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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Es könnte nicht besser laufen für den New Yorker Anwalt Peter (Hugh Jackman). Das ändert sich, als eines Tages seine Ex-Frau Kate (Laura Dern) vor der Tür steht. Sie ist voller Sorge um ihren gemeinsamen Sohn Nicholas (Zen McGrath), der die Schule aufgegeben hat und zu seinem Vater ziehen will. Peter nimmt seinen Sohn bei sich auf, doch Nicholas Stimmungslage verbessert sich nicht. Kate und Peter sind entschlossen alles zu tun, um ihrem Sohn zu helfen. Doch wird das für einen Neuanfang reichen?

Kritik

Nach dem Kinokassen- und Kritikererfolg von The Father, der Regisseur Florian Zeller (Floride) einen Oscar für das beste adaptierte Drehbuch und Anthony Hopkins (The Virtuoso) einen für die beste Hauptrolle einbrachte, war es nur eine Frage der Zeit, bis der französische Theaterautor den nächsten Teil seiner Familien-Trilogie für die Leinwand adaptierte. Wie der filmische Vorgänger, dessen Star hier einen rein repräsentativen Kurzauftritt als gefühlskalter Patriarch absolviert, spielt das gediegene Familiendrama im mehrfach privilegierten Milieu der weißen wertkonservativen Erb-Elite.

Von einer kritischen Auseinandersetzung mit der materiellen und gesellschaftlichen Machtposition seiner künstlichen Protagonisten auf privater, psychischer oder sozialer Ebenen ist die gestelzte Inszenierung indes noch weiter entfernt als der erste Teil. Eine der demonstrativen thematischen Parallelen bildet das Motiv pathologischer oder hier pathologisierter Persönlichkeitsveränderung, die bereits strapazierte Familienbande auf die Probe stellt. Dass Zeller damit einen stigmatisierten Seelenzustand implizit mit einer neurologischen Krankheit gleichsetzt, vermittelt bereits dessen verzerrte Auffassung der handlungsbestimmenden Gemütsverfassung des jugendlichen Titelcharakters. 

Wie aus dem Erstsemester-Lehrbuch für Psychiatrie abgelesen schildert Nicholas (Zen McGrath, Red Dog) einen vagen Weltschmerz, begleitet von alltäglicher Apathie und amateurhafter Autoaggression. Seine überforderte Mutter Kate (Laura Dern, Jurassic World: Ein neues Zeitalter) parkt ihn beim steinreichen Vater Peter (Hugh Jackman, Deadpool 3), der Juniors Stimmungslagen ebenso hilflos gegenübersteht. Die Figuren drehen sich in teuren Theaterkulissen im Kreis wie die bedrohlich rumpelnde Wäschetrommel in der Waschkammer, wo auch Peters Jagdgewehr verstaubt. Es braucht nicht Tschechow, um zu wissen, wie das enden wird.

Fazit

Superreiche Statusträger suhlen sich in schicken Studiokulissen in Selbstmitleid wegen jener Art seelischer Schmerzen, die sich Normalsterbliche im wortwörtlichen Sinne gar nicht leisten könnten. Statt sich ernsthaft mit negativen Gefühlen, deren Medikation und Psychopathologisierung auseinanderzusetzen, reduziert Florian Zeller Depression auf Symptom-Stereotype. Jene sind entsprechend der autoritären Assimilationsbotschaft des larmoyanten Lehrstücks einzige Dimension des Titelcharakters. Das überqualifizierte Ensemble ringt vergeblich mit hölzernen Dialogen voll gezwungener Gefühlserklärungen, die so unecht und manipulativ wirken wie die sentimentalen Rückblenden.

Kritik: Lida Bach

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