack und Renan. Die unendliche Weite des Himmels zeigt nicht nur die wilden Abenteuer, sondern auch die wichtigen Entdeckungen, die über Jahre hinweg von Kletterern wie Brad Washburn gemacht wurden. Was bei dem Film deutlich auffällt, ist, dass er keineswegs verheimlichen möchte, wie wichtig es ist, als Profikletterer Sponsoren zu haben, die die Kletterer unterstützen, damit sie sich eine gute Ausrüstung leisten und die zeitaufwändigen Expeditionen überhaupt verwirklichen können. Der Film ist durchaus seiner Verantwortung gegenüber den Zuschauern bewusst, die womöglich sofort losklettern würden, wenn man ihnen nicht deutlich vor Augen führen würde, wie kostspielig, die Kletterabenteuer sind und, dass man sie auf jeden Fall ernst nehmen muss und manchmal Jahre braucht, um sich darauf vorzubereiten. Das Beste an diesem bemerkenswerten Dokumentarfilm sind die Aufnahmen der Berggipfel und der Menschen, die sie erklommen haben, denn in ihren Gesichtern spiegelt sich das pure Glück.

Fazit

„Die unendliche Weite des Himmels“ ist ein beeindruckender Dokumentarfilm, der mit seinen wunderschönen Aufnahmen der Weltklasse-Gipfel und der atemberaubenden Schluchten den Zuschauer dazu inspiriert selbst hohe Berge zu erklimmen. Dieser Dokumentarfilm ist ein Geschenk für alle, die zwar hoch hinaus möchten, aber lieber die Rolle des Beobachters einnehmen. „Die unendliche Weite des Himmels“ ist umwerfend schön!

Kritik: Yuliya Mieland

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