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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Reporterin Jennifer reist beruflich in ein kalifornisches Städtchen. Mit dabei sind ihre Schwester Karen und Freundin Vicki. Das Übernachtungsangebot des Museumsbesitzers Ernest Keller nehmen die Mädchen gerne an, da kein Hotelzimmer mehr frei war. Doch in dem großen, abgelegenen Haus wohnen nicht nur Ernest und seine Frau, sondern auch deren zurückgebliebener, missgestalteter, gefährlicher Sohn.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Der Horrorfilm begreift sich Zeit seines filmhistorischen Urknalls in den ersten Dekaden des 20. Jahrhunderts auch als Projektionsfläche für Themen, die zwanghaft aus der Zentrum unseres Bewusstseins ausgesperrt sehen. Wieso sonst treten die unzähligen Schreckensgestalten in verschiedenen Formen auf und kämpfen sich gezielt mit aller Gewalt in unsere gesellschaftliche Mitte zurück? Die bittere Antwort darauf ist sicherlich, weil wir diese Monster erschaffen haben. Sie sind unser Werk und reagieren auf die Verdrängung ihrer Schöpfer mit in Brutalität kanalisierter Frustration und Verzweifelung. Das Paradebeispiel dafür ist sicherlich Tobe Hoopers Meilenstein Blutgericht in Texas, der sein Terrormedium über die Abgründe einer der Zivilisation gänzlich fernen Familie herleitet und seiner genreaffinen Handlung somit auch einen doppelten Boden verleiht, den die Reihe immer wieder aufgriff und weitergehend vertiefte.

Passenderweise stammt die Story (nicht das Drehbuch) von The Unseen – Das unsichtbare Böse ausgerechnet von Kim Henkel, jenem Autoren, der einst das Skript zu Blutgericht in Texas abliefert. Und obgleich die Mitarbeit des späteren Texas Chainsaw Massacre: Die Rückkehr-Regisseurs kein wesentliches Element für die Umsetzung und motivische Färbung von The Unseen – Das unsichtbare Böse gewesen sein mag, so sind die Parallelen zwischen den beiden Werken doch unverkennbar. Auch Danny Steinmann (Freitag der 13. - Ein neuer Anfang) beschäftigt sich ganz explizit mit den Verheerungen im Herz einer der Allgemeinheit verwiesenen Familie und erhebt dabei einen brisanten Sachverhalt zum Gegenstand seiner Erzählung, welcher im Kino seit jeher tabuisiert wurde: Der Inzest. Und in einer kalifornischen Kleinstadt warten diese Abgründe regelrecht darauf, endlich entdeckt zu werden.

Drei TV-Reporterinnen (darunter auch Bond-Girl Barbara Bach, James Bond 007 – Der Spion, der mich liebte) sollen über ein Festival berichten, die Hotels allerdings sind restlos ausgebucht, bis sie auf den seltsam zuvorkommenden Museumskurator Ernest Keller (Sydney Lassick, Einer flog über das Kuckucksnest) treffen, der sie im Haus seiner Familie unterbringt. Natürlich sind die Damen nur Mittel zum Zweck, gesteht ihn The Unseen – Das unsichtbare Böse doch nicht mal charakterliche Eigenschaften zu, sondern lässt sie als detektivische Instrumente agieren, die nach und nach auf das Geheimnis stoßen, welches hilflos im Kellergewölbe des Keller Anwesens vor sich hin schnauft und stöhnt. Der deutsche Zusatztitel 'Das unsichtbare Böse' ist selbstredend nur reißerisches Lockmittel, denn im Endeffekt veranschaulicht Danny Steinmann im Verlauf der Geschehnisse immer stärker, dass das Unsichtbare, das Fremde, das Unbekannte, nicht zwangsläufig als das Böse zu verstehen ist.

Die Charakterprofile und ihre Bedeutung jedoch im Detail zu psychologisieren, wäre zu viel des Guten, ist The Unseen – Das unsichtbare Böse zwar mit Anlagen gesegnet, die sich auch als gesellschaftskritische Reflexion werten lassen, bleibt aber in seiner Spannungsmechanik viel zu vordergründig, als dass  Danny Steinmann hier in der Lage wäre, eine die Ewigkeit überdauernde Genre-Referenz der Marke Blutgericht in Texas aus dem Boden zu stampfen. Stattdessen ist The Unseen – Das unsichtbare Böse partiell zwar recht stimmungsvoll, im Großen und Ganze jedoch auch reichlich muffig, wenn er sich ganz und gar den Mechanismen des oberflächlichen, in seiner Verdichtung des Schreckens bisweilen seltsam zerdehnten Horrors verschreibt, um auf die inzestuösen Verhältnisse der Familie Keller aufmerksam zu machen. Steinmanns Ägide dringt selbstverständlich nicht in die Tiefe, dafür ist zu unausgegoren, kaum dringlich und somit nur mäßig getaktet.

Fazit

Mit "The Unseen – Das unsichtbare Böse" zitiert sich Danny Steinmann durch die Horror-Filmgeschichte und zollt Filmen wie "Psycho", "Das Haus auf dem Geisterhügel" und "Blutgericht in Texas" Tribut. Seiner Geschichte um die Abgründe einer Kleinstadtfamilie mangelt es an entsprechender Vertiefung, um der angegebenen Dramatik gerecht zu werden. Stimmungsvoll ist der Film bisweilen, allerdings auch gerne genauso muffig.

Kritik: Pascal Reis

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